Corona-Patientin erhält Lungentransplantat von lebenden Spendern

Es ist eine medizinische Neuheit: Noch nie zuvor hatte ein genesener Corona-Patient ein Lungentransplantat von lebenden Spendern erhalten. Jetzt ist es einem 30-köpfigen Ärzteteam des Kyoto University Hospitals in Japan gelungen, einer Patientin Lungengewebe ihres Ehemannes und ihres Sohnes zu implantieren. Die Frau war Ende letzten Jahres schwer an Corona erkrankt und hatte nach Angaben des Krankenhauses Monate an einer lebenserhaltenden Beatmungsmaschine verbringen müssen. Ihre Lungenfunktion war durch die Viruserkrankung derart stark beschädigt worden, dass sie ohne die Transplantation keine Überlebenschancen gehabt hätte.

Steffi Kriegerstein


Sie war Deutschlands Top-Kanutin – seit der Corona-Infektion wird ihr sogar beim Radfahren schwindelig

Hoffnung für lungengeschädigte Patienten

Dass eine Infektion mit dem Corona-Virus bei einigen Patienten schwere Lungenschäden verursachen kann, ist mittlerweile bekannt. Zahlreiche genesene Corona-Patienten weltweit haben daher bereits Lungentransplantationen von hirntoten Spendern erhalten, um ihr Überleben zu sichern. Laut dem Kyoto University Hospital war die von ihnen in einer elfstündigen Sitzung erfolgte Operation, bei der Gewebe von lebenden Spendern transplantiert wurde, die erste ihrer Art. Dr. Hiroshi Date, Thoraxchirug und leitender Operateur, glaubt, dass er und sein Team mit dieser erfolgreichen Transplantation vielen lungengeschädigten Corona-Patienten Hoffnung schenken können: "Wir haben gezeigt, dass wir jetzt eine Möglichkeit der Lungentransplantation von lebenden Spendern haben", sagte er auf einer Pressekonferenz wie "CNN" berichtet. Transplantationen von hirntoten Spendern sind in Japan immer noch eine Seltenheit und setzen in der Regel lange Wartezeiten voraus, bis ein geeigneter Spender gefunden werden konnte. Auch das Kyoto University Hospital gab laut "CNN" an, Transplantationen von lebenden Spendern als bessere Option zu betrachten.

Die Familie der betroffenen Patientin stammt aus Japans westlicher Region Kansai. Ehemann und Sohn der Frau hatten umgehend angeboten, Teile ihres Lungengewebes für ihre Familienangehörige zu spenden. Die beiden befinden sich seit dem Eingriff in einem stabilen Zustand, die Patientin liegt weiterhin auf der Intensivstation. Nach Angaben des Krankenhauses soll sie in ungefähr zwei Monaten wieder nach Hause zurückkehren können.

Quelle: "CNN"

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