Stada steigert Gewinn und will Hunderte Mitarbeiter einstellen
Der Pharmakonzern Stada will nach der Übernahme durchFinanzinvestoren sein Geschäft kräftig ausbauen. „Wir planen, 2019 weltweit einpaar Hundert Mitarbeiter einzustellen“, sagte Chef Peter Goldschmidt derDeutschen Presse-Agentur. Während in Marketing und Vertrieb Arbeitsplätzeaufgebaut würden, plane man in Verwaltung und Produktion Stellen abzubauen oderzu verlagern. „In der Zentrale in Bad Vilbel dürfte die Zahl der Jobs etwagleich bleiben.“
Im Übernahmekampf um Stada gab es 2017 viele Querelen undChefwechsel, Top-Manager gaben sich in Bad Vilbel die Klinke in die Hand. ImSommer 2017 war es dann soweit: Die Finanzinvestoren Bain und Cinven übernahmenden Hersteller für 5,3 Milliarden Euro.
Der Konzern sei nun bereit für Übernahmen und Kooperationen,sagte Goldschmidt. „Das können Medikamente sein oder auch ganze Firmen, solangesie in unsere Strategie passen.“ Die richtigen Zukäufe seien ein Mittel, um denKonzern mit gut 10.400 Mitarbeitern weltweit langfristig und nachhaltig wachsenzu lassen. „Unsere Investoren haben viel Vertrauen in Stada und sind bereit,weiter zu investieren.“ Das Unternehmen wolle dieses Jahr sowohl mit OTC-Medikamentenals auch mit Generika stärker wachsen als der Markt, der jährlich um etwa 3,5Prozent zulege.
Goldschmidt: Stada ist nicht global genug
Goldschmidt sieht aber noch Arbeit vor sich. „Wir sind invielen Märkten lokal stark, wollen aber Synergien heben, indem wir etwaEinkauf, Entwicklung und Produktion international stärker vernetzen“, sagte derim September angetretene Manager. „Stada ist nicht global genug.“ Das bedeuteaber nicht, dass man geographisch unbedingt expandieren wolle. „Unser Fokusbleibt bei rezeptfreien Arzneien, Generika inklusive Spezialpharmazeutikafür Europa.“
Unterdessen lief es im Tagesgeschäft rund: Der Gewinn stiegim vergangenen Jahr kräftig, wie Stada am Dienstag mitteilte. 2018 hat Stadadank einer kräftigen Nachfrage nach Arzneimitteln gute Geschäfte gemacht. DerUmsatz stieg um ein Prozent auf 2,33 Milliarden Euro. Bereinigt umWährungseffekte sowie Zu- und Verkäufe stand ein Plus von 5 Prozent, wie dasUnternehmen mitteilte. Stada war aus einer Gemeinschaftsfirma in Vietnamausgestiegen und baut dort nun einen großen Produktionsstandort auf.
Nizoral und Pemetrexed steigern Stada-Gewinn
Der bereinigte Betriebsgewinn (Ebitda) wuchs ferner um 16Prozent auf 503,5 Millionen Euro. „Wir haben mehr rezeptfreie Arzneimittel mit guterMarge verkauft wie zum Beispiel Grippostad in Deutschland“, sagte Goldschmidt.Auch Zukäufe wie die Anti-Schuppen-Marke Nizoral und die Markteinführung desKrebsmedikaments Pemetrexed hätten zum Gewinnplus beigetragen. Stada habe unterden neuen Eignern keinesfalls einen Sparkurs eingeschlagen, sondern dieProfitabilität gesteigert.
Unterm Strich schoss der Gewinn auf 307 Millionen Euro hoch,nach 85 Millionen Euro 2017. Damals hatten allerdings hohe Kosten für dieÜbernahme von 45 Millionen Euro das Ergebnis gedrückt. Auch wurden seinerzeitgut 10 Millionen Euro an Abfindungen für Vorstände fällig.
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