Von Pollenfilter bis Nasendusche: 10 Tipps, die sofort deinen Heuschnupfen lindern
Die Nase läuft, die Augen jucken: Rund 13 Millionen Menschen in Deutschland leiden an Heuschnupfen. Ausgelöst wird der allergische Schnupfen durch den Blütenstaub von Bäumen, Sträuchern, Gräsern, Getreide und Kräutern.
Umherfliegenden Pollen machen vielen Menschen das Leben schwer. Was Allergiker jetzt tun können:
Zehn wertvolle Tipps für Allergiker
1. Sie möchten auf regelmäßiges Lüften nicht verzichten, aber mit jedem Mal kommen mehr Pollen herein? Engmaschige Pollenschutzgitter an den Fenstern halten den größten Teil zurück, aber durch den geringeren Austausch der Luft muss länger gelüftet werden.
2. Ihre Kleidung sammelt die Pollen von draußen ein und so gelangen sie in die Innenräume. Besser nicht im Schlafzimmer ausziehen, denn hier halten sie sich in den Nachtstunden sehr lange auf. Mit dem Kurzwaschprogramm sind sie schnell herausgewaschen. Danach lieber drinnen trocknen lassen, denn hängt die Wäsche im Freien, hängen sich auch die Pollen daran.
3. Teppiche und Polstermöbel regelmäßig absaugen, am besten mit einem Staubsauger, der über einen Hepa-Filter (am besten Klasse 14) verfügt. So gelangen die Pollen nicht wieder zurück in den Raum. Glatte Böden regelmäßig feucht wischen, sonst werden die Pollen mit dem Staub immer wieder aufgewirbelt.
4. Zu viel Sport im Freien vermeiden. Beim Sport wird der erhöhte Sauerstoffbedarf durch Mundatmung gedeckt, was die Atemwege reizt und zu stärkeren Reaktionen führt. Nach dem Regen geht es oft besser, denn die Pollen wurden aus der Luft „gewaschen“. Doch Vorsicht: Nach Gewittern ist es schlimmer, den die Pollen werden in Bodennähe gedrückt und allergene Partikel werden zusätzlich aus den Pollen herausgeschlagen
5. Sonnenbrillen, die um die Augen dicht abschließen, schützen die Augen vor Licht und Pollen.
6. Verzichten Sie auf das Rauchen oder das Mitrauchen. Die ständige Reizung der Atemwege machen die Schleimhäute noch angreifbarer.
7. Haare waschen, bevor Sie ins Bett gehen, so gelangen keine Pollen aufs Kopfkissen.
8. Atmen Sie möglichst durch die Nase. Die feinen Flimmerhärchen filtern einen Teil der Pollen heraus. Mit einer Nasendusche können Sie die Pollen wieder aus der Nase spülen. Verwenden Sie möglichst keine Nasensalben, – gele oder -puder. Sie verkleben die Nasenhaare und beeinträchtigen die Filterfunktion.
9. Verreisen Sie in Ihrer Hauptpollensaison in eine Region, in der Ihre Pollen nicht vorkommen.
10. Verbringen Sie viel Zeit im Auto? Dann sollten Sie Ihren PKW mit einem Pollenfilter ausstatten. Da sie sich nach und nach zusetzen, müssen diese Filter einmal im Jahr ausgetauscht werden, am besten nach der Pollensaison im Herbst oder Winter.
Sonja Lämmel arbeitet seit 1999 als Diplom-Oecotrophologin beim Deutschen Allergie- und Asthmabund in Mönchengladbach. Dort ist sie in der individuellen Beratung und entwickelt Vorträge und Schulungsmaterialien. Der DAAB ist die älteste und mit rund 20.000 Mitgliedern größte Patientenorganisation im Bereich Allergien, Asthma/COPD, Neurodermitis und Urtikaria.
Pollenallergie: Behandlung auf vier Ebenen
- Allergenkarenz: Die Allergenkarenz, also das Meiden der Pollen, ist die sicherste Methode zur Therapie des Heuschnupfens. Die Realisierung ist jedoch schwierig, da die Pollen kilometerweit durch die Luft fliegen können.
- Hyposensibilisierung: Die Spezifische Immuntherapie ist die einzige Behandlungsmethode, die an der Ursache ansetzt. Dabei wird dem Allergiker in der klassischen Variante das jeweilige Pollenallergen in allmählich steigender Dosierung zugeführt, um ihn so gegen den Allergieauslöser unempfindlich zu machen. Inzwischen können aber auch Tropfen- oder Tablettentherapiepräparate – zur Einnahme für zu Hause – eingesetzt werden. Zur Therapie sollten Präparate genutzt werden, für die Wirksamkeitsnachweise in Studien erbracht wurden. Eine Hyposensibilisierung sollte stets von einem allergologisch erfahrenen Arzt durchgeführt werden.
- Medikamente: Die medikamentöse Behandlung dient zur Linderung und Vermeidung der Heuschnupfen-Symptome und zur Behandlung der entzündlichen Schleimhautschwellungen. Eingesetzt werden hauptsächlich antiallergisch wirkende Antihistaminika und schwerwiegenderen allergischen Reaktionen auch entzündungshemmende Cortisonpräparate oder manchmal zur Therapieergänzung auch Leukotrien-Rezeptor-Antagonisten.
- Ergänzende Verfahren: Eine therapiebegleitende sinnvolle Maßnahme ist das Nasespülen mit isotoner Salz-Lösung. Mit Hilfe dieser natürlichen Methode kann nachweislich der Bedarf antiallergischer Medikamente reduziert werden.
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