Impfung für Kinder freigegeben – wie Sie jetzt an einen Impftermin kommen
Die EU-Arzneimittelbehörde (EMA) hat grünes Licht für die Zulassung des Corona-Impfstoffes Comirnaty von Biontech/Pfizer für Kinder von fünf bis einschließlich elf Jahren gegeben. FOCUS Online sagt, wie Eltern jetzt an Impftermine kommen.
Die EMA hat grünes Licht gegeben. Eltern und Kinderärzte warten aber ab, ehe die Ständige Impfkommission eine entsprechende Empfehlung für die Kinderimpfung ab fünf Jahren ausspricht.
- Lesen Sie auch: Offiziell muss EU noch zustimmen – EMA empfiehlt Biontech-Zulassung für 5- bis 11-Jährige: Wie geht es nun weiter?
- Lesen Sie auch: Pandemie in Deutschland – Das große Corona-Protokoll: Von Spahns erster Fehleinschätzung zu 100.000 Toten
Warum heißt es "Kinderimpfung ab 20. Dezember"?
Weil Kinder bis 12 Jahren eine geringere Dosierung des Impfstoffs erhalten, erfolgt die Anlieferung von Biontech/Pfizer in speziellen Phiolen. Diese sollen spätestens ab 20. Dezember ausgeliefert werden. Zum Start sollen Kinderärzte und Impfzentren rund 2,4 Millionen Dosen erhalten.
Laut EMA sollte das Vakzin an Fünf- bis Elfjährige in zwei Impfungen mit einer Dosierung von jeweils zehn Mikrogramm verabreicht werden. Das ist ein Drittel der üblichen Dosierung. Der Abstand zwischen den Impfungen sollte demnach drei Wochen betragen.
Wo kann ich mein Kind impfen lassen?
Die Corona-Schutzimpfung erhalten derzeit Kinder ab 12 Jahren in Impfzentren sowie bei Kinder-, Jugend- und Hausärzten. Auch Kleinkinder (ab 5 Jahren) können sich dann dort impfen lassen.
Impfzentren planen außerdem spezielle Impfstraßen, um Kleinkinder separat von Erwachsenen impfen zu können. Die Impfungen sollen dann Kinder- und Jugendärzte durchführen, die sich in ihrem Alltag mit den kleinen Patienten auskennen. Auch das medizinische Hilfspersonal soll entsprechend geschult werden, um den Knirpsen sämtliche Ängste vor der Spritze zu nehmen.
Kann ich mein Kind jetzt schon impfen?
Grundsätzlich sind Corona-Impfungen für Kinder ab 5 Jahren möglich.
Allerdings ist die Impfung mit einem kleinen bürokratischen Aufwand verbunden. Die EMA hat nämlich nur die speziellen Phiolen des Wirkstoffs Comirnaty zugelassen (der Bericht in englischer Sprache hier). Die Auslieferung dieser speziellen Dosierungseinheiten dauert noch an und wird, wie bereits erwähnt, spätestens zum 20. Dezember erwartet.
Einige Kinderärzte impfen trotzdem. Sie nutzen dabei die Impfstoff-Phiolen für Erwachsene und verringern die Dosierung. Dieses Konzept nennt man "Off-Label-Use". Das Vorgehen ist nicht unüblich.
Bisher seien, so das Bündnis „U12Schutz“ über 20.000 Kinder nach diesem Schema geimpft worden. Es handelt sich dabei um ein Netzwerk aus rund 60 Ärzten und Eltern, die sich für die Corona-Impfung ab 5 Jahren einsetzen. Zum Schutz vor Impfgegnern ist das Netzwerk anonym und vertraulich aufgebaut. Adressen und volle Namen finden sich auf der Seite nicht.
Kindern eine kleinere Erwachsenendosis des Corona-Impfstoffs zu injizieren, sei nicht verboten und zeitgleich auch nicht zugelassen, sagt der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte auf Anfrage von „Zeit Online“.
Da eine entsprechende Regelung beispielsweise von offizieller europäischer Instanz fehlt, bewegen sich Kinderärzte und Eltern in einer indirekten rechtlichen Grauzone. Im sehr ungewöhnlichen Ernstfall, wo selten schwere Nebenwirkungen auftreten könnten, haben Eltern dann keinen Anspruch auf Schadenersatz.
Wie wird bei dem "Off-Label-Use" dosiert?
- Kinder im Alter ab 12 Jahren erhalten die normale Erwachsenendosis – also 30 Mikrogramm der Standardlösung.
- Kinder im Alter von 5 bis 12 Jahren erhalten ein Drittel der Erwachsenendosis – also zehn Mikrogramm der Standardlösung.
Muss ich für die Impfung vor dem 20. Dezember zahlen?
Nein.
Anspruch auf die Corona-Impfung haben “Personen, die in der Bundesrepublik Deutschland in der gesetzlichen oder privaten Krankenversicherung versichert sind“ oder „Personen, die ihren Wohnsitz oder gewöhnlichen Aufenthaltsort in der Bundesrepublik Deutschland haben“. Eine Altersbegrenzung gibt es in der Verordnung des Bundesgesundheitsministeriums nicht.
Was müssen Eltern jetzt tun?
Im Idealfall jetzt schon mit dem Kinderarzt über einen Termin für eine Impfung sprechen und sich beraten lassen.
Lassen Sie sich auch rechtzeitig auf die Wartelisten setzen. Es ist noch unklar, wie viel Impfstoff angeliefert wird.
Weitere Produkte auf BestCheck.de
Quelle: Den ganzen Artikel lesen