RKI registriert 3943 Corona-Neuinfektionen und 358 neue Todesfälle
Knapp 4000 Corona-Neuinfektionen in Deutschland
Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 3943 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 358 weitere Todesfälle verzeichnet. Das geht aus Zahlen des RKI vom Dienstag hervor. Vor genau einer Woche hatte das RKI binnen eines Tages 3883 Neuinfektionen und 415 neue Todesfälle verzeichnet. Die Daten geben den Stand des RKI-Dashboards von 5.25 Uhr wieder, nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen sind möglich. Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag laut RKI am Dienstagmorgen bundesweit bei 65,4 – und damit etwas niedriger als am Vortag (65,8). Vor vier Wochen, am 2. Februar, hatte die Inzidenz noch bei 90 gelegen. Ihr bisheriger Höchststand war am 22. Dezember mit 197,6 erreicht worden. Der Höchststand von 1244 neu gemeldeten Todesfällen war am 14. Januar erreicht worden. Bei den binnen 24 Stunden registrierten Neuinfektionen war mit 33.777 am 18. Dezember der höchste Wert erreicht worden – er enthielt jedoch 3500 Nachmeldungen.
Virus-Mutante in Brasilien
Wenn plötzlich auch die Jungen sterben – die dramatische Lage auf dem Corona-Friedhof von Manaus
SPD-Bundestagsfraktion gegen Abrücken von Impfreihenfolge
Die SPD im Bundestag warnt davor, generell von der vorgesehenen Reihenfolge beim Impfen gegen das Coronavirus abzurücken. Stattdessen sollten ambulante Praxen chronisch Kranke und andere Patienten der Impfgruppen zwei und drei impfen, schlug die Gesundheitspolitikerin Sabine Dittmar vor. "Wenn Impfstoff lagert, weil Impftermine nicht wahrgenommen werden und Reservelisten abgearbeitet sind, dann muss dafür Sorge getragen werden, dass zügig in die nächste Prioritätengruppe gewechselt und den wartenden Patientengruppen ein Impfangebot gemacht wird", sagte sie der Deutschen Presse-Agentur. Von der ständigen Impfkommission Stiko erwarte sie, dass die Impfempfehlung für den Impfstoff Astrazeneca an jüngste wissenschaftliche Erkenntnisse angepasst würden. Bisher wird dieser Impfstoff in Deutschland nur an Unter-65-Jährige vergeben, weil für ältere Menschen nicht genügend wissenschaftliche Daten vorlagen.
FDP fordert Erklärung von Merkel zur Corona-Politik vor dem Bundestag
Vor den Bund-Länder-Beratungen zur Corona-Politik hat die FDP Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) aufgefordert, den Bundestag in die anstehenden Entscheidungen einzubinden. Merkel "ignoriert den Wunsch des Parlaments, die so wichtigen Weichenstellungen der Pandemiebekämpfung vorab öffentlich zu beraten", sagte FDP-Parlamentsgeschäftsführer Marco Buschmann der Nachrichtenagentur AFP. Nicht einmal nach der Bund-Länder-Runde am Mittwoch plane Merkel eine Regierungserklärung vor dem Parlament. "Wenn das Vertrauen in die Politik schwindet, dann muss die Bundeskanzlerin ihre Anstrengungen um Legitimation umso mehr verstärken", sagte Buschmann. Ein weiterer Vertrauensverlust werde den Widerstand gegen die Corona-Maßnahmen wachsen lassen, "was wir uns weder epidemiologisch noch politisch leisten können". Buschmann warnte: "Die Dominanz der Exekutive ist nicht länger hinnehmbar und wird ganz offensichtlich auch nicht länger gesellschaftlich akzeptiert."
Ärzte warnen vor unkoordinierten Lockerungen
Ärzteverbände haben vor voreiligen und unkoordinierten Lockerungen des Lockdowns gewarnt und eine Ausweitung von Corona-Tests gefordert. "Es wäre falsch, einfach einige Bereiche zu öffnen, weil die Menschen lockdownmüde sind", sagte die Vorsitzende des Bundesverbands der deutschen Amtsärzte, Ute Teichert, der "Rheinischen Post" (Dienstag). Öffnungen sollten nur in Verbindung mit einer gezielten Test- und Nachverfolgungsstrategie erfolgen, mahnte sie. "Keinesfalls dürfen wir dem Virus den roten Teppich ausrollen." Es gehe jetzt darum, die Kontrolle über das Infektionsgeschehen zurückzugewinnen. "Das Virus ist im Augenblick immer noch schneller als unsere Maßnahmen, wir reagieren nur. Das muss sich ändern." Teichert forderte daher mehr Tests in den Schulen, in den Betrieben "und auch beim Friseur". Außerdem müsse noch viel mehr auf Varianten des Coronavirus getestet werden, um einen besseren Überblick über deren Ausbreitung zu erhalten.
Corona in Manaus
"Die Eltern begraben ihre Kinder" – Friedhofsaufseher Aldair über die zweite Corona-Welle.
Einreisebeschränkungen für französisches Département Moselle treten in Kraft
Für das an das Saarland und Rheinland-Pfalz grenzende französische Verwaltungsgebiet Moselle treten am Dienstag strenge Einreisebeschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie in Kraft. Das Robert-Koch-Institut in Berlin hatte am Sonntag die Einstufung des Départements als Virusvariantengebiet angekündigt. Das sind Regionen oder Länder, in denen besonders häufig ansteckendere Mutanten des Coronavirus auftreten. Aus Moselle, wo sich vor allem die südafrikanische Virus-Variante stark ausbreitet, dürfen damit nur noch Deutsche sowie Ausländer mit Wohnsitz und Aufenthaltserlaubnis in Deutschland einreisen. Ausnahmen gibt es für Pendler und den Warenverkehr. Franzosen, die aus dem Bezirk Moselle nach Deutschland reisen, müssen nun "einen negativen Test und eine digitale Einreiseanmeldung" vorweisen. Der Bahn-, Bus-, Schiffs- und Flugverkehr aus Moselle nach Deutschland wird ausgesetzt. Systematische Grenzkontrollen sind nicht vorgesehen, die Einhaltung der Restriktionen soll laut Bundesinnenministerium aber durch "Schleierfahndung im Hinterraum" kontrolliert werden.
Immobilienverband fordert baldige Öffnung für Handel
Die Immobilienwirtschaft fordert von Bund und Ländern in der Corona-Pandemie eine zeitnahe Öffnung des Handels. "Die Abkehr von einer einseitigen Festlegung auf die Inzidenz von 35 ist mehr als überfällig", sagte der Präsident des Spitzenverbands Zentraler Immobilien Ausschuss (ZIA), Andreas Mattner, der Deutschen Presse-Agentur vor der für Mittwoch geplanten Beratung von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und den Landesregierungschefs. Handel und Hotellerie hätten keinen Einfluss auf die Infektionsentwicklung. Blieben sie geschlossen, würden Firmen und Arbeitsplätze ohne Grund vernichtet. Er schlug vor, dass der Handel von Montag bis Freitag morgens eine Stunde Öffnungszeit für Menschen über 60 reserviert, bis Ostern auf große Rabattaktionen sowie Wiedereröffnungswerbung verzichtet und Testmöglichkeiten "operationell" fördert. "Die heute viel umfangreicheren Testmöglichkeiten und der Fortschritt der Impfkampagne schaffen den Raum für Öffnungen, ohne dass wir die Kontrolle über das Infektionsgeschehen verlieren", sagte Mattner.
Ärzteverbände gegen flächendeckende Schnelltests für Schüler
Überlegungen in der Politik zu regelmäßigen Corona-Tests bei Schülern stoßen bei Medizinerverbänden auf Kritik. "Die zu erwartende hohe Zahl an falschen negativen und falschen positiven Ergebnissen würde aus unserer Sicht weit mehr Schaden anrichten als nutzen", sagte der Präsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ), Thomas Fischbach, der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Es bestehe "eine erhebliche Gefahr", dass die Hygienemaßnahmen nach negativen Testergebnissen nicht mehr eingehalten würden, weil sich die Schüler in falscher Sicherheit wögen. "Angesichts vieler falsch negativer Ergebnisse könnte das zu mehr Ansteckungen führen, als wenn nicht getestet würde; das wäre verheerend." Auf der anderen Seite müssten Kinder bei falsch positiven Ergebnissen unnötig in Quarantäne. Sein Verband hat mit den Gesellschaften für Pädiatrische Infektiologie, für Kinder- und Jugendmedizin und für Krankenhaushygiene eine entsprechende Stellungnahme verfasst, der der Zeitung vorliegt. Das Bundesgesundheitsministerium hält in einem Diskussionspapier, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, ein oder zwei Tests pro Woche für Schülerinnen und Schüler für sinnvoll.
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