Apotheker klären auf: Darum war der Apothekenstreik kein Arbeitskampf (Video)

In diesen schwierigen Tagen laden viele Apothekerinnen und Apotheker die Bundestagsabgeordneten aus ihrem jeweiligen Wahlkreis in ihren Betrieb ein, um für die Lage der Offizinen zu sensibilisieren. Doch bei der Politik fanden die Apotheker Daniel Frank und Christian Belgardt aus dem Norden Berlins kein Gehör. Statt zu resignieren, wurden sie kreativ und veröffentlichten einen Artikel im Lokalblatt, in dem sie die Menschen über die Situation der Apotheken aufklären.

Nur 350 m Fußweg trennen die drei Apotheken im Zentrum des Berliner Ortsteils Frohnau. Doch wer glaubt, hier kämpfen die Inhaber mit harten Bandagen, liegt falsch: Die Park Apotheke und die Ludolfinger Apotheke von Pharmazierat Daniel Frank säumen die Elch Apotheke von Ex-Kammerpräsident Christian Belgardt – dennoch sind die beiden eher Kollegen als Konkurrenten.

Nicht nur, dass sich Frank und Belgardt in wichtigen Versorgungsfragen miteinander abstimmen und sogar gemeinsame Weihnachtskarten an die Arztpraxen im Ort verschicken: Kürzlich veröffentlichten sie im Frohnauer Lokalblatt „Erleben und genießen“ zusammen einen Artikel, in dem sie über die Lage der Apotheken und die Hintergründe des Apothekenstreiks aufklären. Auch wenn sie selbst sich unter anderem wegen der vergleichsweise strikten Vorschriften in Berlin nicht an der Protestaktion beteiligt hatten, war doch die Information über die nahegelegene brandenburgische Grenze geschwappt, dass viele Apotheken am 19. Oktober nachmittags geschlossen geblieben waren – für die Gründe wollen Belgardt und Frank auch ihre Patientinnen und Patienten sensibilisieren.

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„Der Streik in den Deutschen Apotheken war kein Arbeitskampf!“, lautet der Titel des Beitrags. Denn es sei nicht darum gegangen, dass die Apothekerinnen und Apotheker mehr Geld verdienen wollen, sondern dass ihnen letztlich genügend finanzielle Mittel bleiben, um ihren Auftrag – die ordnungsgemäße Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln – erfüllen zu können. Insofern sei es für die Menschen, die sich mit dem Apothekenwesen nicht im Detail auskennen, möglicherweise missverständlich, wenn in den Medien vom Apothekenhonorar die Rede sei, sagen sie im Gespräch mit der DAZ.

Während sich viele andere Kolleginnen und Kollegen hierzulande an die Bundestagsabgeordneten aus ihrem jeweiligen Wahlkreis wenden, um Verständnis zu schaffen und etwas zu bewegen, setzen Belgardt und Frank auf die Menschen in Frohnau, die ihre Apotheken im Ort durchaus wertschätzten. Ihr Versuch, die Politik mit ins Boot zu holen, versandete: Frank schrieb auch Monika Grütters (CDU) einen Brief, die den Bezirk Reinickendorf, in dem Frohnau liegt, im Bundestag repräsentiert. Auf eine Reaktion wartete er vergebens.

Weshalb sich die beiden Apotheker dazu entschlossen haben, sich gemeinsam an die Frohnauer Bevölkerung zu wenden, und welche zentralen Botschaften sie vermitteln wollen, erfahren Sie im DAZ-Videobeitrag. 

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(Video: gbg / DAZ)

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