Bundesverband der Organtransplanierten fordert COVID-19-Impfungen in den Apotheken
Dem Bundesverband der Organtransplantierten geht der gestrige Beschluss der Ministerpräsidentenkonferenz nicht weit genug. In einem offenen Brief an Minister Jens Spahn, die Ampel-Partner, die Ministerpräsidenten und die Fraktionsvorsitzenden der Bundestagsfraktionen schlägt der Verband jetzt Alarm – und fordert eindringlich, die COVID-19-Impfungen auch in Apotheken zu erlauben.
Am gestrigen Donnerstag kamen Bund und Länder zusammen, um über das weitere Vorgehen im Kampf gegen die Pandemie zu betraten. Die geschäftsführende Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) soll dich dabei klar für die COVID-19-Auffrischimpfungen in den Apotheken ausgesprochen haben. So war es auch in einem vorläufigen Beschlussentwurf vorgesehen gewesen. Allerdings scheiterte sie mit ihrem Vorstoß offenbar am Widerstand der Landesfürsten.
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Im endgültigen Beschluss tauchen die Apotheken nun nicht mehr auf. Doch man will sich wohl eine Hintertür offenhalten: Die Ministerpräsidentenkonferenz konnte sich auf die Formulierung einigen, man wolle die Impfangebote ausweiten, und zwar auf „mobile Impfteams, Impfzentren, Krankenhäuser, niederschwellige Angebote, Arztpraxen, Betriebsärztinnen und Betriebsärzte, Ärztinnen und Ärzte der Gesundheitsämter oder andere Möglichkeiten“. Zudem ist im Beschluss ein Prüfauftrag vermerkt, ob neben Ärztinnen und Ärzten auch andere impfen könnten.
Bei der gestrigen Pressekonferenz im Anschluss an die Beratungen sagte Merkel ganz klar, dass sie die im Beschluss festgehaltenen Schritte für nicht ausreichend halte. Das sieht auch der Bundesverband der Organtransplantierten (BDO) so: In einem offenen Brief an den geschäftsführenden Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, die Ministerpräsidentinnen und -präsidenten, Vertreter:innen der Ampel und die Fraktionsvorsitzenden der Bundestagsfraktionen äußert der Verband massive Bedenken, ob die angekündigte Ausweitung der Impfangebote wie im Beschluss festgehalten ausreicht, um wirklich allen Seniorinnen und Senioren sowie Risikopatientinnen und -patienten zeitnah ein Auffrisch-Impfangebot zu machen. Er fordert, wenigstens die Auffrischimpfungen gegen COVID-19 in die Apotheken zu holen.
Aufgabe ist nicht zu bewältigen
Die Ausweitung der Berechtigten für Auffrischungsimpfungen und die Verkürzung der Impfabstände auf unter sechs Monate sei medizinisch sicherlich berechtigt, schreibt der BDO an die Politiker:innen. „Jedoch können die vorhandenen Strukturen diese Mammutaufgabe nicht in der gebotenen Zeit bewältigen, zumindest, wenn damit beabsichtigt wird, die vierte Welle zu brechen.“ Expert:innen seien sich einig, dass es auch der schnellen massenhaften Auffrischungsimpfung bedarf, um das Ziel, die aktuelle Infektionswelle zu brechen, zu erreichen. „Das Beispiel Israel hat gezeigt, dass dies möglich ist.“
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