Corona-Krawalle in Berlin: Demonstranten umstellen Polizisten und rufen „Helme ab!“

Alle Neuigkeiten zur Corona-Pandemie: Die Neuinfektionen in Deutschland liegen am Montag bei 4559. Alle aktuellen News zur Corona-Pandemie finden Sie hier im News-Ticker von FOCUS Online.

News zu Corona in Deutschland vom 30. August

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RKI meldet 4559 Neuinfektionen – rund 900 mehr als vor einer Woche

05.46 Uhr: Die Sieben-Tage-Inzidenz ist erneut angestiegen. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Montagmorgen lag sie bei 75,8 – am Vortag hatte der Wert 74,1 betragen, vor einer Woche 56,4. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 4559 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.06 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche hatte der Wert für Deutschland bei 3668 Ansteckungen gelegen.

Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden zehn Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es vier Todesfälle gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.937.106 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Inzidenz war in der Pandemie bisher Grundlage für viele Corona-Einschränkungen, etwa im Rahmen der Ende Juni ausgelaufenen Bundesnotbremse. Künftig sollen daneben weitere Werte wie Krankenhauseinweisungen stärker berücksichtigt werden.

Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3.731.900 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 92.140.

Bericht: Von Regierung geplante 3G-Regel in Zügen vor dem Aus

Montag, 30. August, 05.41 Uhr: Die von der Bundesregierung angedachte 3G-Regel in Fernzügen steht einem Medienbericht zufolge vor dem Aus. Die "Bild"-Zeitung berichtet in ihrer Montagsausgabe, das Ergebnis des von Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) geführten Prüfverfahrens laute, dass die Maßnahmen "nicht umsetzbar" seien. Auch laut Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) ist das Thema vom Tisch. Nach der Regelung dürften nur noch Geimpfte, Genesene und Getestete Bahn fahren. 

Gesundheitsminister Spahn sagte am Sonntag bei "Bild TV": "Ich sehe es nicht kommen." Dies sei auch das Ergebnis einer Prüfung durch die Fachressorts, die Scheuer in Auftrag gegeben habe. Dabei sei es um die Frage gegangen, ob eine solche Regel in Zügen eine Rechtsgrundlage habe, ob sie praktikabel und umsetzbar sei und ob sie infektiologisch erforderlich sei.

Laut "Bild" hätten sich die Ministerien für Verkehr, Gesundheit und Inneres einheitlich gegen den Plan der Regierung gestellt. Auch im SPD-geführten Justizministerium gab es demnach Bedenken gegen eine 3G-Pflicht in Zügen. 

Im Verkehrsministerium war eine Einführung von Beginn an kritisch gesehen worden. Grund war vor allem die Frage nach der Kontrolle der Einhaltung der 3G-Regel in Zügen. Klaus-Dieter Hommel, Vorsitzender der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG), sagte zu "Bild": "Unsere Argumente wurden offensichtlich berücksichtigt – und damit eine unzumutbare Belastung für das Zugpersonal verhindert." 

Laut einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag des "Handelsblatts" traf die 3G-Regelung angesichts steigender Corona-Fallzahlen bei knapp zwei Dritteln der Bürger allerdings auf Zustimmung. 

Erstmals seit Mitte Juni: Zahl der Intensivpatienten in Deutschland steigt wieder über 1000

13.41 Uhr: Die Zahl der bundesweit auf Intensivstationen behandelten Covid-19-Patienten ist in der vierten Corona-Welle erstmals wieder über 1000 gestiegen. Im Divi-Register-Tagesreport vom Sonntag wurden 1008 Covid-19-Patienten auf Intensivstation gemeldet, 485 davon mussten beatmet werden. Zuletzt war ein Wert von über 1000 im Tagesreport vom 18. Juni erfasst worden (1011). Der Tiefstand vor dem Aufflammen der vierten Welle hatte bei 354 im Report vom 22. Juli gelegen, seither nimmt die Belegung wieder zu. Kay Nietfeld/dpa Ein Intensivpfleger auf einer Station in Berlin.

Am 29. August vergangenen Jahres hatte die Zahl bei gerade einmal 241 gelegen (134 beatmet), erst zu Ende Oktober hin war sie im Zuge der zweiten Welle auf über 1000 gestiegen. Anders als im Vorjahr sind zudem inzwischen längst nicht mehr vor allem Senioren betroffen: Knapp jeder zehnte derzeit auf Intensivstation behandelte Covid-19-Patient ist den Daten des Divi-Registers zufolge 30 bis 39 Jahre alt, knapp jeder fünfte 40 bis 49 Jahre (Stand 26.08., Aktualisierung jeweils donnerstags). Die 50- bis 59-Jährigen stellen gut ein Viertel der Patienten, die 60- bis 69-Jährigen gut ein Fünftel. Zumeist sind von schweren Verläufen und Todesfällen Ungeimpfte betroffen.

Besonders hoch ist der Anteil der Covid-19-Patienten an der Gesamtzahl der Intensivbetten derzeit in Nordrhein-Westfalen (6,4 Prozent) und dem Saarland (5,3 Prozent). Selbst wenn die Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen in den kommenden Tagen nicht weiter steigen oder sogar sinken sollte, würde die Zahl der auf Intensivstation behandelten Covid-19-Patienten zunächst weiter zunehmen. Die Infektions-Inzidenz spiegelt sich stets verzögert bei der Klinikbelegung wieder, weil zwischen Infektion und Einweisung meist etwa 10 Tage vergehen.

Mehrheit der Deutschen befürwortet 3G-Regel in Zügen

12.59 Uhr: Eine deutliche Mehrheit der Deutschen ist einer Umfrage zufolge dafür, dass zum Schutz vor dem Corona-Virus nur noch Geimpfte, Getestete oder Genesene Züge nutzen dürfen. Für die Anwendung der 3G-Regel in Zügen seien 64 Prozent, dagegen 31 Prozent, ergab eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey für das "Handelsblatt". Fünf Prozent seien unentschieden. Die Bundesregierung prüft eine Testpflicht in Fernzügen.

Karliczek hält an Präsenzunterricht fest

07.59 Uhr: Bundesbildungsministerin Anja Karliczek hält daran fest, dass Schülerinnen und Schüler trotz steigender Corona-Zahlen weiter Präsenzunterricht erhalten. Obwohl es noch offene Fragen zu langfristigen Folgeschäden eine Covid-Erkrankung (Long-Covid) gebe, sei dieser "grundsätzlich zu verantworten", so Karliczek der "Augsburger Allgemeinen". Allerdings hinkten die Bundesländer bei der Digitalisierung der Schulen noch hinterher, sagte sie weiter. Es müsse unter anderem sichergestellt werden, dass Kinder auch zu Hause und aus der Ferne gut unterrichtet werden können – etwa über Online-Tools und Lernprogramme. Bernd Weissbrod/dpa Anja Karliczek (CDU), Bundesministerin für Bildung und Forschung.

8416 Neuinfektionen binnen 24 Stunden – RKI: Deutschland am Beginn der vierten Welle

Sonntag, 29. August, 06.53 Uhr: Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist weiter gestiegen und liegt nun bei 74,1. Bundesweit wurden binnen 24 Stunden 8416 Neuinfektionen registriert, wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Sonntagmorgen meldete. Die Zahl der Todesfälle in diesem Zeitraum lag bei zwölf.

Bislang gilt die Sieben-Tage-Inzidenz – die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche – als der entscheidende Richtwert, an dem sich die Corona-Maßnahmen von Bund und Ländern orientieren. Dies soll sich aber ändern: Die Bundesregierung bereitet derzeit eine Änderung des Infektionsschutzgesetzes vor, derzufolge künftig anstelle des Inzidenzwertes die Auslastung der Krankenhäuser die zentrale Rolle spielen soll. 

Die Gesamtzahl der verzeichneten Corona-Ansteckungen in Deutschland seit Beginn der Pandemie erhöhte sich nach RKI-Angaben auf 3.932.547, die der Todesfälle auf insgesamt 92.130. Die Zahl der Genesenen beträgt laut RKI 3.726.700. Getestet wird im Vogelsberg weiterhin – allerdings sind alle Testungen in den letzten Tagen negativ. (Symbolbild: O|N / Carina Jirsch) Eine Person wird auf das Coronavirus getestet

Deutschland befindet sich nach Einschätzung des RKI inzwischen am Beginn der vierten Corona-Welle. Auch jüngere Altersgruppen sind diesmal stark betroffen. 

Corona-Krawalle in Berlin: Demonstranten umstellen Polizisten und rufen „Helme ab!“

18.39 Uhr: Trotz einer Reihe von Demonstrationsverboten haben sich am Samstag in Berlin nach Polizeiangaben mehrere tausend Menschen aus Protest gegen die Corona-Politik versammelt. Dabei kam es bis zum frühen Abend zu mehr als 50 vorläufigen Festnahmen. Die Polizei begleitete die einzelnen Züge und zog dabei nach eigenen Angaben immer wieder Rädelsführer aus den Gruppen. Es gab einige Angriffe auf Einsatzkräfte, zunächst wurde ein Polizist verletzt. Am Leipziger Platz umstellten Demonstranten eine Gruppe von Polizisten und riefen „Helme ab!“, berichtet der „Tagesspiegel“.

Nach mehreren Verboten für einzelne Versammlungen lief ein großer Teil der Protestierenden nach Beobachtung von Reportern der Deutschen Presse-Agentur zu Beginn eher ziellos durch die Straßen. Zunächst zogen einzelne Gruppen durch den Stadtteil Friedrichshain. Die Menschen waren in der weit überwiegenden Mehrheit ohne Masken oder andere Schutzmaßnahmen unterwegs.

Im benachbarten Stadtteil Prenzlauer Berg versuchten die Protestler dann immer wieder, zu einem „Zug der Liebe“ dazuzustoßen, zu dem bei House- und Technomusik rund 10.000 Menschen erwartet wurden. Die Polizei verhinderte dies mit Absperrungen.

An der Lessingbrücke zwischen Tiergarten und Moabit versuchten Demonstranten nach Polizeiangaben, eine Sperre zu durchbrechen. Die Polizei verhinderte das und setzte dabei auch Reizgas ein. Polizeihubschrauber waren zur Beobachtung der unübersichtlichen Szenerie eingesetzt, weite Teile des Regierungsviertels abgesperrt. Paul Zinken/dpa Polizisten führen in Berlin einen Teilnehmer einer Demonstration gegen die Corona-Politik ab

Die Polizei hatte sich trotz zahlreicher Demonstrationsverbote auf größere Einsätze eingestellt. Rund 2000 Kräfte standen nach eigenen Angaben bereit, darunter auch Unterstützung aus Baden-Württemberg, Niedersachsen, Bayern und Sachsen.

Neun Demonstrationen waren von der Polizei verboten worden, darunter Kundgebungen der „Initiative Querdenken“ auf der Straße des 17. Juni. Drei Eilanträge gegen die Verbote wies das Verwaltungsgericht zurück, einem gaben sie statt: Eine für Samstag und Sonntag angemeldete Versammlung mit je 500 erwarteten Teilnehmern durfte stattfinden. Auf diese Veranstaltung wurde dann über das soziale Netzwerk Telegram hingewiesen.

Vor einem Jahr, am 29. August 2020, hatten Zehntausende in Berlin gegen die Corona-Einschränkungen protestiert. Dabei hatten Demonstranten eine Absperrung am Reichstagsgebäude durchbrochen, die zahlenmäßig weit unterlegenen Wachkräfte bedrängt und für einige Zeit eine Treppe vor einem Eingang besetzt. Die Bilder davon lösten breite Empörung aus und sorgten auch international für Aufsehen.

Epidemiologe: "Wieder absoluter Normalzustand" im Sommer 2022

11.33 Uhr: Der Epidemiologe Klaus Stöhr geht davon aus, dass die Corona-Pandemie in Deutschland nach dem Winter vorüber ist. "Ab dem Frühjahr werden wir eine dramatische Entspannung der Situation erleben", sagte Stöhr dem "Münchner Merkur" (Samstag). "Die Pandemie ist dann vorbei. Im Sommer wird trotz einiger Infektionen wieder absoluter Normalzustand herrschen." imago images/Lichtgut

Die steigenden Corona-Infektionszahlen seien bislang zwar "eine erwartbare Entwicklung" und "kein Grund zur Aufregung", sagte Stöhr. Allerdings müsse man sich Sorgen um die mehr als vier Millionen ungeimpften über 60-Jährigen in Deutschland machen: "Die sind für das Virus noch voll empfänglich", sagte Stöhr. "Das reicht im Winter aus für eine dramatische Zunahme von schweren Verläufen und Einweisungen in die Krankenhäuser. Darüber muss man sich Sorgen machen und hier den Impffortschritt verbessern." Deshalb müssten Auffrischungsimpfungen und eine bessere Impfquote in der Pflege "Priorität werden".

Keine Einigkeit bei USGeheimdiensten über Ursprung des Coronavirus

07.36 Uhr: Die US-Geheimdienste sind sich nach mehrmonatiger Prüfung weiter uneinig über den Ursprung des Coronavirus. Ob das Virus aus einem Labor stamme oder von einem Tier auf den Menschen übergesprungen sei, sei offen, hieß es in einem am Freitag veröffentlichten Bericht. Beides seien "plausible Hypothesen". "Wir kommen zu dem Schluss, dass das Virus nicht als biologische Waffe entwickelt wurde", hieß es weiter. Konsens gebe es auch darüber, dass die chinesischen Behörden vor dem ersten Ausbruch von Covid-19 keine Kenntnis von dem Virus gehabt hätten.

Mehrere Geheimdienste vermuten, dass das Coronavirus vom Tier auf den Menschen übertragen worden sei – allerdings mit niedriger Sicherheit. Ein Mitglied des Geheimdienstapparates sprach sich mit "moderatem Vertrauen" dafür aus, dass der Ursprung des Virus mit einem Laborvorfall zusammenhängen könnte. Weitere Mitglieder der Geheimdienste hingegen konnten keine der beiden Theorien ausschließen.

Wenn keine weiteren Informationen zur Verfügung gestellt würden, sei eine genauere Schlussfolgerung nicht möglich, hieß es weiter in dem Papier. Dafür brauche man vor allem die Unterstützung Chinas. "Peking behindert jedoch weiterhin die globalen Ermittlungen, weigert sich, Informationen auszutauschen und beschuldigt andere Länder, darunter auch die Vereinigten Staaten."

US-Präsident Joe Biden hatte im Mai amerikanische Geheimdienste damit beauftragt, dem Ursprung der Corona-Pandemie auf den Grund zu gehen. Er hatte diese damals angewiesen, binnen 90 Tagen einen weiteren Bericht dazu vorzulegen. In einem ersten Bericht waren die Geheimdienste bereits zu unterschiedlichen Einschätzungen gekommen. "Die Welt verdient Antworten, und ich werde nicht ruhen, bis wir sie bekommen", reagierte Biden auf den neuesten Bericht. Daher werde man China auch weiter dazu drängen, entsprechende Informationen bereitzustellen.

Seit langem kursieren unbelegte Mutmaßungen, das Coronavirus könne aus einem Labor in der chinesischen Stadt Wuhan stammen und womöglich durch einen Laborunfall freigesetzt worden seien. Die Chinesen haben derartige Vorwürfe bislang vehement zurückgewiesen. In Wuhan war das Coronavirus erstmals aufgetreten.

2200 Neuinfektionen mehr als in der Vorwoche – Inzidenz steigt auf 72,1

Kay Nietfeld/dpa/Symbolbild Medizinisch geschultes Personal führt einen Corona-Schnelltest durch.  

Samstag, 28. August, 07.13 Uhr: Die Sieben-Tage-Inzidenz ist erneut angestiegen. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Samstagmorgen lag sie bei 72,1 – am Vortag hatte der Wert 70,3 betragen, vor einer Woche 51,6. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 10.303 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.42 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche hatte der Wert für Deutschland bei 8092 Ansteckungen gelegen.

Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 22 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 17 Todesfälle gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.924.131 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Inzidenz war in der Pandemie bisher Grundlage für viele Corona-Einschränkungen, etwa im Rahmen der Ende Juni ausgelaufenen Bundesnotbremse. Künftig sollen daneben weitere Werte wie Krankenhauseinweisungen stärker berücksichtigt werden.

Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3.723.200 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 92.18.

Nur noch Notbehandlung in Jamaikas Krankenhäusern

21.48 Uhr: Wegen hoher Auslastung durch viele Corona-Fälle werden in allen öffentlichen Krankenhäusern Jamaikas nur noch Notfälle behandelt. Das gelte ab sofort, teilte das Gesundheitsministerium des Karibikstaates am Freitag mit. Die meisten Kliniken des Landes hätten das Kontingent an Betten für Covid-19-Patienten überschritten, hieß es. Auch würden die Sauerstoffvorräte angesichts hoher Nachfrage knapp.

Die Krankenhäuser würden nun nicht zwingend nötige Operationen aussetzen, teilte die Behörde weiter mit. Patienten, die zu Hause behandelt werden könnten, würden entlassen. Die Bevölkerung werde gebeten, eine Notaufnahme nur zu besuchen, wenn bei schweren Fällen medizinische Behandlung benötigt werde.

Bisher wurden in Jamaika fast 65.000 Infektionen mit dem Coronavirus und 1465 Todesfälle offiziell registriert. Knapp fünf Prozent der rund drei Millionen Einwohner des Inselstaates sind vollständig geimpft. Derzeit würden 739 Corona-Infizierte und 320 Verdachtsfälle in Krankenhäusern behandelt, teilte das Gesundheitsministerium mit. Das sei ein Höchststand.

Post für 16.500 Besucher nach Corona-Alarm im "Tropical Island"

21.21 Uhr: Im Brandenburger Bade-Paradies "Tropical Island" waren fünf Besucher mit dem Coronavirus infiziert. Nun wurden 16.500 Besucher, die vom 18. bis 22. August im Freizeitpark gewesen sind, vom Gesundheitsamt informiert. Bei den fünf Infizierten handelt es sich um eine Familie aus Westdeutschland, die im genannten Zeitraum im Tropical Island Urlaub machte, wie der Sprecher der Einrichtung gegenüber der "Bild" sagte.

Erst seit Donnerstag gilt in der Freizeiteinrichtung die 3G-Regel, davor galt nur in den Umkleiden eine Maskenpflicht. Das Hygienekonzept sei nach der Prüfung des Gesundheitsamts aber bestätigt worden, hieß es. Foto: dpa Das „Tropical Island“ in Brandenburg.


Spahn gegen einheitlichen Grenzwert für Klinikbelegung

20.00 Uhr: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn verteidigt Pläne für regionale Entscheidungen, ab welcher Klinikbelegung künftig strengere Corona-Beschränkungen greifen sollen. "Aus meiner Sicht ist das nicht ein Wert, den man sozusagen einheitlich zentral vorgeben kann, weil das regional unterschiedlich ist", sagt der CDU-Politiker dem SWR-Hauptstadtstudio. In Städten wie Berlin oder München und Ballungsräumen gebe es natürlich ganz andere Behandlungskapazitäten als in ländlichen Flächenregionen. Henning Kaiser/dpa Jens Spahn (CDU), Bundesminister für Gesundheit.

Nach einem Entwurf des Gesundheitsministeriums soll die Zahl der Corona-Patienten pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen in den regionalen Kliniken zur wichtigsten Messlatte werden – auch als Auslöser für neue Alltagsbeschränkungen. Die Schwellen, ab denen Schutzvorkehrungen greifen, sollen jeweils die Länder festlegen. Dies soll die Ausrichtung an der Inzidenz – also der Zahl der Neuansteckungen – ersetzen. Bisher gibt es bundesweit einheitliche Auslöse-Schwellen für Alltagsbeschränkungen etwa ab 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen.

Dänemark: Corona-Tests von ungeimpften Reisenden aus Deutschland

16.48 Uhr: Dänemark hat am Freitag seine Einreiseregeln für Deutsche geändert. Wer nicht geimpft oder genesen ist, muss sich nach der Einreise künftig auf Corona testen lassen. Das teilte das Außenministerium am Freitag mit. Grund ist, dass Deutschland auf der Infektionskarte der Europäischen Gesundheitsagentur nun nicht mehr als grünes, sondern als gelbes Land eingestuft wird. Die Grenzregion Schleswig-Holstein sei aber nicht von der Regelung betroffen, so das Ministerium. Das bedeutet, dass die Grenzbewohner weiterhin ohne Test über die dänische Grenze fahren können. Die Regelung gilt ab Samstag.

Hospitalisierungs-Inzidenz: NRW will bundesweite Kennzahl

14.45 Uhr: Bei der Suche nach einer neuen Kennzahl für die Pandemie verweist die Landesregierung in Nordrhein-Westfalen weiter auf den Bund. NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann habe bereits mehrfach gesagt, dass er eine bundesweite Kennzahl für sinnvoll erachte, sagt ein Ministeriumssprecher in Düsseldorf. Die regionale Klinikbelegung mit Corona-Patienten, die sogenannte Hospitalisierungs-Inzidenz, soll nach Plänen des Bundesgesundheitsministeriums künftig der wesentliche Maßstab sein, um Gegenmaßnahmen wie Alltagsbeschränkungen auszulösen.

Ein Vorschlag sieht vor, als Kennzahl die Zahl der zur Behandlung in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen zu verwenden. Der Schwellenwert, ab dem Gegenmaßnahmen greifen, soll unter Berücksichtigung der regionalen stationären Versorgungskapazitäten festgesetzt werden mit dem Ziel, eine drohende Überlastung der Kliniken zu vermeiden.

Ganz Spanien und die Region Lissabon keine Hochrisikogebiete mehr

12.45 Uhr: Ab Sonntag gilt ganz Spanien nicht mehr als Risikogebiet, dazu zählt auch Mallorca. Das geht aus der aktualisierten Liste des Robert-Koch-Instituts vom Freitag hervor. Das RKI stufte auch die Region Lissabon in Portugal herunter, auch diese ist nun kein Risikogebiet mehr. Durch die Neubewertung müssen Ungeimpfte nach ihrem Urlaub ab Sonntag nicht mehr in Quarantäne.

12.29 Uhr: Die vierte Welle in der Corona-Pandemie nimmt nach Angaben des Robert Koch-Instituts vor allem durch Ansteckungen unter jungen Erwachsenen weiter an Fahrt auf. Außerdem breite sie sich auch zunehmend in den mittleren Altersgruppen aus, heißt es im jüngsten RKI-Wochenbericht vom Donnerstagabend. Ins Krankenhaus kommen dann in der Regel vor allem die Ungeimpften. Die Dynamik beim Impfen scheint ohnehin vorbei.

Die Sieben-Tage-Inzidenz bei Ansteckungen unter den 15- bis 34-Jährigen lag am Donnerstag bei 115 pro 100 000 Einwohnern. Das ist fast doppelt so hoch wie der bundesweite Vergleichswert 66 in der Gesamtbevölkerung. Allerdings gibt es starke regionale Unterschiede: Die Werte schwankten am Donnerstag zwischen 122 Fällen pro 100.000 Einwohnern in Nordrhein-Westfalen und 15,5 in Sachsen-Anhalt.

Zwischen den 5-bis 14-Jährigen liegt die Inzidenz in Nordrhein-Westfalen in acht Städten über 500, in Wuppertal liegt sie gar bei fast 800. „Es ist traurig aber wahr: bei den Kindern in NRW verlieren wir gerade komplett die Kontrolle“, schrieb SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach auf Twitter. „Und niemand will im Wahlkampf darüber sprechen. Es läuft eine stille Durchseuchung ab. Wir müssen die Kinder besser schützen.“

RKI registriert 12.029 Corona-Neuinfektionen – Inzidenz bei 70,3

Freitag, 27. August, 07.40 Uhr: Die Sieben-Tage-Inzidenz ist erneut angestiegen. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Freitagmorgen lag sie bei 70,3 – am Vortag hatte der Wert 66,0 betragen, vor einer Woche 48,8. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 12.029 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 4.00 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche hatte der Wert für Deutschland bei 9280 Ansteckungen gelegen.

Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 14 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 13 Todesfälle gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.913.828 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Inzidenz war in der Pandemie bisher Grundlage für viele Corona-Einschränkungen, etwa im Rahmen der Ende Juni ausgelaufenen Bundesnotbremse. Künftig sollen daneben weitere Werte wie Krankenhauseinweisungen stärker berücksichtigt werden.

Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3.718.900 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 92.096.

Merkel will offenbar 3G-Regel in Zügen einführen

16.55 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel will laut einem Bericht der "Bild"-Zeitung die 3G-Regel in der Bahn sowie auf Inlandsflügen einführen. Das Kanzleramt habe Verkehrsminister Scheuer beauftragt, ein entsprechendes Gesetz zu prüfen, heißt es weiter. 3G steht für "getestet, genesen, geimpft".

Russland meldet mit 820 Fällen neuen Höchststand der täglichen Corona-Toten

12.10 Uhr: Russland hat am Donnerstag die höchste Zahl an täglichen Corona-Todesfällen seit Beginn der Pandemie gemeldet. Binnen 24 Stunden seien 820 Menschen an Covid-19 gestorben, teilten die Behörden mit. Damit wurde der bisherige Höchststand vom 14. August von 819 Corona-Toten an einem Tag übertroffen. Insgesamt starben in Russland nach Angaben der Gesundheitsbehörden bislang 179.243 Menschen an einer Corona-Infektion. Die russische Statistikbehörde Rosstat, die eine weitere Definition von Corona-Todesfällen anwendet, sprach hingegen bereits Ende Juni von mehr als 300.000 Toten. Die Zahl der täglichen Neuinfektionen in Russland sank am Donnerstag allerdings auf 19.630 Fälle. Damit wurden landesweit bereits mehr als 6,8 Millionen Ansteckungen registriert. Hauptinfektionsherde sind weiterhin die Hauptstadt Moskau und Russlands zweitgrößte Stadt St. Petersburg.

Die derzeitige, durch die hochansteckende Delta-Virusvariante ausgelöste Corona-Welle trifft Russland besonders hart, zumal die Impfbereitschaft in dem riesigen Land gering ist. Obwohl die Impfkampagne bereits im Dezember 2020 startete, haben gerade einmal rund 30 Prozent der Bevölkerung mindestens eine Corona-Impfdosis erhalten. Auch die Appelle von Staatschef Wladimir Putin, sich immunisieren zu lassen, haben die Impfbereitschaft nicht nachweislich erhöht. Trotz der schlechten Lage wurden die meisten Corona-Restriktionen in Moskau, dem Epizentrum der Pandemie in Russland, aufgehoben. Dabei steht das Bestreben im Vordergrund, die Wirtschaft nicht weiter zu beeinträchtigen.

11.56 Uhr: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hat für die kommende Woche eine Corona-Verordnung unabhängig von der Inzidenz angekündigt. Zudem soll die FFP-2-Maskenpflicht in Bayern fallen.

„Wir werden eine einfachere und verständlichere Verordnung auf den Weg geben“, sagte der CSU-Chef am Donnerstag in München. Er betonte, Basis bleibe das seit dieser Woche geltende 3G-Prinzip mit Freiheiten für Geimpfte, Genesene und Getestete. Zudem werde es Warnstufen geben, die die Krankenhausbelastung berücksichtigen. Je nach Bettenauslastung – auch bei Intensivbetten – werde es eine gelbe und rote Warnstufe geben, bei der es dann strengere Corona-Auflagen gebe.

Söder betonte, dass es keinen weiteren Lockdown wie in den ersten drei Corona-Wellen mehr geben solle. Dies sei im Umgang mit Geimpften und Genesenen nicht mehr rechtlich möglich.

Darüber hinaus, so Söder, werde in Bayern die Pflicht zum Tragen von FFP-2-Masken fallen, künftig würden sogenannte medizinische Masken gleichgestellt. Die nächste Kabinettssitzung in Bayern findet am kommenden Dienstag statt. Söder betonte, dass in den kommenden Tagen die Details zu den Neuerungen erarbeitet und anschließend im Kabinett besprochen würden.

Aktuelle RKI-Zahlen: 12.626 Corona-Neuinfektionen – Inzidenz bei 66,0

10.42 Uhr: Die Sieben-Tage-Inzidenz ist erneut gestiegen. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Donnerstagmorgen lag sie bei 66,0 – am Vortag hatte der Wert 61,3 betragen, vor einer Woche 44,2. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI innerhalb eines Tages 12.626 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus dem RKI-Fallzahlenbericht vom Donnerstagmorgen hervor. Allerdings hatte Hamburg laut RKI keine Daten zu Corona-Infektionen oder -Todesfällen übermittelt. Vor einer Woche hatte der Wert für Deutschland bei 8400 Ansteckungen gelegen.

Am Morgen hatte es Verwirrung um die RKI-Zahlen gegeben, weil die bundesweite Inzidenz einen Wert von 33 aufgewiesen hatte, was einen unrealistischen Rückgang innerhalb eines Tages dargestellt hätte.

Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 21 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 22 Todesfälle gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.901.799 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Inzidenz war in der Pandemie bisher Grundlage für viele Corona-Einschränkungen, etwa im Rahmen der Ende Juni ausgelaufenen Bundesnotbremse. Künftig sollen daneben weitere Werte wie Krankenhauseinweisungen stärker berücksichtigt werden.

Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 92 082.

Lehrer-Chef warnt vor Durchseuchung der Schulen: "Das, glaube ich, darf kein Politiker verantworten"

09.34 Uhr: Der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, Heinz-Peter Meidinger, warnt vor einer Durchseuchung der Schulen. "Auch wenn Kinder seltener schwer erkranken, dürfen wir eine Durchseuchung der Schulen nicht zulassen", sagte er der "Augsburger Allgemeinen" (Donnerstag). "Wir wollen es als Lehrerverband auch, dass Präsenzunterricht beim Schulstart möglichst vollständig stattfindet, aber nicht, indem man Gesundheitsschutzmaßnahmen herunterfährt und vor der Infektionsgefahr an Schulen kapituliert."

Neuere Studien hätten herausgefunden, dass zwischen 0,3 bis 1,7 Prozent der mit Corona infizierten Kinder im Krankenhaus behandelt werden müssen. "Bezogen auf Deutschland bei knapp elf Millionen Schülern hieße das, dass zwischen 30.000 und 180.000 in Krankenhäusern behandelt werden müssten, von eventuellen Long-Covid-Folgen mal völlig abgesehen. Das, glaube ich, darf kein Politiker verantworten."

Er sieht auch in der Vorbereitung auf dieses Schuljahr schwere Versäumnisse der Politik: Man komme "um die Feststellung nicht herum, dass auch bei der Vorbereitung dieses Schuljahres wieder vieles suboptimal gelaufen ist. Das fängt damit an, dass bis heute nicht klar ist, nach welchen Vorgaben, Kriterien und Regeln der Schulunterricht laufen soll. Es setzt sich fort bei dem Trauerspiel um die Anschaffung von Raumluftfilteranlagen (…). Und es endet damit, dass wir immer noch bei der digitalen Infrastruktur der Schulen große Defizite haben, fast die Hälfte hat nach wie vor kein schnelles Internet".

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