Bundesweite 7-Tage-Inzidenz fällt unter 300, aber mehr Todesfälle als in Vorwoche

Das RKI meldet am Mittwoch 45.659  Corona-Neuinfektionen. Somit fällt die Inzidenz erstmals wieder unter 300 – doch die Zahl der Todesfälle steigt weiter. Währenddessen stürmen rechtsradikale Impfgegner in Rumänien das Parlament. Alle Neuigkeiten zur Pandemie finden Sie hier im News-Ticker von FOCUS Online.

News zu Corona vom 21. Dezember

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Israel bietet Bürgern über 60 Jahren vierte Corona-Impfung an

06.58 Uhr: Angesichts der Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus sollen in Israel über 60-Jährige eine vierte Impfdosis erhalten. Ein Expertengremium der israelischen Regierung empfahl am Dienstagabend außerdem, Mitarbeiter des Gesundheitssystems sollten ebenfalls zum vierten Mal geimpft werden.

Regierungschef Naftali Bennett rief alle Bürger, die diese Kriterien erfüllen, dazu auf, sich impfen zu lassen. Er wies nach Angaben seines Büros die Krankenkassen an, sich auf eine weitere breite Impfkampagne einzustellen. Dies werde dabei helfen, "die Omikron-Welle zu überwinden, die die ganze Welt überschwemmt", sagte Bennett. "Die israelischen Bürger haben als erste auf der Welt die dritte Impfdosis erhalten und wir führen weiter mit der vierten Impfung." Ariel Schalit/AP/dpa/Archiv Reisende kommen am Ben-Gurion-Flughafen an.

Das sogenannte Corona-Kabinett in Israel beschloss angesichts der Omikron-Ausbreitung am Dienstagabend neue Beschränkungen. In Schulklassen in Orten mit hoher Inzidenz, in denen weniger als 70 Prozent der Schüler eine Erstimpfung erhalten haben, soll es etwa wieder Fernunterricht geben. Der Minister-Ausschuss beschloss außerdem strengere Vorsichtsmaßnahmen in Einkaufszentren. Von Januar an müssen Eltern zudem Kosten für Antigen-Tests für Schüler selbst übernehmen.

Bei rund 200 Israelis ist bereits eine Infektion mit der Omikron-Variante nachgewiesen worden. Dazu kommen mehrere hundert Verdachtsfälle.

Israel hat die vierte Corona-Welle bereits hinter sich. Zuletzt sind die Infektionszahlen jedoch wieder angestiegen. Nur rund 59 Prozent der 9,4 Millionen Israelis gelten noch als vollständig geimpft. Dies sind zweifach Geimpfte bis zu 6 Monate nach der Zweitimpfung und Menschen mit Booster-Impfung. 32 Prozent der Bevölkerung sind gar nicht geimpft, bei neun Prozent ist die Gültigkeit der Impfung schon abgelaufen.

Ethikrat befürwortet Ausweitung der Corona-Impfpflicht

06.41 Uhr: Der Deutsche Ethikrat befürwortet eine Ausweitung der kürzlich beschlossenen Impfpflicht für Personal in Einrichtungen wie Kliniken und Pflegeheimen auf "wesentliche Teile der Bevölkerung". Dies müsse aber mit weiteren Maßnahmen flankiert werden, heißt es in einer mehrheitlich beschlossenen Empfehlung des unabhängigen Gremiums, das die Bundesregierung in ethischen Fragen der Corona-Pandemie berät.

Neben flächendeckenden Impfangeboten und ausreichend Impfstoff sollte demnach soweit möglich der Impfstoff frei gewählt werden können. Empfohlen werden auch direkte Einladungen mit personalisierten Terminen, ein datensicheres nationales Impfregister und verständliche Informationen. © Sven Hoppe (dpa) Wir stufenweise Pflicht: Impfen gegen Covid-19.

Insgesamt stimmten 20 der derzeit 24 Ethikrats-Mitglieder für die Empfehlung zur Ausweitung der Impfpflicht und vier dagegen. Zum Umfang der Ausweitung gibt es jedoch unterschiedliche Auffassungen. So befürworten 13 von 20 Mitgliedern, die grundsätzlich dafür sind, eine Ausweitung der Impfpflicht auf alle Erwachsenen, die sich impfen lassen könnten. Sieben Mitglieder sind dafür, dies auf Erwachsene zu beschränken, die zu Corona-Risikogruppen wie Älteren oder Vorerkrankten gehören.

Der Ethikrat war von Bund und Ländern um eine Einschätzung gebeten worden. Hintergrund ist, dass im Bundestag wohl Anfang kommenden Jahres ohne Fraktionsvorgaben über eine allgemeine Impfpflicht abgestimmt werden soll – dafür hatte sich unter anderen Kanzler Olaf Scholz (SPD) ausgesprochen. Eine erste begrenzte Corona-Impfpflicht wurde Mitte Dezember schon beschlossen: Beschäftigte in Einrichtungen mit schutzbedürftigen Menschen wie Kliniken und Pflegeheime müssen bis 15. März 2022 nachweisen, dass sie geimpft oder genesen sind.

Bundesweite 7-Tage-Inzidenz fällt unter 300, aber mehr Todesfälle als in Vorwoche

Mittwoch, 22.12.2021, 06.20 Uhr: Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist im Vergleich zum Vortag gesunken. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Mittwochmorgen mit 289,0 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der bundesweite Wert bei 306,4 gelegen, vor einer Woche bei 353,0 (Vormonat: 386,5).

Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 45.659 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.51 Uhr wiedergeben. Vor genau einer Woche waren es 51.301 Ansteckungen. Die Zahl gemeldeter Infektionen geht seit rund drei Wochen zurück. Experten befürchten wegen der ansteckenderen Omikron-Variante aber eine baldige Trendumkehr. Getty Images/BlackJack3D Das RKI meldet am Mittwoch mehr als 23.000 neue Corona-Fälle

Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 510 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 453 Todesfälle gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 6.878.709 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI am Dienstag mit 4,73 (Montag: ebenfalls 4,73) an. Die Zahl der Genesenen gab das RKI am Mittwoch mit 5 933 400 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 109.324.

Rechtsradikale Impfgegner in Rumänien stürmen Innenhof des Parlaments

17.28 Uhr: Aus Protest gegen geplante Corona-Maßnahmen haben etwa 300 Rechtsradikale in der rumänischen Hauptstadt Bukarest das Wachpersonal des Parlaments überrannt und sind bis in den Hof des Gebäudes vorgedrungen. Das berichtete das rumänische Innenministerium am Dienstag. Dabei seien auch Fahrzeuge beschädigt worden, darunter ein Auto der US-Botschaft, wie der US-Geschäftsträger bestätigte.

Das Innenministerium teilte weiter mit, ein Teil der Demonstranten habe gegen ein Hoftor gedrückt, so dass dessen Schloss aufgebrochen sei. Ein weiterer Teil sei von sympathisierenden Angestellten des Parlaments mit Fahrzeugen in den Hof gebracht worden. Insgesamt seien 2000 Demonstranten auf der Straße vor dem Hofeingang gewesen. imago images/agefotostock Das Parlamentsgebäude in der rumänischen Hauptstadt BUkarest.

Die Polizei schritt zunächst nicht ein. Ministerpräsident Nicolae Ciuca rief seinen Innenminister Lucian Bode auf, dafür zu sorgen, die staatlichen Institutionen zu schützen. Bode kündigte eine Untersuchung des Vorgehens der Polizei an. Vorher hatte ein Polizeisprecher erklärt, man sei durch die gewaltsamen Ausschreitungen "vor vollendete Tatsachen gestellt worden".

Anschließend marschierten Tausende Demonstranten zum Regierungssitz, wo der Protest zunächst friedlich fortgesetzt wurde. Aufgerufen dazu hatte die extrem rechte Oppositionspartei AUR, die seit Beginn der Pandemie gegen Vorsichtsmaßnahmen und gegen Impfen wirbt. Anlass waren Beratungen im Parlament über die geplante Einführung von 3G-Regeln für den Zutritt zu bestimmten Orten.

Nach einem dramatischen Anstieg im Oktober sinkt die Sieben-Tage-Inzidenz in Rumänien nun seit mehreren Wochen kontinuierlich. Am Dienstag lag sie bei 26,1 pro 100 000 Einwohner, in Deutschland laut Robert-Koch-Institut bei 306,4.

Auch Schweden zieht die Corona-Schrauben wieder an

16.27 Uhr: Die beunruhigende Omikron-Lage sorgt dafür, dass die Corona-Maßnahmen auch in Schweden unmittelbar vor Weihnachten verschärft werden.

Ministerpräsidentin Magdalena Andersson stellte am Dienstag eine ganze Reihe von ab Donnerstag geltenden Beschränkungen vor. Darunter ist die Anforderung, dass in Restaurants und Kneipen nur noch sitzende Gäste bedient werden und ein Meter Abstand zwischen den einzelnen Gesellschaften gilt. Dies beinhalte in der Praxis, dass es keine Nachtclubfeiern zu Silvester geben werde, sagte Andersson auf einer Pressekonferenz in Stockholm.

Alle, die dies könnten, sollten außerdem von zu Hause aus arbeiten. Bei Zusammenkünften und öffentlichen Veranstaltungen in Innenräumen dürfen nur dann mehr als 20 Personen dabei sein, wenn es sich um sitzende Besucher handelt. Bei mehr als 500 Teilnehmern ist ein Impfnachweis erforderlich. Begrenzungen sollen Gedränge zum Beispiel in Geschäften und Einkaufszentren verhindern. dpa Karin Tegmark Wisell, Leiterin der schwedischen Gesundheitsbehörde

"Wir müssen jetzt eine gemeinsame Verantwortung übernehmen", forderte Andersson von ihren Landsleuten. Sie habe Verständnis, dass viele coronamüde seien. Omikron sorge jedoch für steigende Zahlen, weshalb man handeln müsse. Die Virus-Variante verbreite sich schneller als erwartet, man müsse die Ausbreitung jetzt sofort senken.

Schweden hat seit Pandemiebeginn auf einen Sonderweg mit relativ lockeren Beschränkungen gesetzt. In dem Zuge hatte das Land im Vergleich zum Rest Skandinaviens und auch zu Deutschland lange Zeit mit sehr hohen Corona-Zahlen zu kämpfen. Die Zahl der Neuinfektionen zählt derzeit dagegen zu den niedrigsten in der gesamten EU, allerdings steigt sie auch in dem skandinavischen Land an.

Gesundheitsminister verkündet: Omikron nun dominierende Variante in Dänemark

15.55 Uhr: Die Omikron-Variante des Coronavirus ist in Dänemark nach Angaben von Gesundheitsminister Magnus Heunicke mittlerweile die vorherrschende Variante.

Das staatliche Gesundheitsinstitut SSI komme zu der Einschätzung, dass Omikron schon jetzt die dominierende Virus-Variante im Land sei und sich weiter ausbreite, schrieb Heunicke am Dienstag auf Twitter. Er ergänzte, man sehe eine Epidemie im Wachstum, am Dienstag sei eine Rekordzahl von 13.558 bestätigten Corona-Fällen dazugekommen.

 

Bis Montag hatte das SSI rund 23.000 Omikron-Fälle registriert, darunter 1270, die per Gesamtgenomsequenzierung bestätigt wurden, sowie knapp 21.800, die per Varianten-PCR-Test nachgewiesen wurden. Wie aus dem jüngsten SSI-Bericht zur Omikron-Ausbreitung vom Montag hervorgeht, machten Omikron-Fälle am 15. Dezember rund 44 Prozent aller Corona-Neuinfektionen aus.

Für die Folgetage warteten die Wissenschaftler noch auf ausstehende Daten. Die Tendenz zeigte steil nach oben. Der aktuelle Bericht zum Dienstag war am Nachmittag noch nicht veröffentlicht.

EMA widerspricht Lauterbach: Noch keine Klarheit über möglichen Omikron-Impfstoff

15.08 Uhr: Die EU-Arzneimittelbehörde EMA weiß noch nicht, ob die Corona-Impfstoffe zum Schutz vor der Omikron-Variante angepasst werden müssen. Verlässliche Daten fehlten noch, erklärte EMA-Chefin Emer Cooke am Dienstag in Amsterdam.

Karl Lauterbach hatte in der vergangenen Woche sogar einen eigenen Impfstoff gegen Omikron als Möglichkeit genannt. Biontech arbeitet laut Aussage von Unternehmens-Gründer Ugur Sahin schon an einem an Omikron angepassten Impfstoff.

Sollte es nötig sein, sei man darauf vorbereitet, so EMA-Chefin Cooke weiter. "Wir müssen nicht von vorne beginnen." Ein angepasster Impfstoff müsse sich nicht unbedingt stark von den bisherigen unterscheiden. Die EMA prüft bereits Daten zur Omikron-Variante und der Wirkung von Impfstoffen.

Durch die schnelle Verbreitung der Omikron-Variante sei die Lage in Europa besorgniserregend, sagte die EMA-Chefin. "Aber mit fünf Impfstoffen und sechs Medikamenten sind wir heute in einer viel stärkeren Position als noch vor einem Jahr." Keines der Medikamente sei ein "Zaubermittel", aber sie seien wichtige Instrumente im Kampf gegen Covid-19.

Grünen-Gesundheitspolitiker Dahmen fordert Wiedereinsetzung der pandemischen Lage

14.49 Uhr: Der Gesundheitsexperte der Grünen, Janosch Dahmen, hat angesichts der bedrohlichen Omikron-Variante des Corona-Virus die Wiedereinsetzung der von der Ampel-Koalition im November für beendet erklärten pandemischen Lage gefordert. "Wir müssen nach Weihnachten sofort in der Lage sein, einen weitergehenden Lockdown zu beschließen, sollte sich die Lage zuspitzen", sagte Dahmen dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Mit dem Auslaufen der pandemischen Lage wollte die Ampel-Regierung Lockdowns in Deutschland ausdrücklich verhindern.

Dahmen sagte: "Omikron stellt eine neue Gefahrenlage dar, die einen neuen Kurs erforderlich macht. Um einen Lockdown zu beschließen, müsste der Bundestag die epidemische Lage von nationaler Tragweite feststellen." Der Bundestag müsse jederzeit zu einer Sondersitzung zusammentreten können. In Großbritannien oder den Niederlanden könne man bereits sehen, wie hoch die Omikron-Welle werden könne.

Stiko empfiehlt Auffrischimpfungen bereits nach drei Monaten

14.04 Uhr: Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt Auffrischimpfungen wegen der Omikron-Variante des Coronavirus bereits nach mindestens drei statt nach sechs Monaten. Das gelte ab sofort, teilte das Gremium am Dienstag mit.

RKI fordert sofort "maximale Kontaktbeschränkungen"

12.35 Uhr: Das Robert Koch-Institut (RKI) empfiehlt aufgrund der aktuellen Corona-Lage in Deutschland "maximale Kontaktbeschränkungen". Diese sollten "sofort beginnen" und bis zunächst Mitte Januar gelten, wie das RKI am Dienstag auf Twitter schrieb. Es brauche zudem "maximale infektionpräventive Maßnahmen" und "maximale Geschwindigkeit beim Impfen".  Reisen sollten auf das unbedingt Notwendige reduziert werden, zum Verständnis der Maßnahmen brauche es intensive Begleitkommunikation.

Das RKI empfiehlt in einem Strategiepapier unter anderem, Restaurants sofort zu schließen und die Weihnachtsferien für Kitas und Schulen zu verlängern.

Das RKI spricht mit Blick auf die neue Omikron-Variante des Coronavirus von einer "aktuell in Deutschland beginnenden pandemischen Welle". Auch wenn diese Welle hierzulande noch am Anfang stehe, zeige der Blick ins Ausland, "dass durch diese Variante mit einer Infektionswelle von bisher noch nicht beobachteter Dynamik gerechnet werden muss".

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