Verbraucher lehnen die Bonpflicht mehrheitlich ab
Die seit Jahresbeginn geltende Kassenbonpflicht ist auch unter Verbrauchern umstritten. So lehnt eine knappe Mehrheit der Bürger die Vorschrift ab, doch immerhin gut ein Drittel befürwortet sie – vor allem, weil sie Steuerhinterziehung im Handel erschwere. Das zeigt eine repräsentative Befragung des Das Markt- und Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur. Laut der Umfrage können sich zudem nur wenige für elektronische Belege per Mail erwärmen.
Seit 1. Januar 2020 gilt in Deutschland die sogenannte Bonpflicht. Seitdem müssen Händler mit elektronischen Kassensystemen ihren Kunden bei jedem Kauf unaufgefordert einen Beleg ausdrucken – ob in der Apotheke, beim Friseur oder beim Bäcker. Das soll Steuerbetrug verhindern. Vor allem kleinere Unternehmen kritisieren die Regelung als bürokratisch. Einzelhandel und Handwerk waren dagegen Sturm gelaufen: Viele Geschäfte müssen Kassen umrüsten oder neue Geräte anschaffen. Auf vielerlei, teils sehr kreative Weise protestieren einzelne dagegen. Das Markt- und Meinungsforschungsinstitut YouGov hat nun Verbraucher befragt, was sie eigentlich von der neuen Zwangszettelflut halten. 2071 Menschen nahmen teil. Laut YouGov ist die Umfrage repräsentativ.
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32 Prozent für die Bonpflicht
Konkret lehnen demnach 56 Prozent der Befragten die Bonpflicht ab. 32 Prozent sprechen sich dafür aus. Der Grund für die Regelung – ein effizienterer Kampf gegen Steuerhinterziehung – ist fast drei Vierteln (72 Prozent) bekannt. Verbraucher lehnen Zwangsbelege vor allem deshalb ab, weil durch die Quittungen zusätzlicher Abfall entsteht (86 Prozent). Viele Bürgerinnen und Bürger (64 Prozent) glauben zudem, dass die verpflichtende Belegausgabe keine Steuerhinterziehung im großen Stil verhindern kann. Rund 40 Prozent der Bonpflicht-Kritiker gaben jeweils an, dass Händler wegen der Umstellung auf neue Kassen Kosten schultern müssten. Etwa genauso hoch war der Anteil derer, die die vielen Zettel im Portemonnaie nerven.
Unter den Befürwortern der Bonpflicht folgen viele quasi der Argumentation der Bundesregierung: Fast drei Viertel (74 Prozent) meinen, das Erschweren von Steuerhinterziehung durch die Bonpflicht wiege schwerer als die Nachteile der Vorschrift wie mehr Müll. Auch nutzt gut jeder Dritte (35 Prozent) Kassenzettel für die persönliche Haushaltsführung.
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