Fettleber: Diese oftmals unbekannten Alltagsrisiken lassen unsere Leber regelrecht leiden
Metabolisches Syndrom und Fettleber gehen Hand in Hand
Ein hoher Alkoholkonsum kann bekanntermaßen der Leber nachhaltig schaden und sie verfetten. Mittlerweile hat sich jedoch die nicht-alkoholische Fettleber zur häufigsten Form der Fettlebererkrankungen entwickelt. Diese tritt auch bei Menschen auf, die kein oder nur wenig Alkohol trinken. Warum dies so ist, erklären Experten der Deutschen Leberstiftung.
Hochleistungsorgan Leber
Unsere Leber ist ein wichtiges Stoffwechselorgan in unserem Körper. Täglich werden circa 2.000 Liter Blut durch das Hochleistungsorgan geleitet. Dabei werden Stoffe wie Zucker, Fett, Eiweißbausteine (Aminosäuren) und Vitamine gespeichert, verwertet, umgewandelt oder abgebaut. Zusammen mit den Nieren ist sie für die Entgiftung des Körpers zuständig.
Volkskrankheit Fettleber
Die nicht-alkoholische Fettleber (NAFL) hat sich mittlerweile zu einer Volkskrankheit entwickelt. Nach Schätzungen der Deutschen Leberstiftung ist rund jede/r Vierte im Alter über 40 Jahren von dieser Lebererkrankung betroffen – mit steigender Tendenz. Viele wissen nicht mal, dass sie eine nicht-alkoholische Fettleber haben, denn die Erkrankung verläuft oft ohne Beschwerden. Lediglich unspezifische Symptome wie Abgeschlagenheit, Müdigkeit, Völlegefühl oder Druck im rechten Oberbauch weisen manchmal auf eine Fettleber hin.
Fettleber – häufig eine Folge des metabolischen Syndroms
Wie die Fachleute der Deutschen Leberstiftung berichten, steigt die Anzahl der Krankheitsfälle stark an. Ein Grund dafür: Die nicht-alkoholische Fettleber tritt häufig als Folge des sogenannten metabolischen Syndroms auf, einem Zustand, von dem jede dritte Person schon betroffen ist. Mediziner sprechen von einem metabolischen Syndrom, wenn mehrere ungünstige Gesundheitszustände gleichzeitig auftauchen und sich gegenseitig befeuern. Dazu zählen Übergewicht, ein hoher Blutzucker, hohe Blutfettwerte und Bluthochdruck.
Welche Risiken gehen mit einer Fettleber einher?
„Die nicht-alkoholische Fettleber kann unbehandelt zu einer Fettleber-Entzündung (nicht-alkoholische Steatohepatitis, kurz NASH,) führen“, berichten die Leberexperten. Aus diesem Zustand kann sich eine Leberzirrhose oder Leberkrebs entwickeln – Erkrankungen, die potentiell tödlich enden können. Auch sterben Personen mit Fettleber häufiger an Herzkrankheiten, warnt die Deutsche Leberstiftung.
Wieso erkranken so viele Menschen an einer Fettleber?
Der heutige Lebensstil vieler Personen begünstigt die Entwickelung der Fettleber. In der Leitlinie zu nicht-alkoholischen Fettlebererkrankungen werden das Alter, ein erhöhter BMI, eine erhöhte Kalorienzufuhr und das Vorliegen einer Insulinresistenz beziehungsweise einer Typ-2-Diabetes sowie Bewegungsmangel als Risikofaktoren genannt.
Risikofaktor Ernährung
„Das Ungleichgewicht von Kalorien-Zufuhr und Verbrauch erzeugt gleich vier gefäßschädigende Risikofaktoren“, betont die Deutsche Leberstiftung in einem Krankheitssteckbrief. Menschen, die ihrem Körper ständig mehr Kalorien zuführen, als sie verbrennen lagern die überschüssige Energie in Form von Fett an. Nicht nur sichtbar am Bauch, sondern auch in der Leber. Besonders zuckerreiche und fettreiche Lebensmittel sowie gezuckerte Getränke begünstigen die Entwickelung einer nicht-alkoholischen Fettleber. Außerdem steige durch das Übergewicht auch das Risiko, an Diabetes zu erkranken.
Risikofaktor Bewegung
Viele Deutsche leiden unter einem ausgeprägten Bewegungsmangel. Viele Arbeiten werden heutzutage im Sitzen erledigt. Die tägliche Bewegung findet bei vielen Personen nur zwischen Bett, Bürostuhl und Sofa statt. In der Leitlinie wird eine regelmäßige moderate Bewegung beispielsweise durch Spazierengehen, Schwimmen oder Radfahren empfohlen. In mehreren Fallkontrollstudien konnte festgestellt werden, dass eine mindestens 30-minütige körperliche Betätigung, die zwei- bis dreimal pro Woche ausgeübt wird, einen schützenden Effekt vor Fettleber mit sich bringt.
Risikofaktor Medikamente
Da die Leber für die Entgiftung des Körpers zuständig ist, werden auch viele Substanzen aus Medikamenten hier abgebaut. Einige davon können der Leber schaden. Nach Angaben der Deutschen Leberstiftung können beispielsweise Arzneien mit den Wirkstoffen Kortison, Östrogen, Amiodaron, Diltiazem, Valproat, Tamoxifen sowie hohen Dosierungen von Paracetamol belastend auf die Leber wirken. Im Zweifelsfall sollte man seine Leberwerte von einem Arzt überprüfen lassen und sich gegebenenfalls über eine mögliche Alternative beraten lassen. (vb)
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