Eine Stadt als Namensgeber</span><span>
Ein Atomsymbol im Wappen einer Stadt ist schon außergewöhnlich, aber zugleich ein Sinnbild für die besondere Verbindung ihrer Einwohner zur Kernforschung. Hinter dem fünften Türchen des DAZ-Adventskalenders erfahren Sie heute, in welche „wissenschaftsdiplomatischen“ Verwicklungen die gesuchte Stadt verstrickt war.
Circa 120 km nördlich von Moskau befindet sich das weltweit anerkannte „Vereinigte Institut für Kernforschung“. Der Weltruf dieser russischen Forschungsinstitution gründet sich unter anderem darauf, dass zahlreiche Transurane hier erstmals erzeugt wurden. Heute trägt auch ein chemisches Element den Namen der Stadt an der Wolga. Bis es dazu kam, waren jedoch einige „wissenschaftsdiplomatische“ Verwicklungen zu lösen:
1964 vermeldete das Vereinigte Institut für Kernforschung die gelungene Synthese von Element 104 und benannte es nach Igor Kurtschatow, dem Entwickler der russischen Atombombe. Fünf Jahre später gelang es einer Forschergruppe im kalifornischen Berkeley, das Element 104 auf einem anderen Weg zu synthetisieren. Da man den Namen Kurtschatowium dort aus politischen Gründen ablehnte, nannte man das Element 104 jedoch – nach Ernest Rutherford – Rutherfordium.
Um den Namenskonflikt zu lösen, schlug die IUPAC zunächst vor, Element 104 nach dem Sitz des „Vereinigten Instituts für Kernforschung“ zu benennen, da ja eigentlich Russland das Vorrecht bei der Namensgebung des Elements hatte. Die USA lehnten diesen Vorschlag jedoch mit der Begründung ab, der Name Rutherfordium sei bereits in die Lehrbücher eingegangen und allgemein anerkannt. 1997 sprach die IUPAC dem Element 104 schließlich endgültig den Namen Rutherfordium zu. Im Gegenzug erhielt jedoch ein anderes Element, welches die Arbeitsgruppe in Berkeley zunächst Hahnium (nach Otto Hahn) genannt hatte, den Namen der russischen Kernforschungsmetropole.
Frage: Wie heißt die Stadt bzw. das nach ihr benannte Element?
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