Selbstmedikation weiter mit hohem Stellenwert
Während die Apothekenumsätze mit rezeptpflichtigen Arzneimitteln seit Jahren kontinuierlich steigen, bleibt das Geschäft mit OTC-Produkten wertmäßig auf einem nahezu gleichbleibenden Niveau. Für den Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller (BAH) ist das Selbstmedikationssegment dennoch weiterhin ein „unverzichtbarer Bestandteil“ der Gesundheitsversorgung in Deutschland.
Finanziell tragen sie nur zu einem kleinen Teil der Apothekenumsätze bei, ihr Anteil in der medizinischen Versorgung ist jedoch unübersehbar: Die Rede ist von rezeptfreien Arzneimitteln. So machte diese Produktgruppe im Jahr 2021 lediglich 11 Prozent des Arzneimittelumsatzes in den Apotheken aus. Ihr Anteil nach Packungen betrug hingegen 48 Prozent.
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Der Stellenwert von OTC
Das heißt, nahezu jede zweite in der Apotheke abgegebene Packung war 2021 ein OTC-Produkt. Berücksichtigt man zudem weitere rezeptfreie Produkte, so werden annähernd zwei von drei Packungen von Apotheken im Rahmen der Selbstbehandlung abgegeben. Das geht aus der aktuellen Erhebung des Bundesverbandes der Arzneimittel-Hersteller (BAH) „Der Arzneimittelmarkt in Deutschland. Zahlen und Fakten aus 2021“ hervor. Wie jedes Jahr hat der Verband die Zahlen und Fakten des Arzneimittelmarktes im Vorjahr analysiert. Die Ergebnisse und Erkenntnisse liegen nun vor.
Apothekenmarkt von 2017 bis 2021: Rx als Umsatztreiber
Im Rahmen der Erhebung blickte der BAH auch auf die grundsätzliche mehrjährige Entwicklung auf dem deutschen Apothekenmarkt. Mit einem Umsatz von 59,2 Milliarden Euro setzte dieser 2021 seine positive Entwicklung der zurückliegenden Jahre fort und lag zuletzt nochmal um rund 4,6 Milliarden Euro über dem Niveau von 2020. Doch während das OTC-Segment mit einem Erlös von 6,85 Milliarden Euro in etwa auf Höhe der vorangegangenen Jahre stagnierte, resultierte der deutliche Umsatzzuwachs allein aus dem Geschäft mit rezeptpflichtigen Arzneimitteln.
11 Milliarden Euro mit Selbstmedikationsprodukten
Dennoch misst der BAH dem Selbstmedikations- beziehungsweise OTC-Markt eine erhebliche Bedeutung zu. Auf Basis der Endverbraucherpreise wurden mit OTC, Gesundheitsmitteln und stofflichen Medizinprodukten (hierzu zählen z. B. Meerwassernasensprays) im vergangenen Jahr immerhin fast 11 Milliarden Euro Umsatz erwirtschaftet. 64 Prozent entfielen dabei auf rezeptfreie Arzneimittel, 9 Prozent oder 1 Milliarde Euro auf stoffliche Medizinprodukte und 27 Prozent beziehungsweise 2,9 Milliarden Euro auf Gesundheitsmittel.
Schaut man auf die Menge, ergab sich laut BAH eine Verteilung von 50 Prozent rezeptfreie Arzneimittel, 6 Prozent stoffliche Medizinprodukte und 44 Prozent Gesundheitsmittel.
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