Hartnäckigen Quarantäne-Verweigerern droht ab heute der Corona-Knast in Schleswig-Holstein

Die Corona-Pandemie hat Deutschland und die ganze Welt weiter fest im Griff, immer lauter werden die Rufe nach einem Ende des Lockdowns in Deutschland. Österreich plant die Öffnung von Handel, Schulen und Friseuren ab dem 8. Februar. Alles Wichtige zur Corona-Pandemie finden Sie hier im News-Ticker von FOCUS Online.

Top-News zur Corona-Pandemie am 1. Februar 2021

  • Bundesländer melden 5450 Neuinfektionen und 450 weitere Corona-Todesfälle (21.05 Uhr)
  • EMA prüft Antikörper-Medikament für Einsatz gegen Corona (20.08 Uhr)
  • Österreich öffnet Schulen, Friseure und Geschäfte wieder (18.15 Uhr)

Corona-Pandemie im Überblick:

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Bundesländer melden 5450 Neuinfektionen und 450 weitere Corona-Todesfälle

21.05 Uhr: Die Gesundheitsämter der Bundesländer haben laut Recherchen von FOCUS Online am Montag 5450 weitere Corona-Neuinfektionen gemeldet. Damit stieg die Zahl der Corona-Infektionen seit Beginn der Pandemie auf 2.208.689 Fälle. Zudem sind 450 weitere Menschen binnen 24 Stunden laut der Auswertung an oder mit dem Coronavirus gestorben. Seit Beginn der Pandemie sind somit in Deutschland 57.564 Menschen gestorben. 

Sie finden hier die aktuell gemeldeten Zahlen der Gesundheitsministerien der Länder.

  • Baden-Württemberg: 294.116 (+585), 7165 Todesfälle (+113)
  • Bayern: 403.445 (+1141), 10.384 Todesfälle (+13)
  • Berlin: 120.392 (+455), 2293 Todesfälle (+17)
  • Brandenburg*: 68.321 (+146), 2285 Todesfälle (+14)
  • Bremen: 15.990 (+22), 273 Todesfälle (+4)
  • Hamburg: 46.562 (+155), 1073 Todesfälle (+2)
  • Hessen: 172.056 (+233), 4842 Todesfälle (+30)
  • Mecklenburg-Vorpommern: 20.018 (+84), 474 Todesfälle (+23)
  • Niedersachsen: 142.927 (+308), 3285 Todesfälle (+3)
  • Nordrhein-Westfalen: 486.941 (+1100), 10.821 Todesfälle (+40)
  • Rheinland-Pfalz: 93.337 (+321), 2571 Todesfälle (+42)
  • Saarland: 25.810 (+28), 755 Todesfälle (+5)
  • Sachsen: 180.620 (+409), 6355 Todesfälle (+72)
  • Sachsen-Anhalt: 52.584 (+189), 1797 Todesfälle (+37)
  • Schleswig-Holstein: 36.299 (+109), 917 Todesfälle (+29)
  • Thüringen: 65.575 (+165), 2193 Todesfälle (+6)

Gesamt (Stand 01.02.2021, 20.47 Uhr): 2.208.689 (+5450), 57.564 Todesfälle (+450)

Vortag (Stand 31.01.2021, 21.23 Uhr): 2.203.239 (+8944), 57.114 Todesfälle (+243)

Quelle zu Infizierten- und Todeszahlen: Landesgesundheits- und Sozialministerien

Die Zahl der Genesenen liegt laut Robert-Koch-Institut in Deutschland bei ca. 1.935.600 (+13.900). Die Zahl der aktiven Fälle liegt somit bei 273.089.

Aktuell vom RKI gemeldete Reproduktionszahl (4-Tage-R-Wert): 1,01 (Vortag: 1,01)

Zahl der Intensivbetten laut DIVI-Intensivregister, die von Covid-19-Patienten belegt werden: 4322 (Vergleich zum Vortag: -26)

Zahl der aktuell invasiv beatmeten Covid-19-Patienten: 2350 (Vergleich zum Vortag: +12)

*Hinweis: Das Land Brandenburg hat das Meldeverfahren an die bundesweite Pandemie-Berichterstattung angeglichen.

Die meisten Neuinfektionen wurden am Montag aus Bayern (1141) und Nordrhein-Westfalen (1100) gemeldet. Der R-Wert lag am Montag nach Angaben des Robert-Koch-Instituts bei 1,01 und war identisch zum Vortag. Aktuell liegt der Wert um 1,0. "Aufgrund der nach wie vor sehr hohen Zahl an infizierten Personen in Deutschland bedeutet dies weiterhin eine hohe Zahl von täglichen Neuinfektionen", teilt das RKI in seinem Lagebericht mit.

EMA prüft Antikörper-Medikament für Einsatz gegen Corona

20.08 Uhr: Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) hat mit der Prüfung eines neuen Corona-Medikaments begonnen, das Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) kürzlich für Deutschland eingekauft hat. Der EMA-Ausschuss für Humanarzneimittel untersuche das auf der Kombination von zwei Antikörpern beruhende Mittel REGN-COV2, teilte die Behörde am Montag mit.

Das Medikament, das gemeinsam vom US-Hersteller Regeneron und vom Schweizer Unternehmen Hoffman-La Roche entwickelt wurde, soll im vergangenen Jahr zur Behandlung der Covid-Infektion des damaligen US-Präsidenten Donald Trump eingesetzt worden sein.

Nach Angaben der EMA erfolgt die Wirksamkeitsprüfung im Rahmen eines sogenannten Rolling-Review-Verfahrens. Dabei bewerten Experten Daten aus Studien, auch wenn diese Versuche noch nicht abgeschlossen sind und noch kein Antrag auf Zulassung gestellt wurde. Das Zulassungsverfahren kann auf diese Weise verkürzt werden.

Der EMA zufolge deutet eine Studie darauf hin, dass das Mittel die im Blut vorhandene Menge an Corona-Viren reduzieren kann. Es sei aber noch zu früh, um Schlussfolgerungen über das Verhältnis von Nutzen und Risiken zu ziehen. In den USA gibt es für REGN-COV2 eine Notfallzulassung der Arzneimittelbehörde FDA. Ob die EMA der EU-Kommission die Zulassung für Europa empfehlen wird, ist noch offen.

Gesundheitsminister Spahn hatte Ende Januar den Ankauf von 200.000 Dosen von zwei Antikörper-Medikamenten zur Corona-Behandlung für rund 400 Millionen Euro bekanntgegeben. Sie sollen zunächst in Uni-Kliniken bei Risikopatienten in der Frühphase eingesetzt werden.

Neben REGN-COV2 orderte das Ministerium ein Mittel des US-Pharmaunternehmen Eli Lilly, das ebenfalls sogenannte monoklonale Antikörper enthält. Sie werden im Labor hergestellt und sollen das Virus nach einer Infektion außer Gefecht setzen können. 

Österreich öffnet Schulen, Friseure und Geschäfte wieder

18.15 Uhr: Österreich hat am Montag mehrere Lockerungen in der Corona-Pandemie angekündigt. Am späten Nachmittag gab es eine Pressekonferenz der Regierung in Wien, die derzeit noch läuft. Laut "Standard" sollen ab dem 8. Februar der Handel, Museen und Zoos wieder öffnen. Auch Friseure dürfen wieder aufmachen. Es werde aber eine Beschränkung der Besucherzahl geben. Auch die Schulen öffnet Österreich wieder: Die Schulen sollen nach den Ferien demnach zum Präsenzunterricht zurückkehren.

dpa/Georg Hochmuth/APA/dpa Sebastian Kurz (ÖVP), Bundeskanzler von Österreich, spricht bei einer Pressekonferenz über die Corona-Impfung.

Auf vielfachen Wunsch von Eltern werden die Schulen wieder in den Präsenzunterricht übergehen, teils allerdings in einem Schicht-System und mit Corona-Tests. Die nächtlichen Ausgangsbeschränkungen bleiben bestehen. Die Einreiseregeln werden verschärft, um möglichst die Verbreitung ansteckenderer Corona-Mutationen zu verhindern oder zu verzögern. "Verstehen Sie diese punktuellen Lockerungen nicht als Entwarnung", sagte Kanzler Sebastian Kurz. Wenn die Zahlen der Neuinfektionen wieder stiegen, würden die Maßnahmen erneut verschärft.

Trotz der derzeitigen Beschränkungen meldeten die Behörden in Österreich am Sonntag knapp 1200 neue Corona-Infektionsfälle in dem 8,9 Millionen Einwohner zählenden Land. Laut einer vom Wochenmagazin "Profil" veröffentlichten Umfrage fordern 64 Prozent der Österreicher inzwischen auch eine Schließung der Skilifte.

  • Lesen Sie auch: "Merkel macht schon gehässige Anmerkungen": Impfgipfel droht zum Fiasko zu werden

Bundeswehr beginnt mit Corona-Hilfe für Portugal

17.42 Uhr: Die Bundeswehr wird nach einer Entscheidung des Verteidigungsministeriums am Mittwoch Hilfe in das von der Corona-Pandemie besonders stark betroffene Portugal schicken. Es sei geplant, dem EU-Partner 26 Sanitätskräfte sowie 150 Feldkrankenbetten und insgesamt 50 Beatmungsgeräte zu stellen, teilte das Verteidigungsministerium am Montag den Obleuten im Bundestag mit. Die Hilfe solle in einem Krankenhaus erfolgen, zivil oder militärisch. Die Unterrichtung lag der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vor. dpa/Armando Franca/AP/dpa Corona-Intensivstation in einem Militärhospital bei Lissabon. Das von der Corona-Pandemie hart getroffene Portugal soll Hilfe durch die Bundeswehr erhalten.

Portugal selbst hat sich zur Eindämmung der Pandemie abgeriegelt. Seit Sonntag ist in dem auch bei Deutschen beliebten Urlaubsland die Ein- und Ausreise ohne triftigen Grund untersagt. Ministerpräsident António Costa bezeichnete die Pandemie-Lage als «sehr schlimm». Das Land ist besonders stark von der als höher ansteckend geltenden Virusvariante betroffen, die zunächst in Großbritannien auffiel. Deshalb gilt in Deutschland seit Sonntag eine Einreisesperre aus dem Land.

36 Fälle von Coronavirus-Mutation in Vivantes-Kliniken nachgewiesen

16.37 Uhr: Rund eine Woche nach dem Aufnahmestopp am Berliner Vivantes Humboldt-Klinikum wegen einer Virusmutation ist die Corona-Lage nach Angaben des Krankenhauses unter Kontrolle. Insgesamt konnten bei Vivantes 36 Fälle der SARS-CoV2-Variante des Typs B.1.1.7 nachgewiesen werden. Das sind vier Fälle mehr als am Freitag, wie eine Sprecherin auf Nachfrage von FOCUS Online sagte. Im Vivantes Humboldt-Klinikum seien davon derzeit nur noch neun stationäre Patienten sowie 14 Mitarbeitende betroffen, im Vivantes Klinikum Spandau betrifft es sechs Patienten und drei Mitarbeiter.

Bei Vivantes waren zuletzt zwei Fälle der „südafrikanischen“ Virusvariante B.1.351 identifiziert worden, aktuelle sind nicht dazu gekommen. Es handelte sich um zwei voneinander unabhängige Fälle. Beide Fälle waren von außen ins Krankenhaus eingetragen und direkt isoliert untergebracht worden. Es handelt sich um einen Fall im Vivantes Humboldt-Klinikum (ohne Reiseanamnese) sowie um einen im Vivantes Klinikum Spandau (aus dem südöstlichen Afrika eingereist), der inzwischen nach Hause entlassen werden konnte.

Surftipp: Alle Neuigkeiten zur Corona-Impfung finden Sie im News-Ticker von FOCUS Online

Fast alle Intensivbetten belegt: Tschechische Petition fordert Corona-Hilferuf an Deutschland

15.05 Uhr: Immer mehr Menschen in Tschechien fordern ihre Regierung auf, Deutschland um Hilfe bei der Behandlung von Corona-Intensivpatienten zu ersuchen. Eine Online-Petition mit dem Titel "Öffnet die Grenzen für Rettungswagen" hatten bis Montag bereits mehr als 2700 Menschen unterzeichnet. Frustriert äußerte sich der Präsident der Karlsbader Region im Westen des Landes, Petr Kulhanek. Er habe an das Kabinett in Prag appelliert, über Verlegungsmöglichkeiten nach Sachsen oder Bayern zu verhandeln. "Und nichts", schrieb der konservative Politiker bei Twitter.

In der Verwaltungsregion um Karlsbad (Karlovy Vary) war kein einziges Intensivbett für Corona-Patienten mehr frei. In der benachbarten Region Pilsen (Plzen) gab es noch ein einziges. Besonders dramatisch entwickelt sich die Lage im Stadtkrankenhaus von Eger (Cheb). Täglich werden von dort Patienten mit Krankenwagen oder Armeehubschraubern in weit entfernte Kliniken innerhalb Tschechiens verlegt – teilweise über Hunderte Kilometer. Dabei ist die Grenzstadt auf drei Seiten von Deutschland umgeben.

Gesundheitsminister Jan Blatny ist der Ansicht, dass ausländische Hilfe nicht erforderlich ist, solange in anderen Landesteilen Kapazitäten verfügbar sind. Kritiker merken an, dass der Nordwesten des Landes seit Jahren medizinisch unterversorgt sei. In der Karlsbader Region gibt es kein einziges Universitätskrankenhaus. Die Behörden meldeten am Montag landesweit 2540 neue Corona-Fälle innerhalb von 24 Stunden. Seit Beginn der Pandemie gab es mehr als 987 000 nachgewiesene Infektionen und 16 392 Todesfälle.

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