Clostridioides difficile-Infektionen: deutsches Therapieschema aktualisiert

Die S2k-Leitlinie Gastrointestinale Infektionen wurde überarbeitet. In einem ihrer Kapitel widmet sie sich auch Infektionen mit Clostridioides difficile – einem Erreger, der die häufigste Ursache für nosokomiale Diarrhöen darstellt. Eine wichtige Änderung: Wie seit 2021 schon in der europäischen Leitlinie, spielt nun auch in der deutschen Metronidazol nicht mehr die Hauptrolle. Wie sieht das Therapieschema jetzt also aus?

Nosokomiale Diarrhöen gehört zu den häufigsten Komplikationen bei hospitalisierten Patient:innen. Und sie hat zahlreiche Folgen: Morbidität und Mortalität steigen, ebenso die Krankenhausverweildauer. Zudem ist bei infektiöser Ursache eine Ausbreitung zu vermeiden, wodurch umfangreiche Hygienemaßnahmen nötig werden. Und dies treibt die Behandlungskosten in die Höhe [1].

Mehr zum Thema

Aktualisierte Leitlinie

Ambulant erworbene Gastroenteritis – leitliniengerecht beraten

Rückblick, Status quo und Perspektiven im Umfeld der aktualisierten ESCMID-Leitlinien

Optionen gegen Clostridioides difficile

Ein möglicher Auslöser von nosokomialen Diarrhöen sind Nebenwirkungen der eingesetzten Arzneimittel, insbesondere von Antibiotika. Oft ist jedoch eine Infektion ursächlich. Anders als bei ambulant erworbenen Durchfallerkrankungen dominiert bei den infektiösen nosokomialen Diarrhöen neben den auch ambulant häufigen Noroviren Clostridioides difficile das Erregerspektrum. Und während eine Norovirus-Infektion symptomatisch durch den Ersatz des verlorenen Flüssigkeitsvolumens und der Elektrolyte therapiert wird, ist bei nahezu allen Patient:innen mit einer Clostridioides-difficile-Infektion (CDI) – unabhängig davon, ob die Infektion ambulant oder nosokomial erworben wurde – eine Antibiose angezeigt: „Nur bei leichtem Krankheitsbild kann bei Patienten ohne Risikofaktoren nach Absetzen des auslösenden Antibiotikums und unter engmaschiger klinischer Beobachtung der Spontanverlauf abgewartet und auf eine spezifische Therapie verzichtet werden“ [1].

Metronidazol weicht Fidaxomicin und Vancomycin

Eben bei dieser antibiotischen Therapie gab es in den letzten Jahren Bewegung. Das ehemalige Erstlinien-Präparat Metronidazol musste 2021 bereits in der Europäischen Clostridioides-difficile-Leitlinie seinen Platz an der Behandlungsspitze räumen [2]. Nun zieht die deutsche S2k-Leitlinie Gastrointestinale Infektionen in ihrer Überarbeitung nach – zugunsten von Fidaxomicin und Vancomycin [1].

Quelle: Den ganzen Artikel lesen