BVDAK gegen Streiks einzelner Gruppen
Nachdem es für den 2. Oktober Streikaufrufe gegeben hatte, wendet der BVDAK sich nun gegen Einzelaktionen. Die Apothekerschaft müsse geschlossen handeln, wie am 14. Juni, so der Vorsitzende Stefan Hartmann. Er verweist zudem auf den Apothekertag kommende Woche – „weitere Eskalationsstufen“ sollten dort abgestimmt werden.
Der Bundesverband Deutscher Apothekenkooperationen (BVDAK) plädiert für Geschlossenheit der Apothekerschaft – und warnt vor „Mikro-Streiks“. Das geht aus einer Pressemitteilung des Verbands vom Freitag hervor. „Ein geballtes, gemeinsames Auftreten ist wichtig, damit sich Politik und Öffentlichkeit weiterhin für uns einsetzen“, erklärte der BVDAK-Vorsitzende Stefan Hartmann.
Am Freitag war bekannt geworden, dass der Hessische Apothekerverband für den 2. Oktober zu einem Protesttag wie am 14. Juni aufgerufen hatte, inklusive Schließungen und einer zentralen Kundgebung in Frankfurt am Main mit Vertreterinnen und Vertretern der Landtagsfraktionen. Bereits einen Tag zuvor hatte die Freie Apothekerschaft in einer Pressemitteilung erklärt, dass ihre 1. Vorsitzende, Daniela Hänel, am 2. Oktober ihre Apotheke geschlossen halten werde. Wer sich der Aktion anschließe, setze ein „weiteres Zeichen“, dass man mit dem aktuellen Gesundheitsminister unzufrieden sei und personelle Konsequenzen fordere, hieß es darin.
„Manche Kollegen sind mit der Härte und der Frequenz der Protest-Aktionen unter Führung der ABDA nicht einverstanden. Das kann ich nachvollziehen, denn bisher sehen wir keine zähl- oder messbaren Ergebnisse“, erklärte Hartmann laut Pressemitteilung. Der BVDAK fordert dennoch „alle Gruppierungen und ihre Mitglieder dazu auf, eine gewisse Disziplin einzuhalten“. Separate Aktionen würden die Apothekerschaft spalten. Zudem könnten Gesundheitspolitiker:innen und Patient:innen „den Hintergrund vieler unterschiedlicher Streiks kaum nachvollziehen“.
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Laut Hartmann würden die jüngsten Äußerungen von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) zwar „wenig Mut“ machen, dennoch sei es wichtig, dass „alle Kollegen den Auftritt Prof. Dr. Lauterbachs beim Deutschen Apothekertag verfolgen und beurteilen, um daraus ein Fazit zu ziehen und das mögliche weitere gemeinsame Vorgehen abzustimmen“. Er erinnerte daran, dass die „angemessene, auskömmliche Honorierung der Apotheken“ einen Schwerpunkt beim diesjährigen Apothekertag bilden werden. „Mögliche weitere Eskalationsstufen sollten ebenfalls bei dieser Hauptversammlung der deutschen Apotheker abgestimmt werden.“
In der Zwischenzeit hatte am Freitag auch die ABDA erklärt, dass für den Herbst mit einer Protestwelle zu rechnen sei, sollte es von Lauterbach nicht die erhofften Antworten geben.
Vertrauen in Overwiening
Der BVDAK hatte in der vergangenen Woche in einer Pressemitteilung seine Bereitschaft auch zu mehrtägigen Apothekenschließungen bekundet, allerdings schon zu diesem Zeitpunkt auf die Bedeutung von Geschlossenheit hingewiesen. Zudem warb Hartmann für Vertrauen in die „neue ABDA-Spitze um Gabriele Regina Overwiening“. Der 14. Juni 2023 sei ihr „Gesellenstück“ gewesen. „In einigen Teilbereichen können wir getrennt marschieren, in zentralen Positionen sollten wir aber die ABDA unterstützen“, so der BVDAK-Vorsitzende. „Wir müssen geschlossen für unsere Sache eintreten, eine Honorarerhöhung ist unverzichtbar!“, hieß es vergangene Woche in der Pressemitteilung.
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