Drei weitere Corona-Tote in Heinsberg – Italien verlängert Ausgangssperre

In der Corona-Krise kommt das öffentliche Leben mehr und mehr zum Erliegen. In Deutschland gibt es derzeit 45 Todesfälle und bereits knapp 15.000 bestätigte Corona-Infizierte. Weltweit sind es bereits über 200.000 Infizierte. Alle Informationen zur Corona-Krise finden Sie im News-Ticker von FOCUS Online.

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Ausgangsbeschränkungen in Österreich bis Ostermontag verlängert

Topmeldung (11.13 Uhr): In Österreich werden die Ausgangsbeschränkungen zum Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus um drei Wochen verlängert. Sie gelten damit bis Ostermontag, den 13. April, sagte Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz am Freitag in Wien.

Reisewarnung gilt bis Ende April – auch für die Osterferien

Topmeldung (10.26 Uhr): Die Reisewarnung der Bundesregierung wegen der Corona-Krise gilt zunächst bis Ende April und betrifft damit auch die Osterferien. Das gab Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) am Freitag auf Twitter bekannt.

Kanzleramtschef zu Ausgangssperren: Samstag ist der entscheidende Tag – Telefonschalte mit Merkel um 20 Uhr

Topmeldung (8.22 Uhr): Kanzleramtschef Helge Braun hat den Samstag als entscheidenden Tag bei der Entscheidung über mögliche Ausgangssperren wegen des Coronavirus bezeichnet. "Wir werden uns das Verhalten der Bevölkerung an diesem Wochenende anschauen", sagte der CDU-Politiker dem "Spiegel". "Der Samstag ist ein entscheidender Tag, den haben wir besonders im Blick."

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will am Sonntagabend mit den Ministerpräsidenten der Länder in einer Telefonkonferenz beraten. Dabei dürfte es auch darum gehen, ob und wann Ausgangssperren verhängt werden sollen. Mehrere Regierungschefs hatten am Donnerstag mit Ausgangssperren gedroht.

"Am Samstag verabreden sich die Menschen ja traditionell miteinander, weil sie frei haben", sagte Braun. "Aber das geht abseits der Kernfamilie derzeit nun einmal leider nicht. Das muss jetzt eingestellt werden. Geschieht das nicht, kann es passieren, dass auch in den Bundesländern weitergehende Maßnahmen beschlossen werden, obwohl wir das eigentlich vermeiden wollen."

Man setze darauf, "dass die Bevölkerung die Maßnahmen versteht und bereit ist, ihr Sozialleben einzuschränken. Und wenn wir in Nachbarländer blicken, die schon Ausgangssperren verhängt haben, dann wird klar: Das wäre eine enorme zusätzliche Belastung".

Nach Informationen von FOCUS Online ist die Telefonschalte der Ministerpräsidenten mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) für Sonntagabend 20 Uhr vorgesehen. Aus dem Umfeld mehrerer Ministerpräsidenten hieß es allerdings, es sei durchaus möglich, dass einzelne Regierungschefs schon vorher mit Ausgangssperren für ihre Länder vorpreschen.

Da die Einschnitte für die Bevölkerung beachtlich sind, wollen die meisten Ministerpräsidenten diesen Schritt nur als letztes Mittel ins Auge fassen. Zu ihnen gehört zum Beispiel Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU). Auch die rheinland–pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) hat sich bisher bei dieser Frage sehr zurückhaltend gezeigt. Saarlands Minister Präsident Tobias Hans (CDU) hält einheitliche Regeln für den besten Weg.

Am Ende aber werden die Länderchefs auch die konkrete Gefährdungslage in ihrem Land im Auge haben. Das Saarland zum Beispiel ist – auch wegen seiner Nähe zur französischen Krisen-Region Grand Est – besonderen Risiken ausgesetzt. Zur Zeit finden Telefonkonferenzen in unterschiedlichen Formaten statt. Auch heute schon.

Als erste größere Stadt in Nordrhein-Westfalen hat Leverkusen mit sofortiger Wirkung Zusammenkünfte unter freiem Himmel verboten. Zwei oder mehr Menschen dürfen sich jetzt nur noch draußen gemeinsam aufhalten, wenn sie zusammen wohnen. Die Stadt erließ eine entsprechende Allgemeinverfügung. Zusammenkünfte "bei der Erledigung von Besorgungen zur Deckung des täglichen Bedarfs" – etwa in Warteschlagen – oder aus "zwingenden beruflichen Gründen" seien ebenfalls nicht verboten. "Leverkusen hat keine Ausgangssperre erlassen", betonte eine Sprecherin der Stadt.

Auch Baden-Württemberg bereitet wegen des Coronavirus ein Niederlassungsverbot für Gruppen auf öffentlichen Plätzen vor. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Freitag aus Regierungskreisen. Die Stadt Freiburg hatte am Donnerstag wegen der Corona-Pandemie bereits ein sogenanntes Betretungsverbot ausgesprochen. Es soll für öffentliche Orte von diesem Samstag bis zum 3. April gelten. dpa Leere Straßen in Freiburg. Hier gilt wegen des Coronavirus eine Ausgangssperre

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„Könnte der Schlüssel sein“: Forscher entdecken Antikörper gegen Covid-19 in Lamas

PCP „Könnte der Schlüssel sein“: Forscher entdecken Antikörper gegen Covid-19 in Lamas  

  
 

  
 

Zahl bestätigter Coronavirus-Fälle in Deutschland steigt auf 14.995 – 44 Todesfälle

Sie finden hier die aktuell gemeldeten Zahlen der Gesundheitsministerien der Länder.

Baden-Württemberg: 2748 (11 Todesfälle) 

Bayern: 2282 (13 Todesfälle) 

Berlin: 688

Brandenburg: 204

Bremen: 80

Hamburg: 506 (1 Todesfall)

Hessen: 740 (1 Todesfall)

Mecklenburg-Vorpommern: 133

Niedersachsen: 981

Nordrhein-Westfalen: 4743 (16 Todesfälle/Landkreis Heinsberg besonders betroffen) 

Rheinland-Pfalz: 749 (2 Todesfälle)

Saarland: 217

Sachsen: 389

Sachsen-Anhalt: 174

Schleswig-Holstein: 253 (1 Todesfall)

Thüringen: 108

Gesamt (Stand 19.03., 20.23 Uhr): 14.995 (45 Tote, mindestens 113 Geheilte)

Stand vom Vortag (18.03., 20.35 Uhr): 12.300 (34 Tote, mindestens 105 Geheilte)

Quelle zu Infizierten- und Todeszahlen: Landesgesundheits- und Sozialministerien, Quelle zu Geheilten: John Hopkins University, Corona Resource Center

Wichtige Telefonnummern bei Coronavirus-Verdacht

Die Regierung empfiehlt: Bei Covid-19-Symptomen ist es besser anzurufen, statt im Wartezimmer zu sitzen.

  • 116 117: Ärztlicher Bereitschaftsdienst
  • 115: Einheitliche Behördennummer
  • 0800 011 77 22: Unabhängige Patientenberatung Deutschland
  • 030 346 465 100: Bürgertelefon des Bundesgesundheitsministeriums
  • “ target=“_blank“ class=“ps-tracking-comlinks ps-trackingname_FOLJAM_11741568 externalLink“ title=“Hier geht es zur kostenlosen Videosprechstunde beim Arzt“ rel=“nofollow“>Coronavirus-Verdacht? Hier geht es zur kostenlosen Videosprechstunde beim Arzt

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Söder gibt weitere Corona-Maßnahmen bekannt

9.51 Uhr: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) will am Vormittag weitere Corona-Maßnahmen bekanntgeben. Das berichtet der Bayerische Rundfunk. Das Statement ist für 12.30 Uhr angesetzt.

„Asoziale Hamsterkäufe“ stoppen: Hanauer Bürgermeister will notfalls Polizei einsetzen

9.23 Uhr: Der Hanauer Oberbürgermeister Claus Kaminsky (SPD) hat angekündigt, notfalls auch mit drastischen Maßnahmen Hamsterkäufe verhindern zu wollen. Der Rathaus-Chef sagte dem privaten Rundfunksender Hit Radio FFH: Sollten seine Appelle keine Wirkung zeigen, wolle er die Stadtpolizei zur Überwachung einsetzen. 

Kaminsky sagte im Detail: „Wenn es tatsächlich weiter zu solchen asozialen Hamsterkäufen kommt, dann werden wir als Stadt einschreiten. Ich kann mir vorstellen, dass mit unserer Stadtpolizei vor Ort auch ein Stück überwacht wird, dass nur in üblichen Mengen bestimmte Grundnahrungsmittel eingekauft werden. Das ist das letzte Mittel. Aber ich hab's ausdrücklich ins Auge gefasst.“

Zuletzt gab es immer wieder Meldungen, dass sich Bürger mit übergroßen Vorratsmengen an Lebensmitteln und Gütern des täglichen Bedarfs eindecken. Politik und Handel betonten dagegen immer wieder, dass es keine Notwendigkeit dafür gebe. Die Versorgung sei gesichert. 

Ärztepräsident: Können Einschränkungen nicht monatelang fortführen

8.01 Uhr: Die beispiellosen Beschränkungen im Alltagsleben wegen des Coronavirus müssen nach Ansicht des Ärztepräsidenten Klaus Reinhardt schon jetzt klar befristet werden. "Ich glaube nicht, dass wir das, was wir jetzt tun, monatelang fortführen können", sagte Reinhardt dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Freitag). "Die Ängste und Sorgen würden die Menschen psychisch überfordern", warnte der Chef der Bundesärztekammer.

Reinhardt forderte, schon jetzt an einem Ausstiegsszenario zu arbeiten. "Wir müssen uns Gedanken machen für den Tag X, wenn die jetzigen Maßnahmen wie Schulschließungen beendet werden." Menschen über 65 Jahren und andere Risikogruppen wie chronisch Kranke müssten sich darauf vorbereiten, dass die Einschränkungen danach für sie noch länger gelten. "Wir brauchen umfassende Maßnahmen, um diese Bevölkerungsgruppe isolieren zu können, während sich das öffentliche Leben wieder schrittweise normalisiert. Dazu gehört die Frage, wie diese Menschen mit allem Lebenswichtigen zu Hause versorgt werden können, ohne selbst auf die Straße gehen zu müssen."

Ausgangssperren lehnte Reinhardt klar ab. "Damit schaffen sie eine gespenstische Atmosphäre, die die Menschen extrem ängstigt. Das kann auch dazu führen, dass die Solidarität in der Gesellschaft, auf die wir jetzt dringend angewiesen sind, auseinanderbricht."

Zoll beschlagnahmt Schutzmasken und Schutzkleidung bei Firma in NRW

7.56 Uhr: Der Zoll hat das europäische Verteilzentrum des US-Konzerns 3M in Jüchen kontrolliert und dabei laut "Rheinischer Post" für den Export bestimmte Atemschutzmasken und Schutzkleidung für Medizinpersonal beschlagnahmt. "Der Zoll war bei 3M vor Ort, um die Einhaltung der Rechtsvorschriften für Exportware zu überprüfen. Alles andere unterliegt dem Steuergeheimnis", sagte ein Sprecher des Hauptzollamtes Krefeld der "RP". Die Generalzolldirektion in Bonn bestätigte die Kontrolle bei 3M am Donnerstag auf dpa-Anfrage ebenfalls, äußerte sich aber ebenfalls nicht zum Ergebnis der Aktion.

Das Unternehmen erklärte: "Die Zollbehörde Mönchengladbach hat heute auf dem Gelände unseres europäischen Distributionszentrums in Jüchen eine für den Export in die Schweiz angemeldete Warensendung kontrolliert", sagte eine Firmensprecherin der "RP". Unmittelbar nach Verhängung der Exportbeschränkungen Anfang März habe man die Ausfuhr der betroffenen Güter eingestellt. Die betroffene Ware habe sich noch zur Prüfung im Versandlager befunden und werde nun gemeinsam mit den Zollbehörden einer weiteren Bewertung unterzogen. Die Europa-Zentrale von 3M war Donnerstagabend nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.

Coronavirus: Zweiter Todesfall in Rheinland-Pfalz

6.56 Uhr: In Rheinland-Pfalz ist ein zweiter Mensch an den Folgen einer Infektion mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 gestorben. Dabei handele es sich um einen 80-Jährigen aus dem Landkreis Mayen-Koblenz, teilte der Kreis am Freitag in Koblenz mit. Der Mann sei nach der Infektion stationär in einem Koblenzer Krankenhaus behandelt worden und dort gestorben. Eine Sprecherin des Mainzer Sozialministeriums erklärte, dass es sich nach derzeitigem Stand dabei um den zweiten Todesfall im Zusammenhang mit dem Coronavirus in Rheinland-Pfalz handele. Zuvor war eine 84-jährige Frau aus dem Westerwaldkreis an den Folgen der Infektion gestorben.

Bewohner schmuggeln Touristen illegal nach Fehmarn

6.52 Uhr: Am Sonntag verständigen sich die Ministerpräsidenten von Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Niedersachsen darauf, ab Montag alle Inseln in der Nord- und Ostsee für Touristen zu sperren. Seit der angeordneten Sperrung für Touristen nimmt die Zahl der Urlauber ab. Doch angeblich hält sich auf der Ostseeinsel Fehmarn nicht jeder an das Verbot. Wie die „Kieler Nachrichten“ berichten, würden einige Vermieter Gäste mit dem Privatauto auf die abgesperrte Insel holen.

Es gebe Vermieter auf der Insel, die sich nicht für das Urlaubsverbot interessieren würden, zitieren die „Kieler Nachrichten“ eine Fehmarnerin. „Die umgehen die Polizeiabsperrungen, indem sie mit ihren privaten Fahrzeugen von der Insel fahren, sich mit den Urlaubern an einem vereinbarten Ort in den umliegenden Orten treffen und sie dann auf die Insel bringen.“ Es seien immer noch Gäste auf der Insel unterwegs, die „ganz unverblümt“ sagten, dass sie trotz Verbot bleiben wollen.

Auch bei der Kieler Staatskanzlei ist dem Bericht zufolge ein entsprechender Hinweis eingegangen. Entsprechende Maßnahmen seien eingeleitet worden, so ein Regierungssprecher. Die Polizei kontrolliert an der Zufahrt zur Fehmarnsundbrücke die Kennzeichen der Fahrzeuge, die sie passieren.

"Keiner hat uns gehört": Hersteller von Schutzkleidung greift Spahn an

6.45 Uhr: Achim Theiler macht den Bundesgesundheitsminister persönlich dafür verantwortlich, dass es in den vergangenen Tagen und Wochen zu Engpässen bei der Versorgung mit Schutzmasken in Krankenhäusern kam. Theiler ist Geschäftsführer der Firma Franz Mensch, die selbst Hygienebekleidung und Schutzmasken herstellt und vertreibt. Gegenüber dem „Spiegel“ sagte Theiler nun, dass er in einer E-Mail an den Gesundheitsminister vor den Entwicklungen gewarnt habe. "Wir haben gemahnt, und keiner hat uns gehört", so Theiler. „Das ist grob fahrlässig und verschärft die Krise unnötig.“

Theiler habe nach eigener Aussage am 5. Februar in einer Mail an Jens Spahn darauf hingewiesen, dass es bald zu Engpässen kommen werde. Er habe dazu aufgerufen, die Vorräte in Krankenhäusern und Rettungsdiensten zu prüfen und Ware bei Herstellern zu reservieren.

Hintergrund sei der Stopp der Lieferungen aus China gewesen. Theiler habe deswegen seine Hilfe angeboten, da seine Firma 1,5 Millionen Mundschutz und 200.000 Atemmasken zur Sicherung der allgemeinen Versorgung reserviert habe. Man habe sich extra entschieden, keine Neukunden zu beliefern.

Als er darauf keine Antwort bekam, habe Theiler am 10. Februar erneut eine Mail an Spahn geschickt und auf die Dringlichkeit hingewiesen. dpa/Michael Kappeler/dpa Jens Spahn wird wegen der Corona-Krise seinen runden Geburtstag nicht wie geplant feiern.

In einer Antwort des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) an den „Spiegel“ heißt es, dass die Beschaffung von persönlicher Schutzausrüstung über das Beschaffungsamt der Bundeswehr koordiniert werde. Dorthin sei der Kontakt weitergeleitet worden.

„Das ist die übliche Vorgehensweise für Angebote, die uns in Bezug auf die persönliche Schutzausrüstung erreichen. Auf eine Beantwortung der zahlreichen Angebote mussten wir aufgrund der Priorisierung der Aufgaben in der Ausnahmesituation verzichten. Das BMG war auch bereits im Februar schon mit Herstellern und den Ländern im Gespräch, um die Versorgungslage zu ermitteln“, heißt es weiter.

Kalifornien verhängt Ausgangssperre im gesamten US-Bundesstaat

6.19 Uhr: Der kalifornische Gouverneur Gavin Newsom hat die gesamte Bevölkerung des Westküstenstaates aufgerufen, zu Hause zu bleiben. Die Ausgangssperre für knapp 40 Millionen Menschen sollte in der Nacht zum Freitag in Kraft treten, teilte Newsom am Donnerstagabend (Ortszeit) mit. Kalifornien ist damit der erste Staat in den USA, der eine derart weitreichende Auflage im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus erlässt. Zuvor galten diese Einschränkungen schon für mehrere Bezirke im Raum San Francisco.

Notwendige Regierungsstellen, Diensteinrichtungen und wesentliche Geschäfte, darunter Lebensmittelläden und Apotheken, sollen aber geöffnet bleiben, betonte Newsom. Restaurants können weiterhin Essen ausliefern. Kalifornier dürfen auch noch Spazieren gehen, allerdings müssen sie auf der Straße voneinander Abstand halten. Rich Pedroncelli/AP/dpa Gavin Newsom

Newsom rechnet mit über 25 Millionen Coronavirus-Infektionen in dem US-Westküstenstaat. Knapp 60 Prozent der Bevölkerung könnten sich in den nächsten acht Wochen mit dem Erreger Sars-CoV-2 anstecken, schrieb Newsom in einem am Donnerstag veröffentlichten Brief an US-Präsident Donald Trump. In einigen Teilen Kaliforniens würden sich die Fallzahlen alle vier Tage verdoppeln.

In dem Anschreiben bittet der Gouverneur um die sofortige Entsendung eines Krankenhausschiffs, das im Hafen von Los Angeles anlegen soll. Beim Kongress in Washington hat Newsom Bundeshilfen in Höhe von einer Milliarde Dollar für die medizinische Versorgung und für andere Hilfsmaßnahmen während der Covid-19-Krise beantragt.

Erneut keine neuen lokalen Infektionen in China

3.32 Uhr: Zum zweiten Mal hintereinander seit dem Ausbruch des neuartigen Coronavirus Anfang Januar hat China landesweit keine lokalen Neuinfektionen mehr gemeldet. Allerdings stieg erneut die Zahl der Infizierten, die aus dem Ausland zurück in die Volksrepublik kamen. Wie die Pekinger Gesundheitskommission am Freitag mitteilte, wurden 39 neue "importiere Fälle" registriert, also Erkrankungen, die bei Menschen auf der Einreise nach China nachgewiesen wurden. Dies waren fünf mehr als am Vortag. Es war damit der bisher höchste Anstieg von Erkrankten, die aus dem Ausland eingereist waren. Das schürt Ängste vor einer möglichen zweiten Ausbreitungswelle. Insgesamt wurden nunmehr 228 "importierte" Infektionen gezählt.

Um eine Ausbreitung der eingeschleppten Fälle möglichst zu verhindern, gelten strenge Quarantänemaßnahmen für Menschen, die aus dem Ausland ankommen. China muss jedoch auch weiter Covid-19-Tote beklagen. Am Freitag kamen nach Angaben der Kommission drei Tote hinzu, womit die Gesamtzahl der Opfer auf 3248 Fälle stieg. Insgesamt wurden auf den chinesischen Festland 80 967 Infizierte registriert, von denen sich rund 71.150 wieder erholt haben.

Argentinien reagiert mit Ausgangssperre auf Coronavirus

2.00 Uhr: In Argentinien hat die Regierung eine weitgehende Ausgangssperre verhängt. Bis zum 31. März dürfen die Menschen ihre Häuser und Wohnungen nicht mehr verlassen, wie Präsident Alberto Fernández am Donnerstag nach einem Treffen mit den Gouverneuren des südamerikanischen Landes sagte. Erlaubt seien lediglich Besorgungen in nahe gelegenen Lebensmittelgeschäften und Apotheken.

Einige Berufsgruppen sind von der Ausgangssperre ausgenommen und können weiterhin zur Arbeit gehen: Ärzte, Pfleger und Polizisten, Mitarbeiter in der Lebensmittel-, Pharma- und Petroindustrie, Angestellte von Supermärkten und Apotheken sowie Beschäftigte von Logistikfirmen.

Wer ohne Grund im Freien angetroffen werde, könne wegen Verbrechen gegen die öffentliche Gesundheit belangt werden, hieß es. Polizisten sollen auf den Straßen patrouillieren und die Ausgangssperre durchsetzen. Ziel sei es, die Infektionen zu bremsen und eine Überlastung des Gesundheitswesen zu verhindern, sagte Staatschef Fernández.

In Argentinien gibt es derzeit 128 bestätigte Coronavirus-Fälle. Drei Menschen sind bislang an der Erkrankung Covid-19 gestorben. Die Regierung hat bereits Anfang der Woche die Grenzen geschlossen, den Unterricht in Schulen für zwei Wochen ausgesetzt und die Menschen dazu aufgefordert, möglichst zu Hause zu bleiben.

Trump sagt G7-Gipfel in Camp David wegen Coronavirus ab

Freitag, 20. März, 00.14 Uhr: Die US-Regierung hat das im Juni in den USA geplante Gipfeltreffen sieben führender Wirtschaftsnationen wegen der Coronavirus-Pandemie abgesagt. Anstatt eines Treffens in Camp David bei Washington soll es eine Videokonferenz geben, wie das Weiße Haus am Donnerstagabend (Ortszeit) erklärte. Präsident Donald Trump werde darüber hinaus auch im April und Mai mit seinen Kollegen der G7-Staaten per Videokonferenz das weitere Vorgehen im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie besprechen, hieß es weiter.

Zur Vorbereitung des Gipfeltreffens wäre in den Regierungszentralen viel Geld, Energie und Personal aufgewendet worden, das derzeit besser für die Bekämpfung der Covid-19-Epidemie eingesetzt sei, erklärte ein Beamter der US-Regierung. Die Staatenlenker der G7-Nationen würden sich weiterhin eng abstimmen, um die Gesundheit ihrer Bevölkerung und das Wohl der Weltwirtschaft zu sichern, erklärte der Beamte weiter.

Trump hatte im vergangenen Jahr zunächst erklärt, den G7-Gipfel in einem seiner Hotels in Miami abhalten zu wollen. Die Entscheidung stieß jedoch auf viel Kritik. Ihm wurde vorgeworfen, seine eigenen Liegenschaften für offizielle Zwecke zu nutzen und damit finanziell von seiner Präsidentschaft zu profitieren. Trump lenkte daraufhin ein und schlug als Alternative den Landsitz der US-Regierung, Camp David, vor. Trump ist 2020 Gastgeber des G7-Gipfels und konnte damit den Ort auswählen. Das Treffen sollte vom 10. bis 12. Juni stattfinden.

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