Ein Apotheken-Weihnachtslied für die Bundesregierung

Doreen Wegner legt nach: Mit ihrer Apotheken-Version des Grönemeyer-Songs „Was soll das“ hat sie bereits für viel Aufmerksamkeit für die Nöte der Apotheken vor Ort gesorgt. Jetzt appelliert sie in einem Weihnachtslied an die Bundesregierung, den Apothekerinnen und Apothekern endlich zuzuhören. Dafür holte sie sich Unterstützung von den Kolleginnen und Kollegen.

Der Advent ist üblicherweise die Zeit für Besinnlichkeit – in den Apotheken bringt er jedoch meist viel Arbeit mit sich. In diesem Jahr gilt das ganz besonders: Lieferengpässe machen die Versorgung insbesondere von kranken Kindern nahezu unmöglich. Die Teams retten, was zu retten ist. Sie investieren viel Zeit in die Beschaffung, beraten zu alternativen Darreichungsformen, schließen sich mit Arztpraxen kurz und viele stellen sogar Säfte selbst her, um den verzweifelten Eltern noch irgendwie helfen zu können.

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Schon während der Pandemie sind die Apotheken durch unermüdliches Engagement aufgefallen, jetzt managen sie die nächste Krise. Doch statt sie dafür zu belohnen, kürzt die Bundesregierung ihnen mit der Erhöhung des Kassenabschlags weiter das ohnehin knappe Honorar, während Inflation, steigende Energiepreise und explodierende Kosten sie zusätzlich belasten.

Apothekerin macht auf Missstände aufmerksam

Apothekerin Doreen Wegner aus Mecklenburg-Vorpommern hat bereits in ihrer Apotheken-Version des Grönemeyer-Hits „Was soll das“ auf diesen Missstand aufmerksam gemacht. „Während der Pandemie haben wir viel getan, nun seid ihr dabei uns wegzusparen – was soll das?“, fragte sie darin die Abgeordneten in Berlin, insbesondere Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD). Und auch die Lieferengpass-Problematik prangerte sie bereits im Oktober an: „Rabattverträge, ein Hin und Her, das Schlimme nur: es gibt nichts mehr – was soll das?“

Von den Kolleginnen und Kollegen bekam sie viel Zuspruch – doch insgesamt blieb der Berufsstand aus Wegners Sicht weiterhin zu leise. Und so setzte sie mit ihrer umgetexteten Variante des Rhythm-and-Blues-Klassikers „I heard it through the grapevine“ noch einen drauf. Diesmal war allerdings nicht die Bundesregierung der Adressat ihres Songs, sondern die Mitarbeitenden in den Apotheken. „Das wird doch wohl zu schaffen sein“, rief sie den Teams zu und forderte sie dazu auf, sich endlich bemerkbar zu machen und die Situation nicht mehr stillschweigend zu akzeptieren.

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Für ihr neuestes Projekt hat sie nun einige Mitstreiter gefunden: „Still, still, still, weil die Bundesregierung es so will“, lautet ihre Botschaft, für die sie die Melodie des bekannten Weihnachtslieds „Still, still, still, weil’s Kindlein schlafen will“ nutzte. Dafür bat sie die Kolleginnen und Kollegen um Unterstützung: Sie sollten Bilder von sich und ihren Teams einschicken, auf denen sie ihren Protest ausdrücken – etwa mit dem Schriftzug „Still, still, still“ im Schaufenster oder einem Zettel in der Hand, auf dem sie ihre Botschaft mitteilen. „Weg mit Rabattverträgen“, „Kaputt gespart“ und „Deutsche Arzneimittelversorgung – Hahn zugedreht“ waren nur einige der vielen Vorschläge.

Jetzt hat Wegner das Video zu ihrem neuesten Lied auf dem Portal Youtube veröffentlicht – anders als die Vorgänger-Songs ist es eher leise als laut. Zarte Klaviermusik begleitet den Text, die Bilder sind komplett in Schwarz-Weiß gehalten. „Apotheken vor Ort soll’s noch schlimmer treffen, haben die Politiker uns ganz vergessen?“, fragt Wegner in Richtung Berlin. „Was fordern wir jetzt? Dass ihr uns zuhört bis zuletzt!“ Das Video können Sie hier ansehen:

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