Altmaier macht klare Ansage: Wir werden einen neuen Lockdown verhindern
Alle Neuigkeiten zur Corona-Pandemie: Die 7-Tage-Inzidenz steigt in Deutschland wieder auf einen zweistelligen Wert. Bundeswirtschaftsminister Altmaier stellt währenddessen klar, dass ein weiterer Lockdown verhindert werden soll. Alle aktuellen News zur Corona-Pandemie finden Sie hier im News-Ticker von FOCUS Online.
News zu Corona in Deutschland vom 18. Juli
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Altmaier macht klare Ansage: "Wir werden einen neuen Lockdown verhindern"
08.01 Uhr: Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) schließt einen erneuten Corona-Lockdown in Deutschland aus. "Wir müssen und werden einen neuen Lockdown verhindern", sagte Altmaier der "Bild am Sonntag". Dieser wäre nach seinen Worten "für viele Geschäfte und Restaurants, die bereits monatelang geschlossen waren, verheerend".
Der Wirtschaftsminister sieht aktuell auch keinen Bedarf für weitere Maßnahmen gegen das Coronavirus: "Solange keine Überlastung des Gesundheitssystems droht, gibt es keinen Grund für neue Maßnahmen oder gar einen Lockdown." Geimpfte oder Jüngere hätten bei einer Infektion meist gar keine Symptome, die Intensivbetten-Kapazität in Deutschland sei weit von ihrer Auslastungsgrenze entfernt. Matthias Rietschel/dpa-Zentralbild/dpa Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier: Der Förderanteil des Bundes für mobile Luftfilter beträgt bis zu 50 Prozent.
Allerdings hält Altmaier den Verlauf der Impfkampagne für zu langsam. "Wir müssen die Impfkampagne noch einmal stark beschleunigen", forderte er. "Überall dort, wo Menschen öffentlich zusammenkommen, ob im Biergarten oder in der Fußgängerzone, sollten Impfungen angeboten werden." Der CDU-Politiker plädierte auch dafür, dass "mobile Impfteams Menschen in Cafés und Gaststätten ansprechen und direkt vor Ort impfen".
Zwei Athleten im olympischen Dorf positiv auf Corona getestet
07.58 Uhr: Zum ersten Mal sind Athleten im olympischen Dorf in Tokio positiv auf das Coronavirus getestet worden. Die Organisatoren der Sommerspiele bestätigten am Sonntag zwei Fälle bei Sportlern, die bereits in ihre Unterkünfte im Dorf eingezogen waren. Bereits am Vortag war ein Corona-Fall bei einem Offiziellen im olympischen Dorf vermeldet worden. Alle drei stammen nach Angaben des Internationalen Olympischen Komitees aus demselben ausländischen Team und haben sich in Quarantäne begeben. "Wir halten das Risiko minimal, aber es ist unvermeidlich, dass wir einige Fälle haben", sagte IOC-Olympiadirektor Christophe Dubi. Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild Ein Arzt macht einen Abstrich für einen Corona-Test.
Zudem bestätigte Dubi einen Corona-Fall beim südkoreanischen IOC-Mitglied Seung-Min Ryu. Der Tischtennis-Olympiasieger von 2004 sei bei seiner Ankunft in Tokio positiv getestet worden. Ryu habe das Ergebnis zuvor selbst veröffentlicht und befinde sich nun in Selbst-Isolation, sagte Dubi. Ein weiterer Athlet war am Sonntag ebenfalls bei der Einreise positiv auf das Virus getestet worden.
Insgesamt registrierten die Organisatoren am Sonntag zehn Neuinfektionen im Zusammenhang mit den Olympischen Spielen. Damit stieg die Gesamtzahl fünf Tage vor der Eröffnungsfeier auf 55 Fälle. "Wir glauben, dass wir die Lage im Griff haben", sagte Hidemasa Nakamura, der Leiter der zuständigen Abteilung des Organisationskomitees der Tokio-Spiele.
RKI registriert 1292 Corona-Neuinfektionen – Inzidenz bei 10,0
04.24 Uhr: Die Sieben-Tage-Inzidenz ist in Deutschland auf einen zweistelligen Wert gesprungen. Das Robert Koch-Istitut (RKI) gab den Wert am Sonntagmorgen mit 10 an (Vortag: 9,4 vor einer Woche 6,2). Binnen eines Tages haen die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem RKI 1292 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 745 Ansteckungen gelegen.
Die Inzidenz war in der Pandemie bisher Grundlage für viele Corona-Einschränkungen, etwa im Rahmen der Ende Juni ausgelaufenen Bundesnotbremse. Künftig sollen daneben nun weitere Werte wie Krankenhauseinweisungen stärker berücksichtigt werden.
Deutschlandweit wurde den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 3 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 6 Tote gewesen.
Niederlande und Griechenland jetzt Corona-Risikogebiete
Sonntag, 02.00 Uhr: Wegen stark steigender Corona-Infektionszahlen gelten die Niederlande, Griechenland und Teile Dänemarks seit Mitternacht in der Nacht zum Sonntag für die deutschen Behörden als Risikogebiete. Nach der bereits am Freitag veröffentlichten Mitteilung des Robert Koch-Instituts rät das Auswärtige Amt von touristischen Reisen in diese Länder und Regionen ab.
Für die Niederlande und die dänische Hauptstadtregion um Kopenhagen ergeben sich daraus auch praktische Folgen: Wer von dort auf dem Landweg nach Deutschland einreist und nicht geimpft oder genesen ist, muss wieder einen Corona-Test machen. Auch die zum dänischen Königreich zählenden Färöer-Inseln sind jetzt Risikogebiet. Die Niederlande sind das erste der neun Nachbarländer Deutschlands, das wieder ganz als Risikogebiet eingestuft wird. Ausgenommen sind zum Königreich gehörende Überseegebiete.
In Griechenland sind zuletzt die Infektionszahlen gestiegen, seit die Regierung die Maßnahmen für das Nachtleben gelockert hat und viele junge, noch ungeimpfte Leute feiern gehen. Wer aus dem Urlaub in Griechenland zurückkehrt, muss entweder getestet, genesen oder geimpft sein.
Erster deutscher Kreis wieder über 50er Inzidenz
18.52 Uhr: Der erste deutsche Landkreis hat erneut eine Sieben-Tage-Inzidenz von 50 überschritten. Die höchste Inzidenz gab es nach Angaben des Landesuntersuchungsamts im Kreis Birkenfeld mit 50,6 Infektionen auf 100.000 Einwohner in den zurückliegenden sieben Tagen. Zuvor hatte es im Kreis Corona-Ausbrüche an einer Grundschule sowie einer Realschule gegeben. Landrat Matthias Schneider appelliert angesichts der umsichgreifenden Delta-Variante an Eltern, Erkältungssymptome bei ihren Kindern ernst zu nehmen und Schnelltests einzuleiten, berichtete die lokale "Nahe-Zeitung".
Nach Birkenfeld folgen die Stadt Trier (40,3) und die Stadt Speyer (25,7). Am niedrigsten ist der Wert im Kreis Vulkaneifel mit 0,0 – also ohne eine gemeldete Infektion in den vergangenen sieben Tagen.
Britischer Gesundheitsminister an Covid-19 erkrankt – trotz Impfung
16.20 Uhr: In einer Videobotschaft teilte der britische Gesundheitsminister Sajid David mit, dass er trotz seines Impfschutzes positiv auf das Coronavirus getestet wurde.
Auf Twitter berichtete Javid, dass er einen Antigen-Test gemacht hatte, da er sich etwas angeschlagen gefühlt hat. Da sich dieser als positiv rausgestellt habe, führte er direkt einen PCR-Test durch und warte nun auf das Ergebnis.
"Ich bin dankbar, dass ich zwei Impfdosen bekommen habe und bisher sind meine Symptome sehr mild", erklärte Javid weiter und appelierte an die Menschen, sich ebenfalls impfen zu lassen. House Of Commons/PA Wire/dpa Sajid Javid, Gesundheitsminister von Großbritannien, spricht zu den Abgeordneten im Unterhaus.
Halle schließt Corona-Schnelltest-Stationen: "Stark gesunkene Nachfrage"
13.24 Uhr: In Halle gibt es künftig weniger Möglichkeiten für kostenlose Corona-Schnelltests – die Versorgung ist aber gesichert. Die Beauftragung von 18 stationären sowie 3 mobilen Anbietern laufe planmäßig am 31. Juli aus, teilte die Stadt Halle am Samstag mit. Der Pandemiestab habe beschlossen, dass es dabei bleibt. "Gründe sind zum einen die stark gesunkene Nachfrage, da Geimpfte und Genesene keine negativen Tests mehr vorweisen müssen und mit Fortschreiten der Impfkampagne die Zielgruppe der Ungeimpften zunehmend kleiner wird", hieß es. Christoph Soeder/dpa/Symbolbild/Archiv Eine Hand hält einen Corona-Schnelltest.
"Zum anderen sind aufgrund der Coronavirus-Testverordnung des Bundes alle Arztpraxen, Zahnarztpraxen, Apotheken, medizinische Labore, Rettungs- und Hilfsorganisationen sowie die von den Kassenärztlichen Vereinigungen betriebenen Testzentren als Leistungsträger dazu berechtigt, kostenlose Bürgertests durchzuführen." Diese machten davon regen Gebrauch und böten über das ganze Stadtgebiet verteilt kostenlose Bürgertests an.
Kretschmer gegen erneute Schulschließungen wegen Corona
11.07 Uhr: Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hat sich angesichts steigender Inzidenzen gegen erneute Schulschließungen ausgesprochen. Dieser Fehler dürfe nicht wiederholt werden, sagte der CDU-Politiker im Interview der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Samstag). Offene Schulen und Kindergärten seien eine Frage der Bildungsgerechtigkeit, aber auch der psychischen Gesundheit von Kindern und Familien. Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa Michael Kretschmer (CDU), Ministerpräsident von Sachsen, spricht.
Kretschmer plädierte für Impfungen von Kindern und Jugendlichen ab zwölf Jahren. Sachsen habe genügend Impfstoffe und viele Kinderärzte, die bereit seien, junge Menschen zu impfen. Er hoffe auf eine entsprechende generelle Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) in den nächsten Tagen. "Dann hätten wir noch mehr Sicherheit und Akzeptanz. Es gibt einen großen Teil der Bevölkerung, der sich sehr nach den Kriterien der Stiko richtet."
Menschen, die geimpft, genesen oder getestet sind, sollten nicht mehr mit gravierenden Einschränkungen belegt werden, so Kretschmer. "Wir haben eine Verfassung, die uns Verhältnismäßigkeit aufgibt." Von zu viel Druck auf Ungeimpfte riet der Politiker zugleich ab. Er appellierte aber an seine Landsleute, sich gegen Corona impfen zu lassen. Sachsen dürfe nicht mehr in die Situation kommen, dass das Land runtergefahren werde und alles schließe.
Eine Woche vor Start der Olympischen Spiele: Erster Corona-Fall in Tokio
08.40 Uhr: Eine Woche vor der Eröffnung der Olympischen Spiele in Tokio gibt es den ersten Corona-Fall im Athletendorf. Das bestätigte das Organisationskomitee am Samstag. Angaben zur Person wie der Nationalität wollte OK-Geschäftsführer Toshiro Muto nicht machen. Auch könne er nicht sagen, ob die Person geimpft sei. Es würden alle erforderlichen Maßnahmen zum Schutz vor einer Ausbreitung getroffen, damit sich jeder im Athletendorf sicher fühlen könne, hieß es.
Daneben gibt es bislang fünf Athleten, die bei der Einreise nach Japan positiv auf das Coronavirus getestet worden sind. Die Athleten und ihre Begleitpersonen sind im Athletendorf von der Bevölkerung isoliert und müssen strenge Verhaltens- und Hygieneregeln befolgen. Die Organisatoren und das Internationale Olympische Komitee (IOC) haben immer wieder versichert, es würden für alle "sichere" Spiele.
RKI-Zahlen: Bundesweite 7-Tage-Inzidenz steigt den zehnten Tag in Folge
Samstag, 17. Juli, 07.3 6 Uhr: Zum zehnten Tag in Folge ist die Sieben-Tage-Inzidenz angestiegen. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) von Samstagmorgen lag sie bei 9,4 – am Vortag betrug der Wert 8,6, beim jüngsten Tiefststand am 6. Juli 4,9. Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem RKI binnen eines Tages 1608 Corona- Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen vom Samstagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.05 Uhr wiedergeben. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 952 Ansteckungen gelegen. Julian Stratenschulte/dpa/dpa-tmn Deutschlandweit wurden binnen 24 Stunden 22 neue Todesfälle verzeichnet.
Die Inzidenz war in der Pandemie bisher Grundlage für viele Corona-Einschränkungen, etwa im Rahmen der Ende Juni ausgelaufenen Bundesnotbremse. Künftig sollen daneben nun weitere Werte wie Krankenhauseinweisungen stärker berücksichtigt werden.
Deutschlandweit wurde nach den neuen Angaben binnen 24 Stunden 22 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 35 Tote gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.743.389 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3.638.800 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 91.359.
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