Mehr als 80 Prozent aller Frauen betroffen: Ärztin erklärt, was gegen Cellulite hilft
FIT FOR FUN: Wir wissen alle, wie "Orangenhaut" aussieht. Aber wie kommt es zu Cellulite?
Dr. Mariam Omar: Cellulite ist eine nichtentzündliche Veränderung des Unterhautfettgewebes (subkutanes Fettgewebe), vor allem an den Oberschenkeln und im Gesäßbereich.
Sie entsteht zum Beispiel bei Übergewicht und schwachem Bindegewebe, oft schon in jungen Jahren.
Mehr als 80 Prozent aller Frauen sind davon betroffen. Warum ist das so?
Das weibliche Fettgewebe ist von gitterförmigen, senkrecht zur Hautoberfläche verlaufenden Kollagenfasern durchzogen. In den Lücken gibt es Platz für überschüssige Zellen. Bei hormonellen Veränderungen, wie sie z. B. während der Menstruation auftreten, kommt es zu Flüssigkeitseinlagerungen im Gewebe – die Lymphe staut sich und die nach innen ziehenden Kollagenfasern werden vermehrt sichtbar.
Die vergrößerten Fettzellen bilden sich an der Oberfläche ab. Dies zeigt sich in Form von Dellen und Beulen an der Hautoberfläche.
Verschlimmert wird das Ganze durch hohen Kaffee- und Alkoholkonsum – und vor allem Rauchen.
Warum bleiben Männer dann eher verschont?
Ihr Bindegewebe ist kräftiger. Es verläuft zwar ebenfalls gitterförmig, aber waagerecht zur Hautoberfläche. Zudem sind die Fettdepots bei Männern insgesamt kleiner, in der Unterhaut verankert und fester untereinander vernetzt.
Gibt es eine wirksame Vorsorge?
Gewichtsabnahme bzw. den Körperfettanteil zu reduzieren kann unter Umständen helfen. Alle nichtchirurgischen Verfahren wie Cremes sind kostenintensiv, und ihr Effekt hält nur sehr kurz an.
Über Ernährung und Sport lassen sich also bessere und langfristige Effekt erzielen.
Genau. Sich salzarm zu ernähren trägt zu einem Detox-Effekt im Gewebe bei. Perfekt sind frisches Gemüse sowie Fleisch oder Fisch.
Der Körper braucht genügend Eiweiß, der Grundbaustein für die Kollagenproduktion. Durch Sport wird der Stoffwechsel angekurbelt. Lymphe und Gewebeflüssigkeit werden durch Muskelkontraktion mobilisiert und abtransportiert.
Ausdauer- oder Kraftsport, was bringt mehr?
Die Kombination aus verschiedenen Sportarten ist ideal, um an die Fettreserven sowie Problemstellen heranzukommen: z. B. Joggen und Schwimmtraining kombiniert mit Krafttraining.
Was kann man tun, wenn das alles nicht hilft?
Die häufigste invasive Methode ist die Laserlipolyse. Der Laser wird dazu in die subkutane Fettgewebsschicht eingeführt, seine Energie lässt Fettzellen schmelzen und stimuliert die Bindegewebszellen, Kollagen zu bilden.
Weniger Fettgewebe und vermehrtes Bindegewebe fördert eine glattere Oberflächenstruktur. Die Behandlung wirkt aber nur optimal, wenn auf Nikotin und Alkohol im Anschluss verzichtet wird.
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