17-Jähriger raucht E-Zigarette – jetzt hat er eine Spenderlunge

42 Todesfälle und mehr als 2100 Erkrankte: Das ist die vorläufige Bilanz der Erkrankungswelle in den USA, die mit E-Zigaretten in Zusammenhang steht. Die genaue Ursache für die Erkrankungen ist unklar, doch die Gesundheitsbehörde CDC hat jüngst einen Stoff ausfindig gemacht, der als mögliche Ursache in Frage kommt: Die kritische Substanz ist ein Öl, genauer gesagt ein Vitamin E-Azetat, wie es unter anderem als Verdickungsmittel in THC-haltigen Liquids eingesetzt werden kann.

Auf Wunsch einer Familie hat die Henry Ford-Klinik in Detroit nun einen besonders tragischen Fall eines Patienten öffentlich gemacht: Es handelt sich dabei um einen 17-Jährigen, dessen Lungenverletzungen so schwer waren, dass er eine Spenderlunge benötigte. Nach Angaben der Klinik ist es der erste Fall einer Lungentransplantation in Zusammenhang mit der aktuellen Erkrankungswelle in den USA.

„Dem 17-Jährigen geht es den Umständen entsprechend gut, und er hat eine sehr gute Prognose, aber seine Genesung wird ein langer und intensiver Prozess“, heißt es in einer Mitteilung der Klinik, die Anfang dieser Woche veröffentlicht wurde und in der die Familie des Jungen, aber auch ein behandelnder Mediziner zu Wort kommen.

Erkrankung im Zusammenhang mit E-Zigaretten: „Eine vermeidbare Tragödie“

Der junge Mann war am 5. September wegen Anzeichen einer Lungenentzündung ins Krankenhaus gekommen. Sein Zustand verschlechterte sich rasant: Sieben Tage später konnte er kaum noch atmen und wurde intubiert. Schließlich hielt ihn nur noch ein Gerät am Leben, das den Sauerstoffaustausch in der Lunge ersetzte. Seine Ärzte setzten ihn auf die Warteliste für ein Spenderorgan. 

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Der Lungenschaden sei so schwerwiegend gewesen, dass er sofort an die Spitze der Warteliste kam. Die erfolgreiche Operation sei schließlich am 15. Oktober durchgeführt worden, heißt es weiter. Mittlerweile atme er selbstständig und arbeite daran, wieder laufen zu können.

„Dieser Teenager wäre beinahe gestorben, hätte er keine Lungentransplantation bekommen“, wird der behandelnde Chirurg, Hassan Nemeh, zitiert. „Dies ist eine vermeidbare Tragödie. Wir haben so viel Respekt vor dieser Familie, dass wir ihren Schmerz teilen können, um zu verhindern, dass anderen dasselbe passiert.“

Die Klinik stellte dazu ein Statement der Familie. In ihm heißt es: „Innerhalb kürzester Zeit hat sich unser Leben für immer verändert. Er führte das Leben eines vollkommen gesunden 16-jährigen Athleten, der die Highschool besuchte, mit Freunden rumhing, segelte und Videospiele spielte. Nun ist er aufgewacht, intubiert, mit einer neuen Lunge und ihm steht ein langer und schmerzhafter Genesungsprozess bevor. (…) Wir sind dem Organspender und seiner alten Familie für immer dankbar, dass sie die selbstlose Entscheidung getroffen haben, Leben zu schenken. (…) Wenn diese Pressemitteilung nur eine Person rettet, andere am Dampfen hindert oder jemanden, der süchtig ist, dazu bringt, sich Hilfe zu holen, dann ist dies mit Sicherheit ein Schritt in die richtige Richtung.“

Die Gesundheitsbehörde CDC warnt derweil weiterhin davor, E-Zigaretten mit dem Marihuana-Wirkstoff THC zu benutzen. „E-Zigaretten oder Vaping-Produkte sollten niemals von Jugendlichen, jungen Erwachsenen oder schwangeren Frauen verwendet werden“, heißt es in einer Mitteilung. In keinem anderen Land gab es bisher einen vergleichbaren Anstieg von Lungenerkrankungen im Zusammenhang mit E-Zigaretten. THC-haltige Liquids sind in Deutschland offiziell verboten.

Quellen: Henry Ford Health System / Centers for Disease Control and Prevention (CDC)

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