Essverhalten im Teil-Lockdown: Expertin verrät, was gegen den Dauerappetit hilft
Während des Teil-Lockdowns verändert sich bei vielen Menschen das Essverhalten. Ob aus Stress, Frust oder Langeweile: "Viele Menschen nutzen Essen und insbesondere Süßigkeiten und Knabbereien als Trostpflaster und versuchen, Unangenehmes oder Anstrengendes durch Essen zu kompensieren", erklärt Ernährungsexpertin Veronika Pichl, Autorin von "Meal Prep für Kinder", im Interview mit der Nachrichtenagentur "spot on news".
"Lebensmittel mit hohem Zuckergehalt sprechen das Belohnungszentrum im Gehirn besonders stark an"
Dass viele in Phasen wie diesen zu ungesunden Snacks greifen, habe "etwas mit ihrer Zusammensetzung, ihrer Konsistenz und ihrem Geschmack zu tun", weiß die Ernährungsexpertin. "Kommen dabei beispielsweise ein hoher Fett- und Salzgehalt oder ein hoher Zucker- und Fettgehalt zusammen, wie etwa bei Schokolade, wird das Belohnungszentrum im Gehirn besonders stark angesprochen. Das hat zur Folge, dass das Positivsignal während des Essens die Mechanismen, die uns normalerweise sagen, dass wir genug gegessen haben, überdeckt." Das sei der Grund, warum jene Lebensmittel auch immer wieder im Einkaufswagen landen.
Gegen Corona-Pfunde: Spaziergänge an der frischen Luft und regelmäßige Essenszeiten
Zu dem Kalorienüberschuss käme Bewegungsmangel hinzu. "Auch bei ganz alltäglicher Bewegung, wie etwa dem Laufen zur U-Bahn oder dem Bummeln in der Stadt, werden Kalorien verbrannt", sagt Pichl. Eine Gewichtszunahme sei deshalb "eine logische Konsequenz".
Um sich vom Dauerappetit abzulenken, empfiehlt die Expertin Spaziergänge an der frischen Luft. "Gegen Stress helfen Atem- oder Entspannungsübungen oder Meditation, die man regelmäßig täglich durchführen sollte." Zudem sei es sinnvoll, sich Essenszeiten einzuplanen, "um vom unbewussten Snacken loszukommen".
Mit ausreichender Flüssigkeitszufuhr dem Hunger entgegenwirken
Ungesundes Snackverhalten lasse sich vorbeugen, indem man gar nicht erst Süßigkeiten einkaufe, rät Pichl. So komme man nicht in Versuchung. "Generell sorgen gute Planung der Mahlzeiten (Meal Prep) und eine ausgewogene Ernährung dafür, dass man satt ist, alle wichtigen Nährstoffe bekommt und dadurch auch weniger Gelüste hat."
Wer Heißhunger verspüre, könne zu Getränken wie Wasser, Tee oder Kaffee greifen. "Wer vor einer Mahlzeit viel trinkt und einige Zeit verstreichen lässt, isst darum später weniger. Außerdem wird gerade Kaffee beziehungsweise dem darin enthaltenen Koffein eine leicht appetithemmende und sogar stoffwechselanregende Wirkung zugeschrieben."
Gemüsesticks als gesunder Zwischensack
Außerdem rät Pichl, zu Snacks zu greifen, die wenig Kalorien, aber möglichst viel Volumen haben. "Geeignet sind dabei alle Gemüsesorten, die man roh essen kann. "Karotten, Gurken oder Paprika haben wenig Kalorien und lassen sich wunderbar nebenbei knabbern. Falls das nicht reicht, kann das Gemüse auch in etwas Kräuterquark gedippt werden." Quark und Joghurt seien ebenfalls gute Alternativen, sofern man die Naturvariante mit Früchten verfeinere und keine bereits verarbeiteten Produkte kaufe.
Expertin warnt vor Essstörung
"Im schlechtesten Falle kann sich aus einfachem Stressessen eine sogenannte Binge-Eating-Störung ergeben. Diese liegt dann vor, wenn Heißhungeranfälle immer wieder außer Kontrolle geraten. Das kommt insbesondere dann vor, wenn Essen immer wieder genutzt wird, um Stress oder negative Gefühle zu überdecken", warnt Pichl.
Unkontrolliertes Essen in Stresssituationen könne sich zu einer Gewohnheit entwickeln. "Geraten die Essattacken dabei mindestens einmal wöchentlich und über etwa drei Monate hinweg immer wieder außer Kontrolle, kann man von einer Binge-Eating-Störung sprechen."
Dieser Artikel wurde verfasst von (eee/spot)
Hier mehr zum Thema "Ernährung" lesen:
- „Planetary Health Diet“: Das müssen Sie essen, um den Planeten zu retten
Alle Aufmerksamkeit kreist derzeit um das Coronavirus. Doch langfristig müssen wir uns wieder um unseren Planeten kümmern und den Klimawandel stoppen. Ein Schlüssel dafür ist die Ernährung von sieben Milliarden Erdenbürgern – und jedem einzelnen von uns.
- Vegane Ernährung: Das sollten Sie darüber wissen
Vegane Ernährung gilt als besonders gesund, aber es gibt auch viele Fragen. Fehlen Veganern nicht gewisse Nährstoffe? Kann man komplett ohne tierische Produkte leben ohne Mangelerscheinungen? Und wieso muss einem jeder Veganer eigentlich ständig unter die Nase reiben, dass er sich vegan ernährt? Klischees und Mythen über vegane Ernährung, mit denen wir aufräumen.
- 6 Ernährungstipps von Bodybuildern: So klappt's mit dem Muskelaufbau
Bodybuilder arbeiten härter als alle anderen, um definierte und ausgeprägte Muskeln zu bekommen. Wir haben uns bei ihnen abgeschaut, wie sie das machen.
Am Badestrand taucht plötzlich Hai auf: Hund springt ins Wasser, um Herrchen zu retten
Bit Projects Am Badestrand taucht plötzlich Hai auf: Hund springt ins Wasser, um Herrchen zu retten
"Jeder kann es schaffen": Selfmade-Millionär erklärt die Schritte zu mehr Reichtum
FOCUS Online „Jeder kann es schaffen“: Selfmade-Millionär erklärt die Schritte zu mehr Reichtum
*Der Beitrag „Essverhalten im Teil-Lockdown: Das hilft gegen den Dauerappetit“ wird veröffentlicht von spot on news. Kontakt zum Verantwortlichen hier.
Quelle: Den ganzen Artikel lesen