Vorsicht! Wenn Sie sich mit diesen vier Keimen anstecken, droht Krebs
Krebs kann auf verschiedensten Wegen stehen. Er kann in unseren Genen schlummern oder durch Gifte wie Alkohol, Rauchen oder verschmutzte Luft entstehen. Doch auch bestimmte Viren und Bakterien können Krebsauslöser sein. Bei FOCUS Online erfahren Sie, wie Sie sich schützen können.
Ob wir an Krebs erkranken, liegt nicht nur in den Genen oder an einer ungesunden Lebensweise. Krebs kann Sie auch auf ähnliche Weise wie eine Grippe treffen. Denn mehr als zwei Millionen der knapp 14 Millionen Krebs-Fälle weltweit werden durch Bakterien und Viren verursacht. Das heißt, mehr als 15 Prozent aller Patienten haben ihren Krebs durch eine Infektion bekommen.
Wie Studienleiter Marytn Plummer gegenüber der Rheinischen Post sagte, sei die Zahl noch größer, wenn HIV-Erkrankte miteingerechnet würden. Zwar ruft der HI-Virus nicht direkt Krebs hervor, doch führt die Immunschwäche AIDS dazu, dass der Körper anfälliger wird und Krebszellen schlechter bekämpfen kann.
Fast alle infektiösen Krebserkrankungen gehen auf vier Keime zurück: das Bakterium Helicobacter pylori, die Hepatis-B (HBV) und -C Viren (HCV) sowie das Humane Papilloma-Virus (HPV) zurück.
4 häufige Krebsauslöser
1. Magenkrebs durch Helicobacter Pylori
Etwa ein Viertel der deutschen Bevölkerung trägt das Magenbakterium Helicobacter pylori in sich. Die meisten wissen und spüren ein Leben lang nichts davon. Und obwohl Helicobacter pylori heute als größtes Risiko für Magenkrebs gilt, erkrankt nur ein Bruchteil der Infizierten tatsächlich an Krebs. Bei ihnen greift das Bakterium die Magenschleimhaut an, in der es sich eingenistet hat. Helicobacter ist für 75 Prozent aller Magengeschwüre verantwortlich. Aus solchen Magengeschwüren entsteht dann besonders leicht Magenkrebs, woran in Deutschland jährlich mehr als 9000 Männer und 6000 Frauen erkranken.
Doch wer in seiner Familie enge Verwandte hat, die an Magenkrebs erkrankt sind, kann sich testen lassen. Dann lässt sich dem Bakterium mit einer Kombination aus Antibiotika und Magensäureblocker gut beikommen.
2. und 3. Leberkrebs durch Hepatitis Viren B und C
Die beiden Hepatitis-Viren B und C sind vor allem für Leberentzündungen verantwortlich. In Deutschland sind sie vor allem durch exzessiven Alkoholkonsum die zweithäufigste Ursache für Leberkrebs. Daran erkranken jährlich 8500 Deutsche. Doch auch wenn die Zahlen relativ gering sind, wer einmal erkrankt ist, der hat nur eine geringe Überlebenschance. Nur jeder siebte Patient lebt noch fünf Jahre nach der Diagnose.
Das Gute ist, Sie können sich gegen Hepatitis B impfen. Vor allem Risikogruppen wie Pflegekräfte, Krankenhauspersonal oder Reisende nach Afrika und Südostasien sollten darauf zurückgreifen. Die Impfung ist besonders wichtig, da Personen mit einer chronischen Hepatitis-C Infektion noch nicht auf eine vollständige Heilung hoffen können.
Für Hepatitis-C gibt es noch keinen Impfstoff, allerdings ist die Infektion mit dem Virus gut behandelbar.
4. Gebärmutterhalskrebs durch Humane Papilloma-Viren (HPV)
Von den Humanen Papilloma-Viren gibt es eine ganze Reihe. Viele von ihnen rufen nur kleine, meist ungefährliche Infektionen hervor, die sich als Warzen zeigen. Gefährlich sind Typen wie HPV-16 und HPV-18. Sie gelten als krebserregend und sollen vor allem Gebärmutterhalskrebs hervorrufen. An diesem Tumor erkranken trotz verfügbarer Impfung jährlich noch immer 4000 Frauen in Deutschland.
Doch laut dem Infekionsmedizinier Jan Leidel sind nicht nur Frauen gefährdet. "Mittlerweile wissen wir, dass HPV nicht nur Gebärmutterhalskrebs, sondern auch Analkrebs, Peniskrebs, Vulvakrebs, Vaginakrebs und Krebsformen im Mund-Rachen-Bereich machen kann." Bei Männern, die Sex mit Männern hätten, sei Analkrebs fast so häufig wie Gebärmutterhalskrebs bei Frauen.
Da wir uns vor allem beim Geschlechtsverkehr mit den Humanen Papilloma-Viren anstecken, ist beim Sex zu besonderer Vorsicht geraten. Eine nicht zu vernachlässigende Gefahr ist Oralsex. Bei diesem können die Viren ebenso wie bei Vaginal- oder Analsex übertragen werden. Einen simplen Schutz bieten Kondome.
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