Zusammenschluss von GSK und Pfizer bei OTC-Produkten erlaubt
Die EU-Wettbewerbsbehörde hat den Zusammenschluss der Pharmariesen GlaxoSmithKlineund Pfizer bei rezeptfreien Medikamenten unter Auflagen zugelassen. DasUS-Unternehmen Pfizer müsse dafür seine Schmerzmittel-Sparte zur äußerlichenAnwendung der Marke „ThermaCare“ veräußern, teilte die EU-Kommission mit. DerSchritt verschiebt die Gewichte auch auf dem deutschen Arzneimittelmarkt.
Im Dezember 2018 haben die beiden Konzerne den Dealangekündigt – nun haben sie von der EU grünes Licht erhalten, ihrejeweiligen „Consumer Health“-Sparten in ein Gemeinschaftsunternehmen einbringenzu dürfen. Unter dem Dach des neuen Joint Ventures werden künftig Produkte wiedas Schmerzgel Voltaren und das Schmerzmittel Spalt vereinigt sein. Den Angabenzufolge soll der britische Konzern GlaxoSmithKline (GSK) an dem Unternehmen dieMehrheit halten.
Nach Angaben der Brüsseler Wettbewerbshüter muss die „ThermaCare“-Marke aneinen geeigneten Käufer abgegeben werden, dem die EU-Kommission wiederumzustimmen müsse. Die EU-Kommission hatte anfangs Bedenken geäußert, dass durchden Zusammenschluss der Wettbewerb bei äußerlich anwendbaren Schmerzprodukteneingeschränkt werden und die Preise steigen könnten. Der Verkauf der Marke„ThermaCare“ werde vor allem ein Produktionswerk von Pfizer in den USAbetreffen.
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Otriven und Thermacare künftig unter einem Dach
Nach Angaben von Dezember 2018 kommen die beiden OTC-Spartenvon GSK und Pfizer zusammen auf einen globalen Umsatz von 10,9 Milliarden Euro.Damit sei man Weltmarktführer in dem Bereich, hieß es. Der Markanteil imweltweiten OTC-Geschäft soll 7,3 Prozent betragen. Zudem sei man führend unteranderem in den Bereichen Schmerz, Vitamine und Mineralstoffsupplemente, Zahn-und Mundgesundheit, Atemwege und Magen-Darm-Gesundheit, erklärte GSK.
Neuer Branchenriese entsteht
DerZusammenschluss im Bereich OTC hat auch Auswirkungen auf den deutschen Markt. NachDaten von Insight Health wird das neue Gemeinschaftsunternehmen Bayer an derSpitze des hiesigen OTC-Marktes ablösen. Demnach erzielten die Leverkusener mitdem Geschäft hierzulande zuletzt einen Jahresumsatz von rund 535 Millionen Euro.Auf Platz 2 folgte bislang GSK mit einem Erlös von 505 Millionen Euro.
Mitdem OTC-Geschäft von Pfizer kommen nun Umsätze in Höhe von knapp 170 MillionenEuro dazu. Damit wird das Joint Venture in Deutschland einen Erlös von etwa 675Millionen Euro bilanzieren.
Die Gewinnmargen im Geschäft mit rezeptfreienMedikamenten sind meist gering, zudem stagnieren die Umsätze vielfach. Daherhaben sich in der Vergangenheit mehrere Unternehmen von ihren OTC-Spartengetrennt. So hatte Ende vergangenen Jahres der Darmstädter Pharma- undChemiekonzern Merck nach einem längeren Anlauf sein OTC-Geschäft an denUS-Konzern Procter & Gamble für 3,4 Milliarden Euro verkauft.
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