Schon im Herbst so viele Grippe-Fälle wie in kompletter Vorsaison

News zu Corona vom 21. November 2022

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RKI registriert 41.676 Neuinfektionen – Inzidenz bei 183,2

Dienstag, 22.11.2022, 06.33 Uhr: Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Dienstagmorgen mit 183,2 angegeben. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 5 Uhr wiedergeben. Am Vortag hatte der Wert der Corona-Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner und Woche bei 179,6 gelegen (Vorwoche: 212; Vormonat: 625,1). Allerdings liefern diese Angaben nur ein sehr unvollständiges Bild der Infektionszahlen. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus – vor allem, weil bei weitem nicht alle Infizierten einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen und Übermittlungsprobleme zur Verzerrung einzelner Tageswerte führen.

Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 41 676 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 47 179) und 199 Todesfälle (Vorwoche: 219) innerhalb eines Tages. Vergleiche der Daten sind auch hier wegen des Testverhaltens, Nachmeldungen und Übermittlungsproblemen nur eingeschränkt möglich. Generell schwankt die Zahl der registrierten Neuinfektionen und Todesfälle deutlich von Wochentag zu Wochentag, da insbesondere am Wochenende viele Bundesländer nicht ans RKI übermitteln und ihre Fälle im Wochenverlauf nachmelden.

Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 36 247 081 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Schon im Herbst so viele Grippe-Fälle wie in kompletter Vorsaison

Montag, 21. November, 06.23 Uhr: Bereits Mitte November gibt es in Bayern mehr Grippe-Fälle als im kompletten vorigen Winter. Seit Anfang Oktober seien in Bayern 4515 Patientinnen und Patienten mit Influenza gemeldet worden, teilte das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit auf Anfrage mit. Die Zahlen geben den Stand vom 14. November wieder.

Im vorigen Winter und Herbst war die Grippewelle praktisch ausgefallen, weil die Schutzmaßnahmen im Zuge der Corona-Pandemie auch die Influenza-Viren ausgebremst hatten. Das Landesgesundheitsamt registrierte von Oktober 2021 bis April 2022 gerade einmal 1613 Fälle.

Laut Robert Koch-Institut ist allerdings zu beachten, dass die Zahl der Nachweise auch von der Testfrequenz abhängt. Laut RKI wird seit der Corona-Pandemie bei Verdacht auf Covid-19 auch eine Untersuchung auf Influenza-Viren empfohlen. Möglicherweise würden dann auch mehr Nachweise gemeldet, ohne das die Grippe-Aktivität deutlich zugenommen habe.  

„Zu den Infektionen mit Coronaviren und anderen saisonalen Erkältungsviren treten zunehmend auch Fälle von Influenza auf, nachdem wir zwei Jahre lang einen fast kompletten Ausfall der Grippesaison hatten“, sagte Wolfgang Ritter, Vorsitzender des Bayerischen Hausärzteverbandes. „Die Zahl der Infektionen bewegt sich ungefähr auf dem vor-pandemischen Niveau.“

Nach zwei Jahren sei nun die klassische Influenza-Erkrankung zurück, betonte auch der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU). Die Impfung in Bayern werde nicht nur Risikogruppen empfohlen, sagte er weiter. „Jeder sollte sich bei seinem behandelnden Arzt beraten lassen und gemeinsam mit dem Arzt entscheiden, ob eine Impfung für ihn sinnvoll ist oder nicht.“ Die Grippe sei eine ernsthafte Erkrankung, die man nicht auf die leichte Schulter nehmen dürfe: "Bei schweren Verläufen können zum Beispiel Lungenentzündungen oder Herzmuskelentzündungen auftreten. Deshalb gilt: Je mehr Menschen sich gegen Grippe impfen lassen, desto besser."

Die Influenza-Schutzimpfung muss jedes Jahr erneuert werden. Die Nachfrage nach der Impfung sei ähnlich wie in den Jahren vor der Pandemie – „und damit zu niedrig“, sagte Hausärzteverbands-Chef Ritter. In der Gruppe der über 60-Jährigen seien weniger als 50 Prozent der Menschen geimpft. Der Impfstoff sei in den Praxen der Hausärztinnen und Hausärzte im Freistaat verfügbar, es gebe genügend Kapazitäten zum Impfen. Wie sich die Lage nun über den Winter entwickele, könne derzeit noch nicht vorhergesagt werden, sagte ein Sprecher des Gesundheitsamtes.

Nach RKI-Definition begann die Grippewelle in der Woche bis 30. Oktober. Maßgeblich für diese Einschätzung sind Ergebnisse aus einem Überwachungssystem, bei dem Proben von Menschen mit akuten Atemwegserkrankungen untersucht werden. Die jährliche Grippewelle begann in den Jahren vor Corona laut RKI meist im Januar und dauerte drei bis vier Monate.

Corona-Experte Kaderali: Zu früh für Verzicht von ÖPNV-Maskenpflicht

Sonntag, 20. November, 9.48 Uhr: Lockerungen von Corona-Maßnahmen sind derzeit verstärkt ein Thema. Nach Ansicht des Corona-Experten Lars Kaderali ist der grundsätzliche Weg richtig. Aber bestimmte Lockerungen wären verfrüht.

Nach Ansicht des Corona-Experten Lars Kaderali käme ein Wegfall der Maskenpflicht in Bussen und Bahnen derzeit zu früh. „Grundsätzlich ist das schon der richtige Weg, dass man wieder zu einem normalen Umgang wie mit anderen respiratorischen Erregern auch kommt“, sagte das Mitglied des Corona-Expertenrats der Bundesregierung der Deutschen Presse-Agentur. Die Frage sei der Zeitpunkt, „ob jetzt im Winter, wenn voraussichtlich eine Welle auf uns zukommen wird, das der richtige Zeitpunkt ist, oder ob man das nicht lieber macht, wenn die Welle abflacht im Frühling“.

Es gebe durchaus Argumente für den Wegfall, etwa ein höheres Immunitätslevel in der Bevölkerung nach Corona-Wellen im Sommer und im Herbst. Allerdings spreche dagegen, dass man noch nicht wisse, wie stark die zu erwartende Winterwelle werde. Zuletzt wurde vermehrt über ein baldiges Ende der Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr, aber auch im Fernverkehr diskutiert.

Auch die Aufhebung der Isolationspflicht zum jetzigen Zeitpunkt sieht Kaderali kritisch. Man müsse schon zur Eigenverantwortung zurückkommen, so dass kranke Menschen auch ohne Gesetze zu Hause blieben. Aber auch hier sei der Zeitpunkt entscheidend. „Im Moment halte ich das für zu früh.“ Entsprechende Ankündigungen von Bundesländern hätten ihn überrascht. Auch im Expertenrat des Bundes sei das vorher nicht diskutiert worden. „Das ist aus der Politik gekommen.“ Mehrere Bundesländer hatten entschieden, dass sich Corona-Infizierte nicht mehr isolieren müssen und dies teilweise auch schon umgesetzt.

Mit Blick auf das aktuelle Infektionsgeschehen sagte Kaderali: „Im Moment ist die Situation entspannt.“ Nach wie vor seien die Zahlen rückläufig. In den Krankenhäusern sinke die Zahl der Corona-Patienten deutlich. Auch Abwassermessungen, die Trends normalerweise früher verdeutlichen als die Teststatistik, zeigten keine Trendumkehr.

Dennoch rechnet Kaderali damit, dass die Zahlen um den Jahreswechsel herum wieder steigen. „Nicht erst im März, April.“ Dafür könnten nach Ansicht des Wissenschaftlers die kälter werdenden Temperaturen sowie die neue Omikron-Sublinie BQ.1.1 sorgen. Die sei zwar schon in Deutschland angekommen, ihre Verbreitung bewege sich aber aktuell noch auf niedrigem Niveau.

RKI registriert 25.328 Neuinfektionen – Inzidenz bei 192

Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Samstagmorgen mit 192 angegeben. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 5 Uhr wiedergeben. Am Vortag hatte der Wert der Corona-Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner und Woche bei 194,3 gelegen (Vorwoche: 232,1; Vormonat: 670,5). Allerdings liefern diese Angaben nur ein sehr unvollständiges Bild der Infektionszahlen. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus – vor allem weil bei weitem nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen.

Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 25 328 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 28 369) und 203 Todesfälle (Vorwoche: 185) innerhalb eines Tages. Vergleiche der Daten sind auch hier wegen des Testverhaltens, Nachmeldungen oder Übermittlungsproblemen nur eingeschränkt möglich. Generell schwankt die Zahl der registrierten Neuinfektionen und Todesfälle deutlich von Wochentag zu Wochentag, da insbesondere am Wochenende viele Bundesländer nicht ans RKI übermitteln und ihre Fälle im Wochenverlauf nachmelden.

Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 36 205 405 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

 

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