Schnupfen (Rhinitis) – Ursachen und Behandlung

Wie lässt sich Schnupfen erfolgreich behandeln?

Eine Rhinitis kann als Symptom einer Erkrankung oder als eigenständige Krankheit auftreten. Kennzeichnend sind eine Entzündung der Nasenschleimhaut mit eingeschränkter Nasenatmung, Niesreiz und wässrige bis schleimige Absonderungen. Es gibt akute und chronische Verlaufsformen infektiöser und nicht-infektiöser Ursachen.

Inhaltsverzeichnis

Schnelle Hilfe bei akutem Schnupfen

Ohne weitere Beschwerden oder Komplikationen kann eine verschnupfte Nase zwar lästig sein, erfordert in der Regel aber keine ärztliche Hilfe. Zahlreiche Hausmittel gegen Schnupfen haben sich zudem bewährt, um die Beschwerden zu lindern. Dazu zählen beispielsweise heiße Dampfinhalationen mit Zusätzen von Kamille, Salbei oder Thymian sowie Nasenspülungen mit Kochsalz oder Emsersalz. Generell sollte während der Erkrankung viel getrunken werden wie zum Beispiel Kräutertees mit Kamille oder Holunder. Frische Luft mit hoher Luftfeuchtigkeit und viel Schlaf stärken die Abwehrkräfte. Mehr Informationen im Video:

Schnupfen – ein kurzer Überblick

Schnupfen gehört zu den am weitesten verbreiteten Beschwerdebildern weltweit. Neben Infektionen mit Viren und Bakterien können auch Allergien die Ursache darstellen. Aufgrund der Vielzahl der auslösenden Erreger ist es nicht unüblich, dass Personen mehrfach innerhalb eines Jahres an einer Rhinitis erkranken. Kinder sind dabei noch häufiger betroffen als Erwachsene. Leidet ein Erwachsener mehr als vier mal innerhalb eines Jahres an einem Nasenkatarrh oder halten die Beschwerden länger als drei Monate an, so kann es sich um einen chronischen Verlauf handeln. Hier ein kurzer Überblick über das Beschwerdebild:

  • Definition: Größtenteils durch Viren verursachte Infektionskrankheit, bei der sich die Nasenschleimhaut entzündet. Der Körper reagiert darauf mit einer vermehrten Produktion von Nasensekret.
  • Synonyme: Rhinitis, Nasenkatarrh, Katarrh, Koryza.
  • Formen: Es kann eine akute, chronische, allergische oder vasomotorische Form vorliegen.
  • Symptome: Absonderung von wässrigem bis zähflüssigen Nasenschleim, Nasenlaufen, Wundgefühl in Nase und Rachen, Nasenschleimhäute schwellen an, die Nasenatmung ist eingeschränkt.
  • Begleiterkrankungen: Während einer Infektion besteht eine erhöhte Gefahr zusätzlicher bakterieller Infektionen der Nasennebenhöhle, des Mittelohrs, der Bronchien, der Luftröhre oder des Kehlkopfes.
  • Therapie bei akutem Schnupfen: Abschwellende Nasensprays (maximal eine Woche), Inhalationen, Stärkung des Immunsystems, viel Flüssigkeitszufuhr, bei schweren bakteriellen Zusatzinfektionen kann ein Antibiotikum erforderlich sein.

Schnupfen – Definition

Beim Schnupfen handelt es sich in den meisten Fällen um eine von viralen Keimen verursachte Infektionskrankheit mit einer Entzündung der Nasenschleimhaut als Leitsymptom. Medizinisch wird die Erkrankung auch als Rhinitis oder Nasenkatarrh bezeichnet. Als eigenständige Krankheit oder als Symptom von grippalen Infekten und Erkältungskrankheiten zählt er zu den häufigsten Infekten weltweit.

Risikogruppen

Menschen mit schwachem Immunsystem erkranken häufiger an einer akuten Rhinitis, da sich ihr Körper nicht so effektiv gegen die Viren wehren kann. Auch Personen in einer geschlossenen Gruppe wie im Kindergarten, der Schule oder innerhalb eines Büros sind einem höheren Erkrankungsrisiko ausgesetzt, sobald ein Mitglied der Gruppe infiziert ist, weil sich die Viren über Tröpfchen- und Schmierinfektion ausbreiten. Insbesondere das Niesen einer erkrankten Person setzt eine große virushaltige Tröpfchenwolke (Aerosol) frei, die andere Menschen infizieren kann.

Die verschiedenen Schnupfen-Formen

Es werden in der Medizin hauptsächlich vier Schnupfenformen unterschieden, die alle auf verschiedenen Ursachen beruhen. Zu diesen zählen die akute, chronische, allergische sowie die vasomotorische Form. Die einzelnen Formen werden im weiteren Verlauf näher erläutert. In Abgrenzung zu diesen klar definierten Erkrankungsformen kann es auch zu einem ständigen Nasenlaufen kommen, dass sich nicht in die gängigen Schemata einordnen lässt.

Akuter Schnupfen

Die akute Form ist meist infektiösen Ursprungs, fast immer durch das Eindringen von Viren. Die typischen Beschwerden werden dabei in der Regel von allgemeinem Symptomen einer Erkältung wie Husten, Halsschmerzen, Schluckproblemen und eventuell auch Fieber begleitet. Die vermehrte Absonderung des Nasensekrets ist dabei ein Versuch des Körpers, Keime und Giftstoffe auszuleiten, und damit eher als Heilprozess denn als Krankheit zu betrachten. Derzeit sind über 200 verschiedene Viren bekannt, die eine Rhinitis auslösen können. Dies stellt eine große Hürde für die Entwicklung effektiver Medikamente und Impfstoffe dar. Folgende Virengruppen sind die häufigsten Auslöser:

  • Rhinoviren,
  • Koronaviren,
  • Myxoviren,
  • Paramyxoviren,
  • Echoviren,
  • Coxsackieviren,
  • Parainfluenzaviren.

Chronischer Schnupfen

Ein chronisch-infektiöser Nasenkatarrh tritt als eigenständiges Leiden auf oder schließt sich einem häufig wiederkehrenden akuten Schnupfen an. Oft findet sich eine Veranlagung zu Allergien oder eine Infektanfälligkeit im Bereich der oberen Atemwege, sogenannte lymphatische Erkrankungen. Dauerschnupfen geht häufig mit schleimig-eitriger Sekretion, Kopfschmerzen und eingeschränktem Riechvermögen einher. Er kann unbehandelt in eine Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis) oder in eine Mittelohrentzündung (Otitis) übergehen, was bei schweren Fällen Schwerhörigkeit zur Folge haben kann.

Allergischer Schnupfen

Wenn eine Rhinitis dauerhaft, saisonbedingt, nach bestimmten Aktivitäten oder nach dem Aufenthalt an bestimmten Orten auftritt, kommt eine Allergie als Ursache für die Beschwerden in Betracht. Dabei lösen nicht pathogene Erreger die Symptome aus, sondern an sich harmlose Stoffe, die vom Immunsystem als Krankheitserreger eingestuft und bekämpft werden.

Bei allergischem Schnupfen (Rhinitis allergica), auch Heuschnupfen (Pollinose) genannt, zeigen sich meist Begleitbeschwerden wie starke wässrige Absonderungen aus der Nase, Niesanfälle, Tränenfluss, juckender Hautausschlag oder brennende und juckende Augen. Manchmal treten zusätzlich eine Quaddelbildung auf der Haut (Nesselfieber) und/oder Husten mit Atemnot (Asthma allergica) auf. In circa 80 Prozent sind Gräserpollen die Auslöser, seltener Bäume und Sträucher, die im Frühjahr den nur zwei- bis dreiwöchigen „Frühlingsschnupfen“ verursachen. Allergische Reaktionen auf Tierhaare oder Hausstaub-Milben können dagegen ganzjährig zu einer verschnupften Nase führen.

Vasomotorischer Schnupfen

Diese Form ähnelt in ihrer Ausprägung der allergischen Rhinitis, es sind aber keine Allergene nachzuweisen. Es wird eine vegetative Störung der Nasenschleimhautgefäße vermutet, die überempfindlich bei psychischer Belastung, Stress, Alkoholkonsum oder nach plötzlichem Wechsel der Außentemperatur (zum Beispiel im Winter das Haus betreten oder in die Kälte gehen) reagiert.

Krankheitsverlauf eines akuten Schnupfens

Nachdem sich eine Person mit den Schnupfen verursachenden Viren infiziert hat, dauert es zwei bis sieben Tage Inkubationszeit, bis sich die ersten Beschwerden zeigen. Oft wird ein aufkommendes Krankheitsgefühl als erstes Anzeichen wahrgenommen. Dazu können beispielsweise Müdigkeit, Kopfschmerzen oder allgemeine Abgeschlagenheit zählen. Auch ein Brennen im Nasenraum- oder Rachenschmerzen sowie ein Wundgefühl in diesen Regionen sind häufige Erstsignale. Im weiteren Verlauf wird die Produktion von wässrigem Nasenschleim angekurbelt, wodurch es zu einer laufenden Nase kommt. Es kann aber auch eine Verstopfung der Nase auftreten, wenn die Nasenschleimhäute anschwellen. Nicht selten gesellt sich im späteren Verlauf eine Entzündung des Naseneingangsbereichs zu den Symptomen. Nach etwa einer Woche lassen die Beschwerden in der Regel nach.

Begleiterkrankungen und Komplikationen

Bei Verstopfung der Nase durch die überhöhte Nasenschleimproduktion siedeln sich vermehrt Bakterien in der Nase an, womit auch die Gefahr einer zusätzlichen bakteriellen Infektion angrenzender Körperareale steigt. Am häufigsten entstehen eine Nasennebenhöhlenentzündung oder eine Mittelohrentzündung. Außerdem steigt das Risiko für eine Bronchien-, Luftröhren- oder Kehlkopfentzündung.

Ab wann sollte man einen Arzt aufsuchen?

Bei einem akuten Schnupfen ohne Anzeichen von Komplikationen ist in der Regel keine ärztliche Unterstützung erforderlich. Treten allerdings weitere Symptome wie Fieber sowie starke Kopf- und Gliederschmerzen auf, sollte ein Arzt hinzugezogen werden. Außerdem ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen, wenn:

  • sich ein allgemein starkes Krankheitsgefühl einstellt,
  • Druckschmerzen über der Stirn- oder Kieferhöhle bestehen,
  • sich Beschwerden im Bereich der Zähne und des Zahnhalteapparates zeigen,
  • die Schmerzen beim Vornüberbeugen zunehmen,
  • die Atembeschwerden überhandnehmen,
  • sich ein ständiger Husten zu den Symptomen gesellt,
  • man mehr als vier mal im Jahr unter Schnupfen leidet,
  • die Beschwerden länger als zwei Wochen andauern,
  • das Nasensekret grün oder blutig ist,
  • die Nase infolge einer Kopfverletzung anfängt zu laufen,
  • wenn man wegen der Beschwerden nicht mehr schlafen kann, heftig schnarcht oder es zu Atemaussetzern (Schlafapnoe) kommt.

Grenzen der Selbstbehandlung

Die Bundesapothekerkammer empfiehlt, die Grenzen der Selbstbehandlung einzuhalten. Nach Ansicht der Experten sind diese Überschritten, wenn:

  • Eine übermäßige Verwendung von Nasenspray vorliegt,
  • es sich um eine chronische Rhinitis handelt,
  • ein Verdacht auf eine ungeklärte allergische Ursache besteht,
  • Patienten unter Fieber über 39 Grad Celsius leiden,
  • das Nasensekret blutig oder eitrig ist,
  • die Nebenhöhlen und/oder die Stirnhöhlen beteiligt sind,
  • Inhaltsstoffe in den Medikamenten als Ursache vermutet werden,
  • Gesichtsschwellungen oder -schmerzen auftreten.

Diagnose: Was macht der Arzt?

Kommt es zu einem Arztbesuch, so wird in der Regel überprüft, ob es sich um eine virale oder bakterielle Infektion handelt. Hierzu wird der Rachen, Hals und der Nasenbereich untersucht. In manchen Fällen wird ein Abstrich des Nasenschleims genommen, der dann im Labor auf Erreger überprüft wird. Außerdem wird in einem Arzt-Patienten-Gespräch (Anamnese) eingegrenzt, ob es sich um einen akuten, chronischen oder allergischen Verlauf handelt. Wird eine allergische Reaktion als Ursache vermutet, erfolgt in der Regel eine Allergie-Untersuchung, der sogenannte Prick-Test. Chronische Verläufe können über eine Endoskopie der Nase abgeklärt werden.

Schnupfen – Behandlung

Bei akuten viralen Infekten wird weniger die Ursache bekämpft, sondern vielmehr werden die Symptome gelindert. Hierfür kommt häufig eine Nasenspray zum Einsatz, das die Nasenschleimhäute abschwellen lässt und so die Nasenatmung erleichtert. Solche Sprays sollten allerdings nicht länger als eine Woche verwendet werden, da dies die Nasenschleimhaut langfristig zu einem übermäßigen Anschwellen animiert, wodurch die Gefahr besteht, immer häufiger zu abschwellenden Arzneien zu greifen. Bei zu langer Verwendung drohen Schädigungen der Nasenschleimhaut wie beispielsweise Austrocknung oder Krustenbildung. Außerdem sollte viel getrunken werden, um die Nasensekrete möglichst flüssig zu halten. Liegt der Rhinitis eine bakterielle Infektion zugrunde, kann bei schweren Verläufen ein Antibiotikum erforderlich sein.

Behandlung bei Kindern

Da bei Kindern das Immunsystem noch nicht vollständig entwickelt ist, kommt es bei Heranwachsenden wesentlich häufiger zu einem Schnupfen als bei Erwachsenen. Bei Säuglingen und Kleinkindern muss besonders darauf geachtet werden, dass während der Erkrankung eine erhöhte Gefahr besteht, dass sich der Rachen oder die Lunge entzündet. Wenn sich bei Kindern zwischen zwei und sechs Jahren in den kühleren Monaten ein Dauerschnupfen zeigt, können auch vergrößerte Rachenmandeln (Polypen) für die wiederholte Erkrankung verantwortlich sein. Ist das Nasensekret nur einseitig vorhanden und mit Eiter versetzt, kommt zudem ein Fremdkörper in der Nase als Ursache in Betracht.

Schnupfen in der Naturheilkunde

In der Naturheilkunde werden jährlich ein bis zwei Erkältungen bei einem gesunden Menschen als Hausputz des Körpers betrachtet, die Absonderung von Schleim als Mittel zur Entgiftung. Entsprechend kommen idealerweise nicht unterdrückende, sondern den Sekretfluss unterstützende Behandlungsverfahren zum Einsatz. Des Weiteren existiert eine Vielzahl von Hausmitteln, die die Beschwerden lindern können. Beispielsweise haben sich die Inhalation von Kamilledampf und Rotlichtbehandlungen bewährt.

Prävention von Schnupfen

Die eigene Immunabwehr bietet den besten Schutz gegen die Schnupfenerreger. Die niedrigen Temperaturen im Herbst und Winter können das Immunsystem schwächen. Deshalb sollte man sich immer dem Wetter entsprechend kleiden. Zu warm sollte man sich aber auch nicht anziehen, da dies den Körper noch empfindlicher gegen die Kälte macht. Dies gilt auch fürs Duschen. Das Wasser sollte nicht zu heiß sein und es sollten gelegentliche Kaltwasser-Einheiten eingestreut werden. Des Weiteren stärken Spaziergänge an der frischen Luft bei jedem Wetter und regelmäßige Saunabesuche das Immunsystem.

Erholung ist die beste Medizin

Zu wenig Schlaf erhöht die Anfälligkeit für Erkältungen. Wer regelmäßig sieben bis acht Stunden schläft, gönnt seinem Körper genug Erholung, um sich gegen die Viren und Bakterien besser zur Wehr zu setzen. Ebenso braucht die Psyche genug Entspannung. Negativer Stress, der beispielsweise aus Überarbeitung, zwischenmenschlichen Konflikten oder ständigem Zeitdruck entsteht, kann das Immunsystem schwächen und Erkältungskrankheiten (aber auch andere Erkrankungen) begünstigen. Positiver Stress, der beispielsweise aus Hobbys, Musik, Sport oder dem Erlernen neuer Fähigkeiten hervorgeht, kann dagegen förderlich für die Immunabwehr sein (für weitere Informationen siehe: Stress abbauen leicht gemacht).

Gesunde Ernährung und Sport stärken das Immunsystem

Zu einem starken Immunsystem gehört auch eine gesunde und ausgewogene Ernährung, die viel Obst, Gemüse, Vollkornprodukte und Fisch enthalten sollte, um den Körper mit ausreichend Nährstoffen zu versorgen. Das ganze sollte mit regelmäßiger Bewegung abgerundet werden, am besten mit Ausdauersportarten wie Walking, Joggen, Radfahren oder Schwimmen.

Hygiene schützt vor Erregern

Auch hygienische Maßnahmen schützen den Organismus vor Keimen. Oft sind die Erreger zuerst an den Händen. Türgriffe, Haltegriffe in Bus und Bahn, Treppengeländer und Computermäuse sind nur einige der typischen Stellen, an denen man sich schnell Keime einfängt. Deshalb ist es wichtig, sich regelmäßig und gründlich die Hände zu waschen (siehe: Richtiges Händewaschen). Darüber hinaus können Nasenspülungen mit physiologischer Kochsalzlösung das Erkrankungsrisiko senken, da die Keime aus der Nase gespült werden. Besonders sinnvoll sind solche Spülungen zum Beispiel, nachdem man sich in größeren Menschenmengen aufgehalten hat. (jvs; vb; aktualisiert am 11. Dezember 2018)

Quellen

  • Internetauftritt des Deutschen Berufsverbands der Hals-Nasen-Ohrenärzte – besucht am 03. Dezember 2018
  • Leitlinie S2k „Rhinosinusitis“ der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V.- Stand: 07. April 2017
  • Arbeitshilfe „Information und Beratung im Rahmen der Selbstmedikation am Beispiel Schnupfen“ der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände e. V. (ABDA) – Stand: 23. November 2016

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