Warum der neue Sex-Trend „Gooning“ gefährlich werden kann
Selbstbefriedigung als Meditation, stunden-, ja sogar tagelang – das verbirgt sich hinter dem neuen Sex-Trend „Gooning“. Doch dieser kann gefährlich werden.
Auf Porno-Seiten gibt es mittlerweile schon eine eigene Kategorie dafür. Und auch die Statistik der Suchanfragen bei Google zeigt: Das sogenannte „Gooning“ wird immer beliebter. Dabei wird sich über viele Stunden lang selbstbefriedigt. Das Ziel: Kontrollverlust, ja sogar das Erreichen eines Trance-Zustands – das erklärt die Sexologin Sunny Megatron in einem „Youtube“-Video .
Gooning: Stundenlange Selbstbefriedigung
Manche Personen gerieten dabei in einen spirituellen Zustand, beschreibt sie weiter. „Man verliert sich komplett in seinem Verlangen und seinen Fantasien.“ Die sogenannten „Gooner“ masturbieren dabei über Stunden, teils sogar über Tage. Anders als beim sogenannten „Eding“, bei dem der Höhepunkt bewusst immer wieder hinausgezögert wird, gehe es hierbei mehr darum, die Verbindung zur Außenwelt ganz zu verlieren. Oft laufen währendessen Pornos.
„Man verliert sich in den ganzen Bildschirmen, Geräuschen und Empfindungen. Man gelangt in einen tranceartigen euphorischen Zustand, verliert sein Gefühl für Zeit und Realität, lebt wahrhaftig im Jetzt“, schildert etwa ein „Gooner“ dem Magazin „Vice“ seine Erfahrungen. Der geschlossene Raum, in dem stundenlang Pornos laufen, wird auch als „Goon Cave“, als Höhle bezeichnet.
Warum der neue Sex-Trend gefährlich sein kann
Was man so in seinem Schlafzimmer macht, ist natürlich jedem selbst überlassen. Sich für so lange Zeit der Masturbation und Pornos hinzugeben, kann aber gefährlich werden. Zum einen, weil die Menschen sich bewusst von der Außenwelt abschotten, bewusst den Kontakt zu anderen Personen für viele Stunden zu unterbrechen. „Es kann passieren, dass man die Balance verliert und irgendwann völlig in seiner eigenen Porno-Fantasie lebt“, schreibt etwa die „Cosmopolitan“ .
Die Gefahr, eine Sucht nach Pornos und Masturbation zu entwickeln, ist zudem nicht zu unterschätzen. Wie Rudolf Stark, Professor für Psychotherapie und Systemneurowissenschaft an der Justus-Liebig-Universität Gießen, FOCUS online sagte, sind hierzulande etwa drei bis fünf Prozent der Männer pornosüchtig.
Süchtig gilt man dann, wenn bestimmte Kriterien erfüllt sind:
- Kontrollverlust und
- Subjektives Leiden
„Betroffene merken, dass ihnen der Konsum eigentlich nicht gut tut. Sie versuchen, den Konsum zu reduzieren, aber es gelingt ihnen nicht. Und das, obwohl sie mit massiven negativen Konsequenzen konfrontiert sind – im Berufs- und Privatleben“, beschreibt Stark. Und es gelte: Je mehr Pornografie konsumiert wird, umso größer ist auch die Gefahr, süchtig zu werden. Etwa, wenn Menschen über sechs, sieben, acht Stunden am Tag Pornos konsumierten. „Man sieht, hier dominiert der Konsum dann das ganze Leben“.
- Das ganze Interview lesen Sie hier: 500.000 Deutsche sind pornosüchtig – ab wann der Konsum problematisch wird
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