Ernährung: Keine Gefahr durch Cholesterin in Lebensmitteln? – Heilpraxis

Eier, Butter und Co: Wie gefährlich ist Cholesterin wirklich?

Hohe „schlechte“ Cholesterinspiegel im Blut sind gesundheitlich äußerst bedenklich; sie werden mit Herzerkrankungen in Verbindung gebracht. Es gibt jedoch Hinweise darauf, dass die Menschen sich keine Gedanken mehr über cholesterinreiche Lebensmittel machen müssen. Doch ist Cholesterin in Nahrungsmitteln wirklich so unbedenklich?

Wie in einem aktuellen Beitrag der renommierten Cleveland Clinic (USA) erklärt wird, gehen viele Forschende sowie Ärztinnen und Ärzte mittlerweile davon aus, dass der Verzehr von cholesterinreichen Lebensmitteln wie Eiern das Cholesterin im Blut möglicherweise nicht beeinflusst. „Menschen mit bestimmten Gesundheitsproblemen wie Diabetes sollten jedoch weiterhin cholesterinreiche Lebensmittel meiden“, sagt der Kardiologe Dr. Steven Nissen.

Verschiedene Arten von Cholesterin

Die Frage, ob Cholesterin gut oder schlecht für eine Person ist, ist gar nicht so einfach zu beantworten. Cholesterin ist eine wachsartige Substanz, die letztendlich in die Wände der Arterien gelangt. Es verursacht die Plaques, die zu Herzinfarkten und Schlaganfällen führen. Die US-amerikanischen Ernährungsrichtlinien fordern eine tägliche Cholesteringrenze von 300 Milligramm.

Der Körper reguliert, wie viel Cholesterin im Blut ist. Es gibt verschiedene Arten von Cholesterin. Lipoproteine niedriger Dichte („Low Density Lipoprotein“: LDL), auch (schlechtes) Cholesterin genannt, tragen zusammen mit Triglyceriden, einem weiteren Lipid, zur Plaquebildung bei. High Density Lipoprotein (HDL) oder „gutes“ Cholesterin hemmt die Plaquebildung.

LDL ist das schlechte Cholesterin, das Sie vermeiden sollten, da es Ihr Risiko für Herzerkrankungen erhöhen kann. Die Art und Weise, wie Menschen Cholesterin verarbeiten, ist unterschiedlich. Einige Menschen scheinen anfälliger für eine cholesterinreiche Ernährungsweise zu sein.

Die treibende Kraft hinter dem Cholesterinspiegel

„Ihr Erbgut – nicht Ihre Ernährung – ist die treibende Kraft hinter dem Cholesterinspiegel“, sagt Dr. Nissen. „Der Körper produziert Cholesterin in Mengen, die viel größer sind als das, was Sie essen können. Wenn Sie also cholesterinreiche Lebensmittel meiden, hat dies keinen großen Einfluss auf Ihren Cholesterinspiegel im Blut.“

Etwa 85 Prozent des im Kreislauf befindlichen Cholesterins wird vom Körper in der Leber hergestellt. Dr. Nissen zufolge kommt es nicht direkt vom Cholesterin, das Sie essen.

Laut der US-Gesundheitsbehörde Centers for Disease Control and Prevention (CDC) ist es auch wahrscheinlich, dass Menschen mit Herzerkrankungen in der Familiengeschichte in einer Umgebung mit ähnlichen Risikofaktoren leben.

Worüber Sie sich Sorgen machen sollten

Sollten Sie sich tatsächlich Sorgen um Cholesterin in Lebensmitteln machen? Die größere Gefahr geht laut dem Kardiologen von Lebensmitteln aus, die reich an Transfetten sind.

„Diese erscheinen oft auf Lebensmitteletiketten als hydrierte Öle oder teilweise hydrierte Pflanzenöle“, erklärt der Mediziner. „Diese Arten von Fetten neigen dazu, den Cholesterinspiegel und das Risiko für Herzerkrankungen zu erhöhen.“

Dr. Nissen rät daher, bei Lebensmitteln im Supermarkt nach Transfetten und gesättigten Fettsäuren auf den Etiketten zu suchen und diese möglichst zu meiden.

Die American Heart Association empfiehlt, die Aufnahme von gesättigten Fettsäuren über die Nahrung zu begrenzen und sich mehr auf den Verzehr von Obst, Gemüse, Vollkornprodukten, magerem tierischem Protein oder pflanzlichen Proteinquellen zu konzentrieren. (ad)

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