Wieler: Omikron ist eine andere Dimension als Delta

An Weihnachten meldet das RKI eine Inzidenz von 242,9 und 22.214 Neuinfektionen. Die Omikron-Variante ist derweil in allen Bundesländern aufgetreten, Spanien und Portugal wurden zu Hochrisikogebieten erklärt. Alle Neuigkeiten zur Pandemie finden Sie hier im News-Ticker von FOCUS Online.

News zu Corona vom 25. Dezember

  • Live-Karte zum Coronavirus und Radar mit Zahlen und Fakten.
  • News, Service und Ideen zur Pandemie finden Sie in unserem Überblick.
  • Offizielle Statistik – Übersterblichkeit in Deutschland 2021?

Konzert mit 800 Besuchern ohne CoronaRegeln in Hamburg beendet

08.47 Uhr: Ein Konzert mit etwa 800 Besuchern ist aufgrund der Missachtung der Corona-Verordnung am Abend in Hamburg-Allermöhe durch die Polizei beendet worden. Wie ein Polizeisprecher am Samstag mitteilte, wurden bei der gewerblichen Veranstaltung mit Live-Band unter anderem keine Abstände eingehalten. Der Veranstalter sei daher kontaktiert worden.

Im Laufe des Einsatzes sei es zu vereinzelten Zwischenfällen gekommen, so sei die Halle beschädigt worden und es seien auch Platzverweise ausgesprochen worden. Diverse Ordnungswidrigkeitsverfahren seien eingeleitet worden.

Rund 22.000 Corona-Neuinfektionen in Deutschland – Inzidenz sinkt weiter

06.59 Uhr: Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist im Vergleich zum Vortag  erneut gesunken. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Samstagmorgen mit 242,9 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 265,8 gelegen. Vor einer Woche hatte das RKI keine Inzidenz angegeben, im Vormonat lag der Wert bei 419,7. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 22.214 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.14 Uhr wiedergeben.

Das RKI weist darauf hin, dass während der Feiertage und zum Jahreswechsel mit einer geringeren Test- und Meldeaktivität zu rechnen ist. Deshalb könnten die offiziell ausgewiesenen Fallzahlen nur ein unvollständiges Bild der Corona-Lage in Deutschland zeigen. Getestet wird im Vogelsberg weiterhin – allerdings sind alle Testungen in den letzten Tagen negativ. (Symbolbild: O|N / Carina Jirsch) Eine Person wird auf das Coronavirus getestet

Deutschlandweit wurden nach den neuen Angaben binnen 24 Stunden 157 Todesfälle verzeichnet. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 6 981 281 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100 000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI am Freitag mit 4,55 (Donnerstag mit 4,55) an. Die Zahl der Genesenen gab das RKI am Samstag mit 6 087 300 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 110.276.

Wüst stellt Bürger auf weitere Corona-Einschränkungen für 2022 ein

06.56 Uhr: Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) wirbt bei den Bürgern um Verständnis für weitere absehbare Corona-Lasten auch 2022. "Wir tun alles für die baldige Rückkehr zur Normalität, aber wir als Politik müssen ehrlich sein: Corona wird uns auch im neuen Jahr noch sehr beschäftigen und viel abverlangen", sagte der Vorsitzende der Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) der Deutschen Presse-Agentur in Düsseldorf. "Auch im neuen Jahr werden Einschränkungen im Alltag nötig bleiben werden. Omikron ist eine ganz neue Dimension der Herausforderung."

Auf die Frage, ob er mit einer stärkeren Orientierung an wissenschaftlichen Empfehlungen einen Zick-Zack-Kurs in der Pandemie-Bekämpfung vermeiden könne, antwortete der Regierungschef der CDU/FDP-Koalition: "Mit einem verlässlichen, gradlinigen Kurs schaffen wir bei den Menschen das Vertrauen, das wir auch in den nächsten Monaten brauchen werden. Und trotzdem werden wir auch im weiteren Verlauf dieser Pandemie immer wieder dazu lernen." Bernd von Jutrczenka/dpa Pool/dpa Hendrik Wüst (CDU), Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, äußert sich bei einer Pressekonferenz.

In diesen Wochen gehe es darum, Kontakte wieder deutlich zu reduzieren. Auch Masken und die bekannten Hygienemaßnahmen würden die Bürger noch monatelang begleiten, sagte Wüst. "Die Auffrischungsimpfungen und etwaige weitere Impfungen sind der wichtigste Baustein der Pandemiebekämpfung."

Dennoch gebe es durchaus Hoffnung auf ein Ende der Pandemie. "Durch die Verfügbarkeit von genügend Impfstoff haben wir ja die Chance, uns gut zu schützen". Leider sei die Strategie noch nicht, wie ursprünglich erhofft, aufgegangen. "Die geringe Impfquote in manchen Teilen Deutschlands hat uns bislang einen Strich durch die Rechnung gemacht", stellte der MPK-Vorsitzende fest. Der Weg heraus aus der Pandemie führe nur über Impfungen. "Ich hoffe, dass die Impfpflicht zügig kommt und auch dazu beiträgt, dass es dann eine gesellschaftliche Befriedung gibt."

Ärztevertreterin: Gesundheitsämter in der Pandemie am Limit

Samstag, 25. Dezember, 06.41 Uhr: Die Gesundheitsämter in Deutschland kommen in der Corona-Pandemie mit der Arbeit kaum mehr nach. Das führe auch zu Lücken bei der Kontaktverfolgung, sagte die Bundesvorsitzende der Ärztinnen und Ärzte des öffentlichen Gesundheitsdienstes, Ute Teichert, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Samstag). "Eine flächendeckende Nachverfolgung findet im Moment fast gar nicht mehr statt." Mehrere Länder wie Baden-Württemberg, Berlin und Hamburg hätten die Suche nach Kontaktpersonen sogar komplett ausgesetzt. Man gehe dort davon aus, dass sich die Menschen selbst informierten, was bei einem positiven Testergebnis oder einem Risikokontakt zu tun sei.

Eine Sprecherin der Berliner Gesundheitsverwaltung wies die Aussage Teicherts zurück. "Die Darstellung, dass Berlin zu den Bundesländern gehöre, in denen die Gesundheitsämter keine Kontaktnachverfolgung im Rahmen der Corona-Pandemie mehr gewährleisten, ist nicht korrekt", sagte sie. "Die Berliner Gesundheitsämter leisten die Kontaktnachverfolgung gemäß den Richtlinien des RKI. In acht Gesundheitsämtern ist zudem die Bundeswehr dafür im Einsatz."

Teichert sagte dem RND weiter, die dauerhaft angespannte Lage in den Gesundheitsämtern verschärfe auch die Personalnot. "Seit Beginn der Pandemie beobachte ich neben der Fluktuation auch eine Flucht des Personals aus den Gesundheitsämtern", sagte Teichert. Daran sei auch eine vergleichsweise schlechte Bezahlung schuld. "Es gibt ein erhebliches Lohngefälle, das die Arbeit im Gesundheitsamt unattraktiv macht."

Grünen-Gesundheitspolitiker Janosch Dahmen zeigt sich besorgt wegen der fehlenden Kontaktnachverfolgung, gerade mit Blick auf die Omikron-Variante. "Sie kann sich rasant ausbreiten, ohne dass dies rechtzeitig bemerkt wird", sagte er dem RND. Es sei wichtig, dass Kontaktpersonen informiert würden und sich testen ließen. "Wenn wir nicht frühzeitig bemerken, dass die tatsächlichen Fallzahlen steigen, kann die Politik darauf nicht angemessen reagieren", warnte er.

Chile kündigt Viertimpfungen gegen Corona ab Februar an

22.57 Uhr: Die chilenische Regierung will im Februar mit Viertimpfungen gegen das Coronavirus starten. Vorrang hätten zunächst gesundheitlich besonders gefährdete Menschen, Senioren sowie Beschäftigte im Gesundheitswesen, sagte Präsident Sebastián Piñera am Donnerstag (Ortszeit). Die erforderlichen Impfstoffdosen seien bereits bestellt worden.

In Chile sind bereits mehr als 86 Prozent der Menschen zweifach gegen das Coronavirus geimpft. Seit diesem Monat werden in dem Land auch Kinder ab drei Jahren gegen Covid-19 geimpft. Vor Chile hatten auch Israel und Brasilien Impfkampagnen für eine Viertimpfung angekündigt. 

In Chile hatten die ersten Impfungen gegen das Coronavirus vor einem Jahr begonnen. In dem südamerikanischen Land wurden seit Beginn der Pandemie mehr als 1,7 Millionen Corona-Infektionen verzeichnet, 38.954 Menschen starben im Zusammenhang mit Covid-19.  Javier Torres/AFP/Getty Images Ein Mann in Chile wird geimpft

Stark-Watzinger warnt vor Freigabe von Impfstoff-Patenten

15.55 Uhr: Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger hat davor gewarnt, die Patente für Corona-Impfstoffe freizugeben. "Damit würden wir die Impfstoffentwicklung gefährden", sagte die FDP-Politikerin den Zeitungen der Funke Mediengruppe vom Freitag. "Die Unternehmen forschen lange und investieren viel, bevor sie eine Zulassung bekommen. Eine Freigabe der Patente würde das zunichtemachen." Eine andere Frage sei, ob die Produktionskapazitäten nicht weiter erhöht werden könnten.

Stark-Watzinger nannte es eine Aufgabe der Entwicklungszusammenarbeit, Infrastruktur zur Impfstoffproduktion in verschiedenen Ländern aufzubauen. Die Ministerin erinnerte daran, dass Deutschland einer der größten Geldgeber für die internationale Impfstoffallianz sei. Auch in Zukunft werde die Bundesrepublik "viele Millionen Impfstoffdosen spenden".

Mitte Dezember hatte das globalisierungskritische Netzwerk Attac unter anderem vor dem Bundesgesundheitsministerium für die Freigabe der Patente demonstriert. Attac wirft Deutschland und der EU-Kommission vor, die zeitweilige Aussetzung des Patentschutzes auf Covid-Impfstoffe, Tests, Medikamente, Schutzausrüstung und Sauerstoffgeräte zu blockieren und damit im Interesse der Pharmaindustrie zu handeln.

Medien: Biden will Einreisebeschränkungen wegen Omikron aufheben

15.50 Uhr: Die von der US-Regierung wegen Omikron verhängten Einreisebeschränkungen gegen Länder im südlichen Afrika sollen Medien zufolge aufgehoben werden. Einerseits gebe es mittlerweile mehr Erkenntnisse zu Omikron, andererseits sei die neue Variante des Coronavirus nun auch in den USA dominant, zitierte der Sender CNN einen Beamten des Weißen Hauses.

Die Beschränkungen sollen zum 31. Dezember fallen. Der Schritt kommt wenig überraschend. US-Präsident Joe Biden hatte vor einigen Tagen bereits gesagt, dass er sich zu dem Thema beraten wolle. Die Beschränkungen seien ursprünglich eingeführt worden, um Zeit zu gewinnen, bevor sich Omikron in den USA ausbreite. Das sei aber längst geschehen, so Biden. Patrick Semansky/AP/dpa Hatte erst kürzlich gesagt, dass er sich zu dem Thema Einreisebeschränkungen beraten wolle: Joe Biden.

Omikron wurde Ende November erstmals im südlichen Afrika nachgewiesen. Um die Ausbreitung zu verlangsamen, verhängte die US-Regierung daraufhin strikte Beschränkungen für Einreisen aus mehreren Ländern des südlichen Afrikas, darunter Südafrika und Simbabwe. Ausnahmen gab es nur für US-Staatsbürger und wenige andere Gruppen, zum Beispiel für Diplomaten. Die betroffenen afrikanischen Staaten kritisierten die Beschränkungen teils heftig. Der Wert solcher länderspezifischen Reisebeschränkungen sei zu Beginn eines Ausbruchs am größten, sagte der hohe Beamte des Weißen Hauses.

Rutte räumt Fehler in Corona-Politik ein

13.41 Uhr: Der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte hat eigene Fehler in der Corona-Politik eingeräumt. "Ich habe Fehler in der Kommunikation gemacht", sagte Rutte der Zeitung "De Telegraaf" vom Freitag in einem Interview.

Die Regierung habe es "nicht geschafft, die Menschen von den grundlegenden Maßnahmen zu überzeugen", die zur Eindämmung des Coronavirus nötig gewesen seien. "Wir hätten früher mit den Impfungen beginnen können", gestand Rutte auch ein. Er wertet es außerdem als Fehler, im vergangenen Jahr nicht auf "verpflichtende Maßnahmen" gedrängt zu haben. Die Mitte November verhängten und später verschärften Maßnahmen seien "wahrscheinlich nicht streng genug" gewesen. Jeroen Jumelet/ANP/dpa Mark Rutte, Ministerpräsident der Niederlande und Vorsitzender der rechtsliberalen VVD, spricht nach der Verhandlungsvereinbarung für ein neues Kabinett mit Journalisten.

Niederländische Abgeordnete hatten Ruttes Regierung in dieser Woche vorgeworfen, in der Corona-Politik keine langfristige Strategie zu verfolgen. Sie kritisierten eine zu späte Reaktion und forderten höhere Gesundheitsausgaben.

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