Apothekenkette Boots schließt 200 Apotheken

Die britische Apothekenkette Boots, die vom internationalenPharmahandelskonzern Walgreens Boots Alliance kontrolliert wird, will in denkommenden 18 Monaten rund 200 Apotheken schließen. Das entspricht etwa 8 Prozentaller Apotheken, die WBA im Vereinigten Königreich besitzt. Die Apotheken und Kettenkonzernestehen aufgrund eines Sparprogramms der Regierung seit Jahren unter Druck. Auchdie McKesson-Tochter Lloydspharmacy hat schon zahlreiche Apotheken abgestoßen.

Der Pharmahandelskonzern Walgreens Boots Alliance (WBA) hatam vergangenen Freitagnachmittag seine Zahlen für das dritte Quartaldes Geschäftsjahres 2019 bekanntgegeben. Sie zeigen, dass der Konzernweiter unter Druck steht: Das operative Betriebsergebnis sank um knapp 25Prozent auf 1,2 Milliarden US-Dollar. Ebenso sanken die Nettoerträge desKonzerns um knapp 24 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum und lagen bei etwa1 Milliarde US-Dollar. Der Umsatz konnte allerdings leicht ansteigen und lagbei 34,6 Milliarden US-Dollar, das entspricht einem Plus von etwa 0,7 Prozent.Der Konzern, zu dem auch der deutsche Großhändler Alliance Healthcare gehört,führt dies zurück auf Wachstum im US-Einzelhandel sowie im US-Großhandelsgeschäft.

In Großbritannien verläuft das Apothekengeschäft desWBA-Konzerns ebenso leicht rückläufig: Die Umsätze der Apothekenkette Boots sindlaut WBA um knapp 1 Prozent gesunken. Wobei der Umsatz mit Apothekenproduktensogar leicht angestiegen sei (0,8 Prozent) und die Einzelhandelssparte in denBoots-Geschäften rund 2,6 Prozent an Umsatz verloren habe. Aber: Boots gewinne deutlichan Marktanteilen trotz „Schwächen in gewissen Kategorien“, heißt es in einerPressemitteilung zu den Ergebnissen. Mehrere britische Medien berichten nun,dass der Konzern aufgrund dieser Ergebnisse mit Eingriffen in dieApothekenstruktur reagieren will. Konkret sei ein „Apotheken-Optimierungsprogramm“geplant. 

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Das Nachrichtenportal für Apotheker „Chemist and Druggist“berichtet aus einem Gespräch mit den Boots-Konzernspitzen, demzufolge rund 200Apotheken im Vereinigten Königreich geschlossen werden sollen. Welche Standorte betroffensind, teilte der Konzern noch nicht mit. Allerdings gehe es um Apotheken, diein „Laufdistanz“ zu einer anderen Boots-Apotheke liegen. Außerdem seien die zuschließenden Standorte „relativ klein“, in solchen Geschäften sei der Lohn desApothekers der größte Ausgabenfaktor. 

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