Negatives Ergebnis einfach ausdrucken? Massenhaft falsche Corona-Zertifikate in Umlauf
Für die Einreise nach Deutschland ist ein Corona-Test erforderlich. Das dafür notwendige Zertifikat lässt sich offenbar leicht fälschen, Unternehmen bieten im Netz negative Tests zum Verkauf an. Auch wer den Schnelltest von Aldi gekauft hat, kann sich schnell ein negatives Zertifikat ausdrucken.
Wer nach Deutschland einreisen will, muss ein Corona-Testergebnis vorweisen. So wird verhindert, dass unbemerkt Infizierte in das Land kommen und dort weitere Menschen anstecken. Auch das Einschleppen und Verbreiten gefährlicher Virus-Varianten aus dem Ausland soll somit vermieden werden. Soweit zumindest die Theorie.
Denn wie eine Recherche des ARD-Politikmagazins „Report Mainz“ zeigt, gibt es gleich mehrere Faktoren, die dafür sorgen, dass dieser Plan in der Realität oft nicht aufgeht.
1. Gefälschte Proben
Wer bei einem Labor Testunterlagen anfordert, um mittels PCR-Test sein Ergebnis zu ermitteln, wird laut dem Bericht vielfach nicht auf seine Identität überprüft. Heißt: Eine Person könnte auch die Probe von jemand anderem einreichen, mit dem eigenen Namen betiteln und somit für sich selbst ein negatives Ergebnis erhalte. Und das, obwohl derjenige dann nie selbst eine Probe abgegeben hat.
2. Gefälschte Zertifikate
Noch gefährlicher und zudem weniger aufwändig ist die zweite Variante des Betrugs mit den Corona-Testergebnissen: ein gefälschtes Zertifikat. Ob selbst auf dem Computer erstellt oder online bestellt – „Report Mainz“ zeigt, dass auch mit gefälschten Dokumenten eine Einreise nach Deutschland möglich ist. Selbst wenn Behörden das Zertifikat überprüfen, erkennen sie laut Bericht nicht immer, wenn es sich dabei um ein Fake-Exemplar handelt. Dass eine Fälschung mit bis zu einem Jahr Haft bestraft werden kann, schreckt dabei offenbar nicht ausreichend ab.
Es gibt zahlreiche Internetanbieter, welche für einen kleinen Geldbetrag negative Corona-Test-Zertifikate ausstellen. Diese sehen täuschend echt aus, tragen sogar Stempel, Unterschrift und QR-Code. Tests wie diese tauchen aktuell überall in Europa auf. Europol warnte bereits im Februar davor, dass solche Dokumente in Umlauf seien.
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