Bei Rauchern ist Lungenkrebs anders als bei Nichtrauchern

Lungenkrebs ist bei Nichtrauchern eine andere Krankheit als bei Rauchern und spricht wahrscheinlich anders auf bestimmte Behandlungen an. Das zeigt die bislang umfassendste Studie zur Biologie von Lungenkrebs bei Nichtrauchern im renommierten Fachblatt "Cell". Dies könnte neue Möglichkeiten eröffnen, Patienten mit unterschiedlichen Tumoreigenschaften voneinander zu trennen und sie mit maßgeschneiderten Therapien zu behandeln.

In Taiwan ist die Lungenkrebsrate bei Nichtrauchern besonders hoch. Wissenschaftler aus Taiwan und Großbritannien haben in Tumorproben von 103 Patienten, von denen die meisten Nichtraucher waren, eine Reihe genetischer Veränderungen gefunden, die Anzeichen einer Erbgut-Schädigung durch bestimmte krebserregende Stoffe in der Umwelt sind.

Insbesondere bei jungen Frauen wurden genetische Veränderungen nachgewiesen, von denen man weiß, dass sie zu einem besonders aggressiven Lungenkrebs führen. Dr. Jyoti Choudhary, Teamleiter für funktionelle Proteomik am Institute of Cancer Research in London, sagte: "Einige Lungentumoren im Frühstadium hatten molekulare Merkmale, die denen ähneln, die typischerweise bei Erkrankungen im Spätstadium auftreten. Dies könnte uns helfen, Patienten mit aggressiven Erkrankungen genauer zu diagnostizieren und die Behandlungsstrategien daran anzupassen."

Lungenkrebs ist auch bei Männern und Frauen anders

Die Untersuchung zeigte bei Rauchern und Nichtrauchern sowie bei Männern und Frauen unterschiedliche Erbgutveränderungen. Choudhary erläuterte: "Wir haben bei Nichtrauchern zwischen Frauen und Männern unterschiedliche Muster genetischer Fehler festgestellt, was darauf hindeutet, dass eine Frau, die noch nie geraucht hat, wahrscheinlich anders auf die Behandlung anspricht als ein männlicher Raucher."

Weiter identifizierte das Team 65 Proteine, die in den Lungentumoren besonders aktiv waren. Diese könnten zum Teil als Marker zur Früherkennung dienen oder bei der Entscheidung über die Verwendung bestimmter Medikamente bei der Therapie helfen. Obwohl in der Studie Personen aus Taiwan untersucht wurden, glauben die Forscher, dass viele der Ergebnisse auf britische Patienten übertragbar sind. Sie planen, ihre Ergebnisse durch größere Studien außerhalb Asiens zu bestätigen.

ZOU

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