Bluthochdruck wird als größte weltweite Gesundheitsgefahr eingestuft – Naturheilkunde & Naturheilverfahren Fachportal

Bluthochdruck: Erhöhtes Sterberisiko durch Folgeerkrankungen

Derzeit machen sich Menschen auf der ganzen Welt Sorgen wegen der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus SARS-CoV-2. Doch von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wird aktuell Bluthochdruck (Hypertonie) als größte globale Gesundheitsgefahr eingestuft.

Trotz Millionen Betroffener wird Bluthochdruck (arterielle Hypertonie) immer noch oft unterschätzt. Denn viele Menschen wissen nicht, dass ein hoher Blutdruck die Ursache für ein erhöhtes Sterberisiko durch Folgeerkrankungen wie Herzinfarkt, Schlaganfall und Nierenversagen ist. Die WHO stuft die Hypertonie derzeit als größte globale Gesundheitsgefahr ein. Darauf weist die Deutsche Hochdruckliga e.V. DHL® in einer aktuellen Mitteilung hin.

Schlaganfälle und Herzinfarkte oft auf Bluthochdruck zurückzuführen

Zurzeit lässt die Corona-Pandemie andere schwere Krankheitsbilder wie Schlaganfälle und Herzinfarkte, die oft auf Bluthochdruck zurückzuführen sind, in den Hintergrund treten.

Dabei versterben in Deutschland jährlich mehr als 45.000 Menschen an einem Herzinfarkt und über 27.000 Menschen an einem Schlaganfall – und rund die Hälfte dieser Erkrankungen geht auf das Konto der arteriellen Hypertonie.

Somit verursacht Bluthochdruck Jahr für Jahr fast fünfmal so viele Todesfälle wie Deutschland bislang in Folge der SARS-CoV-2-Pandemie (Stand 12. Mai 2020: 7.500 COVID-19-Opfer) zu beklagen hat.

Fast jeder dritte Erwachsene hat zu hohe Werte

Laut der Hochdruckliga hat fast jeder dritte Erwachsene hierzulande zu hohe Blutdruckwerte. Bei den über 60-Jährigen ist im Durchschnitt sogar jeder Zweite betroffen und hat damit ein deutlich erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf- sowie Gefäßerkrankungen.

Wie das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) auf dem Portal „gesundheitsinformation.de“ erklärt, kann ein ständig erhöhter Blutdruck Herz-Kreislauf-Erkrankungen begünstigen und zu Organschäden führen.

Mögliche Folgeerkrankungen eines Bluthochdrucks sind demnach Durchblutungsstörungen in den Beinen (pAVK), Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz), Herzinfarkt, Schlaganfall und Nierenschädigung.

Die hohe Sterberate, massive Einschränkungen der Lebensqualität durch Bluthochdruck-Folgeerkrankungen und auch die damit verbundenen Belastungen des Gesundheitsbudgets ließen sich deutlich reduzieren.

Denn obwohl Hypertonie nicht heilbar ist, können eine wirksame Prävention sowie eine konsequente Behandlung die gefährlichen Folgen wie Herz-/Kreislauferkrankungen, Nierenversagen und Demenz vermindern.

Hypertonie bleibt lange Zeit symptomlos

Das Problem ist, dass Bluthochdruck lange Zeit symptomlos ist. Betroffene haben keine Beschwerden und kontrollieren ihren Blutdruck meist nicht regelmäßig.

Werden − häufig zufällig − erhöhte Werte festgestellt, nehmen viele die Empfehlungen zur Blutdrucksenkung nicht ernst genug und machen sich keine Gedanken über die möglichen Folgen.

„Ein bisschen zu hoher Blutdruck“ wird oft als Befindlichkeitsstörung abgetan, allein das Wissen um die Gefahren motiviert kaum zu aktivem Handeln.

Je länger Hypertonie jedoch unerkannt und unbehandelt bleibt, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit für blutdruckbedingte Organschäden an Herz, Hirn und Nieren sowie das erhöhte Sterberisiko. Das wird jedoch gesellschaftlich zu wenig als Problem thematisiert.

Änderung des Lebensstils

Bereits bei einem Grenzwert von 130/80 mmHg ist eine dringende Änderung des Lebensstils angezeigt.

Vor allem mehr körperliche Bewegung, ausgewogenere Ernährung, weniger Alkohol, Stressreduktion und am besten gar nicht mehr rauchen sind wichtigsten Faktoren, die jeder Betroffene individuell beeinflussen kann, um den Blutdruck deutlich zu reduzieren.

Bei über längere Zeit gemessenen Werten ab 140/90 mmHg sollte laut der Deutschen Hochdruckliga zusätzlich eine medikamentöse Behandlung begonnen werden.

Dafür gibt es zahlreiche blutdrucksenkende Präparate, die gut vertragen, individuell angepasst und kombiniert werden können.

Viele Betroffene nehmen ihre Medikamente nicht regelmäßig

Eine weitere hohe Hürde auf dem Weg hin zu einem dauerhaft gut eingestellten Blutdruck ist in vielen Fällen die Therapietreue der Betroffenen.

Sind geeignete therapeutische Maßnahmen eingeleitet, kommt es darauf an, dass die Patientinnen und Patienten die verordneten Medikamente auch wirklich einnehmen.

„Denn der Effekt der Blutdrucksenkung hält nur so lange an, wie die Tabletten regelmäßig eingenommen werden. Die Erkrankung ist chronisch und entsprechend muss die Therapie dauerhaft und gewissenhaft fortgesetzt werden“, erklärt Professor Ulrich Wenzel, Vorstandsvorsitzender der DHL.

Doch das schaffen nicht alle Betroffenen in ausreichendem Maße. Bei nur zwei von drei behandelten Patientinnen und Patienten gelingt es, den Blutdruck zielwertgerecht einzustellen. (ad)

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