Neue Studie: Macht Intervallfasten doch nicht so schlank?

„Das bloße Intervallfasten hilft nicht beim Abnehmen“ – das ist das harte Fazit der Studie eines Forscherteams der University of California in San Francisco.

Das Statement muss man jetzt erst einmal verdauen.

Ethan Weiss, der mit seinen Forscherteam die Studie durchführte, hat selbst sieben Jahre lang seine Ernährungsweise auf Intervallfasten umgestellt. Nun hat er aufgehört, schreibt er auf seinem Twitter-Account.

Studie: Abnehmen mit 16:8-Fasten?

Zwölf Wochen lang untersuchten die Forscher, wie sich das populäre 16:8-Fasten auf die Gewichtsreduktion und auf den Stoffwechsel auswirkt.

So wurden 116 Menschen mit teils starkem Übergewicht in zwei Gruppen eingeteilt. Eine Gruppe fastete nach dem 16:8-Prinzip, wobei sie zwischen 12 und 20 Uhr essen konnten, was sie wollten. In der restlichen Zeit waren nur kalorienarme Getränke erlaubt.

Die andere Gruppe wurde als Vergleichsgruppe eingesetzt, um den direkten Unterschied aufzuzeigen. Diese aß drei normale Mahlzeiten plus Snacks am Tag.

Ob die Probanden sich tatsächlich an die Vorgaben hielten, wurde bei einem Großteil der Probanden lediglich durch Selbstauskünfte erfasst.

Immerhin 50 davon konnten sich an der Universität genauer untersuchen lassen, um zu erfassen, wie sich die Blutwerte und das Körperfett veränderten.

Kein sigifikanter Abnehmeffekt erkennbar

Das Ergebnis war ernüchternd. Während die Vergleichsgruppe rund 0,7 Kilogramm verlor, nahm die Fasten-Gruppe lediglich 0,94 Kilogramm ab – ein kaum spürbarer Unterschied.

Aufgrund der Ergebnisse fasst die Pressereferentin Kristen Bole der Universität zusammen: „Die Studie fand keinen signifikanten Unterschied zwischen den beiden Gruppen beim Gesamtgewichtsverlust oder bei anderen Markern, wie Fettmasse, Insulin oder Energieverbrauch“.

Stattdessen verloren die Teilnehmer der Fasten-Gruppe hauptsächlich an Muskelmasse. Da jedoch nicht kontrolliert wurde, was genau die Teilnehmer aßen, könnte das mit einer auf Proteinen ausgerichteten Ernährung ausgeglichen werden.

Intervallfasten bisher häufig an Mäusen getestet

Bisher wurde Intervallfasten vor allem in Tierexperimenten untersucht, spezifisch an Mäusen. Die übergewichtigen Mäuse verloren durch diese Ernährung an Gewicht und hatten bessere Blutwerte.

Diese Ergebnisse lassen sich jedoch nur eingeschränkt auf den Menschen übertragen, weshalb Ethan Weiss, einer der Co-Autoren der Studie, den statistischen Effekt auf Menschen testen wollte.

Weiterhin gilt also: Wer an Gewicht verlieren möchte, sollte weniger Kalorien zu sich nehmen, als er oder sie verbraucht – ein moderates Kaloriendefizit ist stets der Schlüssel.

Dennoch sollte auch bei diesen Studienergebnissen nicht vergessen werden, dass es beim Intervallfasten nicht alleine um den Abnehmerfolg geht, sondern um die ganzheitliche Gesundheit.

Quellen

  • Studie: Effekte des Fastens auf Personen mit Übergewicht, abgerufen am 01.10.2020 https://jamanetwork.com/journals/jamainternalmedicine/article-abstract/2771095
  • Blog der University of California zur Studie, abgerufen am 01.10.2020 https://www.ucsf.edu/news/2020/09/418611/time-restricted-eating-doesnt-work-weight-loss

Mirjam Bittner

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