Wechseljahre: Wann Estrogene sinnvoll sind
Hormone in den Wechseljahren – ja oder nein? Eine pauschaleAntwort auf diese Frage gibt es nicht. Für welche klimakterischen Frauen machenEstrogene Sinn? Und wenn ja: topisch oder oral? Was können pflanzliche Arzneimittel mit Cimicifuga, Agnus castus oder Johanniskraut leisten? Beim FOKO, dem wohlgrößten jährlichen frauenärztlichen Fortbildungskongress, diskutiertenGynäkologen am vergangenen Freitag diese Fragen – ihre Empfehlung: nur Arzneimittel aus der Apotheke!
Wann sind Wechseljahre ein Fall für eine Hormonsubstitution,welche pflanzlichen Präparate eignen sich? Und wie sieht es mit Akkupunkturaus? Das diskutierten am vergangenen Freitag zwei Gynäkologinnen, Dr.Katrin Schaudig, Hamburg, und Dr. May Ziller, Marburg, beimFOKO in Düsseldorf, dem – laut eigenen Angaben – größten jährlichen frauenärztlichenFortbildungskongress.
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Die Frauenärztinnen sind sich einig, dass nicht jedeFrau, die die Wechseljahre durchmacht, unbedingt arzneimitteltherapeutischbegleitet werden muss. Frauen, denen es gut gehe und die gesund seien, bräuchtenkeine Arzneimittel.
Manche Frauen in den Wechseljahren leiden jedoch tatsächlich. Der Mangel von Estrogen führt bei einigen während desKlimakteriums zu körperlichen Beschwerden wie vaginaler Trockenheit, Hitzewallungenund Schweißausbrüchen. Doch auch auf psychischer Ebene machen Wechseljahre einigenFrauen schwer zu schaffen. Sie fühlen sich erschöpft, durchleiden schlafloseNächte und haben Depressionen. Bei diesen Patientinnen gehe es zunächst umein Gespräch: „Welche Beschwerden stehen im Vordergrund?“.
Frauen mit klimakterischen Beschwerden HRT anbieten
„Wenn gesundheitliche Risiken fehlen, die einem Ersatz deskörpereigenen Östrogens im Weg stehen, soll nach der aktuellen Leitlinie einHormonersatz angeboten werden, um Symptome der Wechseljahre zu beseitigen“,erläuterte Schaudig. Das sieht auch die britische Leitlinie so: Ärzte sollen Frauen mit Wechseljahresbeschwerden eine Hormontherapie anbieten, nachdem sie mit ihnen eingehend über den kurz- und langfristigen Nutzen sowie die Risiken einer solchen Behandlung gesprochen haben, erklären die Experten der NICE-Guideline Menopause: diagnosis and management. Die Leitlinie wurde im November 2015 aktualisiert, das deutsche Pendant hingegen ist seit 2014 abgelaufen. Jedoch wird die neue deutsche S3-Leitlinie „Peri- und Postmenopause – Diagnostik und Interventionen“ der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe derzeit aktualisiert und soll in Bälde veröffentlicht werden.
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