Vorsicht, Vergiftungsgefahr!: Diese 8 Lebensmittel solltest du niemals roh essen

Rohkost gilt zwar als gesund, sollte jedoch nur aus bestimmten Lebensmitteln zubereitet werden, da sonst die Gefahr einer Vergiftung besteht.

Diese acht Lebensmittel solltest du immer gegart verzehren, niemals im rohen Zustand.
 

1. Sprossen

Sprossen sind Naturprodukte, was sie anfälliger für Keime macht. Auf den Verpackungen drucken Hersteller daher meist auch den Warnhinweis: „Nicht zum Rohverzehr geeignet“.

Tipp für alle Sprossen-Liebhaber: Blanchiert schmecken sie am besten. Aber auch dann solltest du sie vor der Zubereitung ausgiebig Waschen. 
 

2. Aubergine

Genau wie Kartoffeln bilden auch Auberginen das schwache Nervengift Solanin. In kleinen Mengen hat Solanin keine schwerwiegenden Folgen.

Verzehrt man allerdings viele rohe Auberginen, kann es zu Kopfschmerzen, Magen-Darm-Beschwerden und Übelkeit bis hin zum Erbrechen kommen.

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) rät daher von Verzehr roher Auberginen ab – und gibt noch drastische Folgen von Solanin an.

Auberginen daher stets als Pfannen- oder Ofengemüse zubereiten.

3. Grüne Bohnen

Grüne Bohnen (z.B. Busch- oder Feuerbohnen) enthalten eine giftige Eiweißverbindung mit dem Namen Phasin. Die Folgen davon können Symptome wie Übelkeit, Kopfschmerzen, Erbrechen und Durchfall sein. Wer große Mengen roher grüner Bohnen verzehrt, kann sogar an der Vergiftung sterben. 

Daher ist es wichtig, Bohnen immer für mindestens zehn Minuten in sprudelndem Wasser zu kochen, um das giftige Protein zu zerstören.

Das verwendete Wasser anschließend unbedingt wegschütten, weil sich darin größere Mengen Phasin befinden können.
 

4. Rhabarber

Auch Rhabarber ist roh nicht zu empfehlen. Der Grund: Oxalsäure, die ein unangenehm stumpfes Gefühl auf den Zähnen hervorruft und zu Magen-Darm-Problemen führen kann. 

Vor allem in den Blättern und grüneren Stängelteilen von Rhabarber ist der Stoff enthalten. 

Gegart enthält Rhabarber nur noch wenig Oxalsäure, wodurch er in üblichen Mengen unschädlich ist.
 

5. Schwarze Holunderbeeren

Bei der Zubereitung von schwarzen Holunderbeeren gilt: „Holunderbeeren müssen für kurze Zeit auf über 80 Grad erhitzt werden, um das Sambunigrin und andere unbekömmliche Stoffe unschädlich zu machen“, so Ernährungsexpertin Susanne Moritz von der Verbraucherzentrale Bayern.

Warum diese Maßnahmen überhaupt nötig sind? In den eigentlich gesunden Beeren steckt auch der Giftstoff Sambunigrin, der Erbrechen, Durchfall und Schüttelfrost verursachen kann. 

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6. Eier

Weil rohe Eier Salmonellen enthalten können, gelten sie als „risikoreiche Lebensmittel.“ Zwar betont das Bundesinstitut für Risikobewertung, dass Krankheiten, die durch rohe Eier ausgelöst wurden, in den vergangen Jahren „erheblich abgenommen“ hätten.

Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte sie trotzdem nicht roh essen.

Im Sommer treten Vergiftungen mit Salmonellen übrigens besonders häufig auf, da die Keime es warm mögen. Potenziell belastet sind im Übrigen auch andere Produkte, die rohe Eier enthalten, wie zum Beispiel Mayonnaise. 
 

7. Hähnchenfleisch

Bei Geflügelfleisch ist es besonders wichtig, dass es vor dem Essen durcherhitzt wird. Zum einen liegt das an Salmonellen, die eine Vergiftung auslösen könnten, viel häufiger treten jedoch Lebensmittelinfektionen mit sogenannten Campylobacter-Keimen auf.

Die stäbchenförmigen Bakterien können bereits in geringer Anzahl zu einer Lebensmittelinfektion führen. Es können Symptome wie Fieber, Übelkeit und Durchfall auftreten.

Ausreichendes Garen ist deshalb unumgänglich: Als sicher gilt ein Lebensmittel laut Bundesinstitut für Risikobewertung, wenn im Inneren für die Dauer von zwei Minuten mindestens 70 Grad Celsius herrschen.
 

8. Roher Teig bzw. Mehl

Wer am Teig nascht, leidet danach manchmal unter Durchfall und Bauchkrämpfen – selbst, wenn es sich um ein veganes Rezept handelt. Denn Schuld sind nicht Eier, sondern Mehl: Darin könnten krankmachende Keime zu finden sein.

Die Verunreinigung kann entstehen, wenn Tiere auf das Getreide koten und dadurch Krankheitserreger weitergeben. Wird das Getreide später zu Mehl gemahlen, wandern die Keime mit aufs Backblech. 

Den Trend-Food Cookie Dough – also roher Keksteig – sollte man daher nur mit Vorsicht genießen. Wer fertigen Cookie Dough kauft, muss sich jedoch in der Regel nicht sorgen: Die meisten Hersteller verwenden hitzebehandeltes Mehl.

Quellen

  • Deutsche Gesellschaft für Ernährung (2010): Solanin in Kartoffeln, abgerufen am 17.03.2021: https://www.dge.de/wissenschaft/weitere-publikationen/fachinformationen/solanin-in-kartoffeln/
  • Verbrauchzentrale Bayern (2018): Warum darf man Holunderbeeren nicht roh essen?, abgerufen am 17.03.2021: https://www.verbraucherzentrale-bayern.de/wissen/haetten-sies-gewusst/warum-darf-man-holunderbeeren-nicht-roh-essen-29324

Judith Kerstgens

Das Original zu diesem Beitrag „Vorsicht, Vergiftungsgefahr!: Diese 8 Lebensmittel solltest du niemals roh essen“ stammt von FitForFun.

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