Säureblocker erhöhen das Diabetes-Risiko

Medikamente, die gegen säurebedingte Magenprobleme wie Sodbrennen helfen, können bei jahrelanger Anwendung das Risiko für Typ-2-Diabetes erhöhen. Dies geht aus einer US-amerikanischen Studie hervor, an der über 200.000 Personen teilnahmen.

Unter Studienteilnehmern, die über 9 bis 12 Jahren hinweg beobachtet wurden, war die Wahrscheinlichkeit für Typ-2-Diabetes um 24 Prozent höher, wenn sie regelmäßig sogenannte Protonenpumpenhemmer (PPI) eingenommen hatten. Solche Medikamente hemmen die Ausschüttung von Magensäure und helfen gut bei Sodbrennen und anderen säurebedingten Magenproblemen.

Je länger diese Medikamente eingenommen wurden, desto größer war das Risiko: Die Anwendung über bis zu zwei Jahre erhöhte es um 5 Prozent. Wenn sie mehr als zwei Jahren lang eingenommen wurden, stieg das Risiko für Typ-2-Diabetes um 26 Prozent. Umgekehrt sank es im Lauf der Zeit wieder, wenn die Medikamente abgesetzt wurden. Dies berichten Wissenschaftler im Fachblatt "Gut".

Säureblocker werden häufig verwendet

Der Zusammenhang zwischen dem Diabetes-Risiko und der Einnahme von Säurehemmern war nicht vom Geschlecht, dem Alter, Diabetes in der Familie, Rauchen, dem Alkoholkonsum, der Ernährung, der körperlichen Aktivität, einem hohen Cholesterinspiegel oder dem regelmäßigen Gebrauch von entzündungshemmenden Medikamente abhängig.

Protonenpumpenhemmer werden zur Behandlung von Sodbrennen, Magengeschwüren und Verdauungsstörungen eingesetzt. Sie zählen zu den Top 10 der weltweit am häufigsten verwendeten Medikamente. Die Forscher weisen darauf hin, dass solche Beobachtungsstudien nur Zusammenhänge, jedoch keine Ursachen aufzeigen. Dennoch warnen sie: "Aufgrund des breiten Einsatzes von Protonenpumpenhemmern könnte die Gesamtzahl verbundenen Diabetesfälle beträchtlich sein."

ZOU

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