Infektionen in Deutschland übersteigen Drei-Millionen-Marke – Inzidenzwert steigt auf 136,4

Infektionen überschreiten Drei-Millionen-Marke – Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 136,4

Die Zahl der insgesamt in Deutschland gemeldeten Corona-Infektionen ist auf mehr als drei Millionen gestiegen. Laut Robert-Koch-Institut haben sich nachweislich 3.011.513 Menschen mit dem Virus infiziert. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die erste bestätigte Infektion wurde am 27. Januar 2020 bekannt gegeben. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit etwa 2.683.900 an. Die Gesamtzahl der mit Sars-CoV-2 infizierten Verstorbenen stieg auf 78.452.

Binnen eines Tages wurden 13.245 Corona-Neuinfektionen und 99 neue Todesfälle verzeichnet. Montags sind die vom RKI gemeldeten Fallzahlen aber meist niedriger, unter anderem weil am Wochenende weniger getestet wird. Zudem könnten die Zahlen wegen der Schulferien noch nicht vergleichbar mit früheren Werten sein. RKI-Präsident Lothar Wieler rechnete ab Mitte dieser Woche wieder mit verlässlicheren Daten zur Pandemie. Vor einer Woche hatte das RKI binnen eines Tages 8497 Neuinfektionen und 50 neue Todesfälle verzeichnet.

Die Sieben-Tage-Inzidenz lag laut RKI am Morgen bundesweit bei 136,4, gestern betrug sie 129,2, vor einer Woche128. Auch der Inzidenzwert ist momentan noch mit Vorsicht zu genießen und dürfte wegen weniger Tests und Meldungen über Ostern zu niedrig ausfallen.

Corona-Pandemie


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DGB unterstützt Corona-Testpflicht in Betrieben

Der Deutsche Gewerkschaftsbund unterstützt eine Corona-Testpflicht in Betrieben. DGB-Chef Reiner Hoffmann sagte den Zeitungen der Funke Mediengruppe, die von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil und Vizekanzler Olaf Scholz (beide SPD) "vorgesehene Pflicht für die Arbeitgeber, ihren Beschäftigten regelmäßige Tests anzubieten, muss jetzt kommen". Hoffmann appellierte an CDU und CSU, ihre "Blockade" bei dem Thema aufzugeben. Eine Selbstverpflichtung der Arbeitgeber reiche nicht aus, mahnte der DGB-Chef. "Es ist schlicht nicht verständlich, weshalb sich Menschen im Privatbereich seit gut einem Jahr bis hin zu ihren Grundrechten einschränken, aber die Regeln für die Arbeitgeber nach wie vor butterweich sind."

Heil will schon in der kommenden Woche eine Corona-Testpflicht in allen Unternehmen durchsetzen. Er strebt einen Kabinettsbeschluss am Dienstag an. 

Städte- und Gemeindebund gegen flächendeckende Ausgangssperren

Der Deutsche Städte- und Gemeindebund hält flächendeckende Ausgangssperren in ganz Deutschland für falsch, begrüßt aber im Grundsatz ein bundeseinheitliches Vorgehen in der Corona-Pandemie. "Unverzichtbar bleibt allerdings, die Inzidenzentwicklung in den einzelnen Städten und Kreisen zu beachten", sagte der Hauptgeschäftsführer des Bundes, Gerd Landsberg, der Düsseldorfer "Rheinischen Post". Es werde "sicherlich keine flächendeckenden Ausgangsbeschränkungen geben können".

Landsberg verwies darauf, dass es nach wie vor Gesundheitsamtsbezirke gebe, die unter einer Inzidenz von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner liegen. Die im Entwurf für Änderungen am Infektionsschutzgesetz thematisierte Ausgangssperre ab einem Inzidenzwert von 100 sei verfassungsrechtlich problematisch. "Ein derart tiefgreifender Eingriff muss befristet und genau begründet werden."

Linke lehnt Zustimmung zu Änderung am Infektionsschutzgesetz ab

Die geplante Änderung des Infektionsschutzgesetzes mit dem Ziel bundeseinheitlicher Corona-Maßnahmen stößt bei der Linken auf Ablehnung, wie der Linksfraktionschef im Bundestag, Dietmar Bartsch, gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland deutlich machte. "Es ist gut, dass es Regelungen geben soll, die für alle nachvollziehbar sind", sagte Bartsch. "Wir werden das Verfahren auch nicht bremsen. In der Sache habe ich allerdings ein paar fundamentale Kritikpunkte." So solle zum Beispiel das private Verhalten hart reglementiert werden, während für Unternehmen keine Pflichten vorgesehen seien, monierte Bartsch. "Ich sehe deshalb kaum Möglichkeiten, dem Vorhaben zuzustimmen." Die Grünen sagten hingegen trotz Kritik Kooperation zu. 

Der Entwurf für ein verschärftes Infektionsschutzgesetz sieht bundesweit einheitliche nächtliche Ausgangssperren von 21 bis 5 Uhr in allen Landkreisen und kreisfreien Städten ab einer Sieben-Tage-Inzidenz von 100 vor. Weitere Regelungen betreffen die Schließung von Schulen, Kitas, Läden, Gastronomie, Hochschulen, Sportstätten und Kultureinrichtungen. Das Gesetz soll in der kommenden Woche vom Kabinett beschlossen werden und dann rasch in das parlamentarische Verfahren gehen.

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