Doreen Luther – Von der Apotheke in die Volleyball-Bundesliga
Seit diesem Jahr spielt die gelernte Pharmazeutisch-Technische Angestellte beim USC Münster als Mittelblockerin. Der Wechsel in die Volleyball-Bundesliga kam für die 22-Jährige überraschend. Eigentlich wollte sie mit dem Pharmazie-Studium beginnen. Wir haben ihr Fragen über den Sport und die Apotheke gestellt.
Doreen Luther spielt seit diesem Jahr beim Volleyball-Bundesligisten USC Münster. Zuvor war sie drei Jahre lang in der dritten Liga beim ASV Senden aktiv – neben Ausbildung und Arbeit in der Apotheke. Die 22 Jahre alte PTA hatte eigentlich in diesem Jahr ein Pharmazie-Studium beginnen wollen – das hat sie nun erst einmal hintenangestellt und musste dabei zwischen Sport und der Leidenschaft für Pharmazie wählen. Wir haben sie gefragt wie sie Sport und Apotheke in Zukunft verbinden will.
DAZ online: Volleyball ist ja bereits lange ihre Leidenschaft. Nun sind Sie aus der Dritten Liga zum USC Münster in die Bundesliga gewechselt. Wie sehr hatten Sie sich vorstellen können, nun erst einmal Profisportlerin zu sein, statt in der Apotheke zu arbeiten?
Doreen Luther: Ich hatte nicht wirklich großartig Zeit, über die Situation nachzudenken. Ursprünglich war mein Plan, im Oktober diesen Jahres das Studium zu beginnen. Meine Bewerbung fürs Wintersemester 2019 hatte ich bereits losgeschickt. Und da meine Laufbahn in Senden endete, sowohl bedingt durch die Mannschaftsauflösung als auch durch den Weggang meines Trainers, entschied ich mich für eine kleine sportliche Pause –bis dann das Angebot vom USC kam. Die nächsten fünf Wochen waren dann sehr stressig für mich, da ich zu diesem Zeitpunkt in zwei Apotheken beschäftigt war und noch zuhause wohnte.
Aber das Schlimmste für mich war tatsächlich die Entscheidung zwischen meiner Leidenschaft zum Sport und meinem größten Wunsch Pharmazie zu studieren. Natürlich hab ich spekuliert, ob beides zum gleichen Zeitpunkt möglich sei – aber realistisch betrachtet war es unmöglich. Abgesehen von den fixen Vorlesungs- und Laborzeiten, scheiterte es auch an der Tatsache, dass beide Projekte absolute Fulltime-Jobs sind – und ich kann mich nicht zweispalten.
Nichtsdesotrotz war ich einerseits traurig, das Studium noch einmal hinten anzuschließen (besonders, nachdem ich im August die lang ersehnte Zusage erhalten hab), aber andererseits weiß ich, dass ich die richtige Entscheidung in der richtigen Reihenfolge getroffen hab – denn nach dem Studium werde ich nicht noch einmal die Gelegenheit bekommen, mein Hobby zum Beruf zu machen. Aber andersherum kann ich nach der sportlichen Karriere immer noch studieren.
DAZ online: Sie haben jetzt ja sozusagen die Apotheke mit der Sporthalle als Arbeitsplatz getauscht. Als gelernte PTA, wie sehr vermissen Sie die Apotheke?
Luther: Vermissen muss ich die Apotheke nicht. Denn zweimal die Woche fahre ich noch nach Lüdinghausen zu meiner „alten“ Arbeitsstelle und unterstütze meine Kollegen für ein paar Stunden. Das mach ich unter anderem aus finanziellen Gründen, aber auch um nicht die Routine zu verlieren. Außerdem hab ich meine Kollegen sehr ins Herz geschlossen und freue mich jedes Mal, sie wiederzusehen.
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