In Greifswald könnte bald medizinisches Cannabis angebaut werden
Im Jahr 2017 wurde vom Bundestag einstimmig ein Gesetz verabschiedet, das die Verschreibung von Cannabis bei schweren Erkrankungen, etwa bei Multipler Sklerose und chronischen Schmerzen, ermöglicht. Das Problem ist bisher allerdings die Beschaffung des Stoffes. Patienten müssen mitunter lange warten und viel Geld bezahlen. Das soll sich nun ändern, fordern die Grünen, die Linke und das Forum 17.4 in der Hansestadt Greifswald.
Wie die „Ostsee-Zeitung“ berichtet, haben die frei Parteien gemeinsam eine Vorlage für das Greifswalder Stadtparlament erarbeitet, die anregen soll, dass sich der Bürgermeister für den Anbau von Medizinalhanf in der Region einsetzen soll. „Wir hoffen, dass sich weitere Fraktionen unserem Antrag anschließen“, so Milos Rodatos, Politiker des Forum 17.4. „Ich werde in den kommenden Wochen versuchen, noch andere Mitstreiter aus der Wissenschaft und Politik für das Thema zu gewinnen.“
Wirtschaft und Wissenschaft könnten profitieren
Der Greifwalder Oberbürgermeister Stefan Fassbinder (Grüne) soll nun dafür werben, dass die Hansestadt an der Ostsee ein ideales Anbaugebiet für das heiß diskutierte Kraut werden könne. Die drei Fraktionen, die an der Vorlage gearbeitet haben, stellen sich eine Kooperation mit den Stadtwerken vor: „Es wird viel Energie benötigt, sodass ein gemeinsames Angebot für Interessenten attraktiv wäre“, so Milos Rodatos. Cannabis-Pflanzen benötigen viel Licht und Wärme, um zu gedeihen. Aber nicht nur aus wirtschaftlicher, sondern auch aus wissenschaftlicher Sicht hält er Greifswald für einen geeigneten Standort: „Greifswald mit seiner Universität bietet außerdem sehr gute Bedingungen für eine begleitende medizinische Forschung.“
Am legalen Cannabisanbau hängen somit auch zahlreiche gut bezahlte Arbeitsplätze. Und die Konkurrenz stehe bereits in den Startlöchern, so der Politiker: München habe schon großes Interesse geäußert. „Es liegt im Interesse Greifswalds, dass so ein dynamischer Wirtschaftszweig nicht nur im Westen und Süden Deutschlands angesiedelt wird“, so Rodatos. Am 29. April soll in Greifswald über diesen Plan entschieden werden.
Quelle: „Ostsee-Zeitung“
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