Zivilklagen gegen Zyto-Apotheker – Ab Juni wird verhandelt
Während der Strafprozess gegen den Bottroper PharmazeutenPeter S. derzeit zum Bundesgerichtshof geht, starten nach Informationen vonDAZ.online demnächst öffentliche Verhandlungen zu Zivilklagen gegen ihn. Essind dutzende Verfahren auf Schmerzensgeld gegen den Apotheker angekündigt.
Die erste Zivilklage gegen den Bottroper Zyto-ApothekerPeter S. wurde Ende 2017 beim Landgericht Essen eingereicht. Die ersteVerhandlung zu dem Verfahren ist für den 21. Juni 2019 terminiert, sagt derGerichtssprecher gegenüber DAZ.online. „Geltend gemacht werden 10.000 EuroSchmerzensgeld wegen der Angst vor dem Rezidiv sowie die Feststellung, dass derBeklagte für alle zukünftig eventuell noch eintretenden Schäden haftet“,erklärt er. Die Klägerin sei auch Nebenklägerin im Strafverfahren gewesen undhabe von der Apotheke zwei Medikamente bezogen. Bezüglich eines Medikamentswurde der Angeklagte im Strafurteil auch wegen Verstoßes gegen dasArzneimittelgesetzes verurteilt, erklärt der Sprecher.
Insgesamt seien bei der 16. Zivilkammer, die eigentlich für Arzthaftungsfragenzuständig ist und sich auch der Apothekenthemen annimmt, bereits sechs Verfahrengegen Peter S. anhängig.
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Mehrere Kanzleien sind mit Klagen beschäftigt
Dutzende weitere Klagen sind bereits angekündigt. DerNebenklagevertreter Khubaib-Ali Mohammed erklärt etwa gegenüber DAZ.online,dass er mit seinen Kollegen knapp unter 100 Mandanten vertrete, derenKlageschriften derzeit fertiggestellt werden und im April oder Mai eingereichtwerden sollen. Aufwändig sei es, in jedem Einzelfall die Ansprüche individuellzu beziffern. Andere Kanzleien sind mit weiteren Klagen beschäftigt.
Im Strafprozess war Peter S. wegen Fälschungen von über14.000 Rezepturen sowie wegen Abrechnungsbetrugs in Höhe von 17 Millionen Euroschuldig gesprochen worden. Vorwürfe der versuchten Körperverletzung hatte dasLandgericht Essen jedoch nicht als erfüllt angesehen. Alle Seiten – die aufFreispruch plädierenden Verteidiger, die Staatsanwaltschaft und die Nebenkläger– haben Revision zum Bundesgerichtshof eingelegt. Einige Nebenkläger wollen aufdiesem Weg eine Verurteilung wegen versuchten Mordes erreichen.
Weiterhin ermittelt die Staatsanwaltschaft Essen gegen dieEltern des Apothekers, die gleichfalls Pharmazeuten sind, sowie gegen zweifrühere Mitarbeiter.
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