Covid-19-Pandemie: Was jeder tun kann, um sich vorzubereiten

In Italien sind mehr als 220 Menschen am Coronavirus erkrankt, sieben sind an den Folgen der Erkrankung gestorben. Damit ist Covid-19 viel näher an Deutschland gerückt. Experten glauben, dass eine Ausbreitung des Virus in der EU unwahrscheinlich ist. Trotzdem kann eine Pandemie nicht ausgeschlossen werden.

Das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) schätzt die Wahrscheinlichkeit für eine weitere Übertragung des Coronavirus in der EU als gering ein. Doch vieles ist bei Covid-19 weiterhin unbekannt. Daher ist eine Pandemie nicht ausgeschlossen.

Die Infektion kann mild verlaufen, sodass Betroffene sie kaum bemerken. Das macht eine Eindämmung der Erkrankung schwieriger, denn dadurch sind unbemerkte Übertragungen möglich. Mittlerweile breitet sich die Erkrankung nicht mehr nur in China schnell aus, mit Italien steigen auch in Europa die Fallzahlen dramatisch.

Nach einer Modellrechnung des Imperial College London würden geschätzt nur ein Drittel aller importierten Fälle aus China überhaupt wahrgenommen, erklärt Christian Drosten. "Eine Eindämmung in letzter Sekunde ist wohl auch mit allen verfügbaren Kräften nicht mehr erreichbar", sagt der Berliner Virologe Christian Drosten. "Ich glaube nicht mehr daran, dass eine Pandemie vermeidbar ist."

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Pandemie droht: Das kann jeder einzelne tun

Um sich auf eine mögliche Pandemie vorzubereiten, können nicht nur die Behörden etwas tun. Jeder Einzelne sollte richtig reagieren.

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Covid-19 vermehrt sich nicht, wie anfangs angenommen, in der Lunge, sondern im Rachen. Von dort können die Viren durch Niesen, Husten oder Schnäuzen schnell wieder freigesetzt und via Tröpfcheninfektion weitergegeben werden. Auch kann das Virus auf Oberflächen gelangen und von dort per Schmierinfektion über Hände an Schleimhäute geraten und bislang gesunde Menschen infizieren.

Um sich und andere vor Ansteckung zu schützen, sollten Sie erhöhte Aufmerksamkeit walten lassen und folgende Maßnahmen beachten:

  • Abstand zu Erkrankten halten (ein bis zwei Meter)
  • regelmäßiges, häufiges und sorgfältiges Händewaschen (mindestens 20 Sekunden mit Seife bis zum Handgelenk)  
  • bei Bedarf Handschuhe tragen (nach täglichem Wechseln waschen)
  • Händeschütteln und Umarmungen vermeiden
  • Gesichter nicht oder nur mit gewaschenen Händen berühren, vor allem die Schleimhäute
  • in die Armbeuge niesen
  • weitere schützende Gewohnheiten entwickeln, etwa das Drücken von Fahrstuhlknöpfen mit Knöcheln statt Fingerspitzen
  • belebte Orte und Veranstaltungen meiden

Atemmasken bieten Gesunden hingegen wenig Schutz, die Befeuchtung der Maske durch kondensierte Atemluft hebt den Barriereschutz schon nach 20 Minuten auf. Masken sollten medizinischem Personal vorbehalten sein.

Das können Arbeitgeber tun

Auch Arbeitgeber können mithelfen, einer Verbreitung der Krankheit im Falle einer Pandemie vorzubeugen, wie das Center for Disease Control empfiehlt, indem sie etwa:

  • kranke oder gefährdete Mitarbeiter aktiv ermutigen, zu Hause zu bleiben, Homeoffice anbieten
  • Mitarbeiter, die bei der Ankunft zur Arbeit akute Symptome einer Atemwegserkrankung (zum Beispiel Husten, Atemnot) zu haben scheinen oder tagsüber krank werden, sollten von anderen Mitarbeitern getrennt und sofort nach Hause geschickt werden
  • Atemwegs- und Handhygiene durchsetzen
  • routinemäßige Reinigung der Umgebung durchführen
  • Mitarbeiter, denen es gut geht, die aber ein krankes Familienmitglied mit COVID-19 zu Hause haben, sollten ihren Vorgesetzten benachrichtigen
  • Schlüsselelemente in den Arbeitsabläufen identifizieren, damit die Abwesenheit einer Person nicht die Funktionsfähigkeit der ganzen Organisation gefährdet oder beeinträchtigt
  • Wenn noch nicht vorhanden: Möglichkeiten für Heim-und Telearbeit ausarbeiten

Arbeitgeber sollten ihre Mitarbeiter außerdem vor Geschäftsreisen über bestimmte Maßnahmen informieren:

  • Mitarbeiter sollten die neuesten Leitlinien und Empfehlungen für jedes Land studieren
  • Sie sollten sich vor Reiseantritt auf Symptome einer akuten Atemwegserkrankung untersuchen lassen und ihren Vorgesetzten benachrichtigen und zu Hause bleiben, wenn sie krank sind
  • Arbeitnehmer sollten ihren Vorgesetzten benachrichtigen, wenn bei einer Reise oder eines vorübergehenden Einsatzes eine Erkrankung auftritt

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