Studie zu Melatonin: So gefährlich ist die beliebte "Einschlafdroge"
Melatonin wird immer beliebter: In den letzten zehn Jahren hat sich die verkaufte Menge an Melatonin in den USA verdoppelt. Doch nicht nur in Amerika hat sich der Konsum verändert, auch in Deutschland wird das Schlafmittel stark umworben. Die Nutzung des Hormons ist allerdings nicht ganz ungefährlich, wie eine neue Studie zeigt.
Melatonin regelt den Tag-Nacht-Rhythmus
Melatonin gehört zu den Hormonen und wird vom Körper selbst hergestellt. Wieviel von dem Hormon ausgeschüttet wird, hängt von unserem Auge ab: Wenn mehr Licht auf die Netzhaut fällt, wird weniger von dem Hormon abgegeben, bei Dunkelheit wird die Abgabe angeregt. Melatonin regelt also unseren Tag-Nacht-Rhythmus.
Als Hormon greift Melatonin dabei stark in unseren Körper ein. Schlafexperten warnen daher davor, das Schlafmittel auf einer Ebene mit Kräuterzusätzen, Nahrungsergänzungsmitteln oder Vitaminen zu betrachten.
Melatonin Spray: Bislang noch kaum erforscht
Allgemein ist die Anwendung von Melatonin noch sehr unerforscht. Es gebe Hinweise, dass das Schlafmittel bei älteren Personen, bei denen der Körper weniger Melatonin herstellt, helfen würde. Andere Studien, die einen möglichen Nutzen von Melatonin-Tabletten, Melatonin-Spray und Placebo-Mitteln untersuchten, stellten keine schlaffördernde Wirkung fest.
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Die Langzeitfolgen von Melatonin waren bislang hingegen noch kaum bekannt. Deswegen sollte Melatonin auch nicht über einen längeren Zeitraum eingenommen werden. Auch sollten Schwangere und Stillende keine Melatonin-Präparate einnehmen, da auch dort die Wirkung auf das Kind noch nicht ausreichend erforscht wurde.
Mögliche Nebenwirkungen: Übelkeit, Kopfschmerzen, Schwindel
Das die Einnahme von Melatonin nicht ungefährlich ist, bestätigt die US-Amerikanische Studie: In der Untersuchung der Wissenschaftler wurden Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, Magenkrämpfe, Benommenheit sowie ein ungewöhnlich niedriger Blutdruck mit dem Schlafmittel in Verbindung gebracht. Auch wenn eine Überdosierung mit den freiverkäuflichen Mitteln eher unwahrscheinlich ist, kann schon eine häufige Einnahme von Melatonin zu verschiedenen Nebenwirkungen führen.
Melatonin: Unterschiede von Medikament und rezeptfreien Alternativen
In Deutschland ist momentan nur ein einziges Präparat als verschreibungspflichtiges Medikament zugelassen. Dieses Medikament sorgt dafür, dass der Wirkstoff über einen längeren Zeitraum abgegeben wird, sodass sich auch ein Langzeiteffekt aufbauen kann, der dann auch beim Durchschlafen hilft. Verschrieben wird das Medikament Menschen ab 55 Jahren mit Einschlafproblemen.
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Die freiverkäuflichen Mittel hingegen werden vom Körper sehr schnell abgebaut. Die amerikanischen Wissenschaftler stellten fest: Wenn Erwachsene Melatonin vor dem Schlafengehen einnehmen, dann reduziere sich die Einschlafzeit lediglich um rund vier bis acht Minuten. Die Wirkung sei somit sehr gering.
Einschlaftipps statt Melatonin
Statt die Einschlafzeit mit Hormonen beeinflussen zu wollen, empfehlen Experten, mindestens eine Stunde vor dem Schlafengehen starke Lichtquellen zu meiden. Wenn wir zu viel Licht ausgesetzt sind, schüttet unser Körper auch kein Melatonin aus. Dazu gehören insbesondere Smartphones, Laptops und Tablets, die blaues Licht abgeben, welches ebenfalls die Melatonin-Produktion stört.
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Weitere Tipps sind: Schlafzimmer zwischen 15 und 20 Grad Celsius zu temperieren, jeden Tag zur ähnlichen Uhrzeit ins Bett gehen und ausreichend Bewegung und Sport. Diese Einschlaftipps sind auf jeden Fall besser und gesünder, als zum Schlafmittel Melatonin zu greifen.
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