Patient in den USA stirbt nach einer Stuhltransplantation
In den USA ist ein Patient nach einer Stuhltransplantation gestorben. Er hatte an einer klinischen Studie teilgenommen und erlag einer Infektion mit einem multiresistenten Stamm des Bakteriums Escherichia coli. Ein zweiter Patient, der Stuhl desselben Spenders erhalten habe, sei erkrankt, teilte die US-Arzneimittelbehörde FDA mit. Die Stuhlprobe des Spenders sei zuvor nicht auf den resistenten Stamm des Bakteriums hin untersucht worden, hieß es.
Für gesunde Menschen ist der resistente Erreger meist nicht gefährlich. Doch beide Empfänger hatten Medikamente erhalten, die das Immunsystem unterdrücken. So konnte sich das Bakterium offenbar ungehindert im Körper ausbreiten.
Peter Marks, der Direktor des FDA Center for Biologics Evaluation and Research, berichtete gegenüber der „New York Times“, dass eine unbekannte Anzahl ähnlicher Studien gestoppt wurde. Die Forschungen sollen erst wieder aufgenommen werden, wenn die Studienleiter nachweisen könnten, dass die Stuhlproben ausreichend auf gefährliche Mikroorganismen untersucht würden.
Hohe Sicherheitsanforderungen in Deutschland
In Deutschland seien die Sicherheitsanforderungen bei solchen Studien bereits „sehr hoch“, sagte Maria Vehreschild von der Universität Köln. Sie sei deshalb „zuversichtlich“, dass solche Komplikationen in Deutschland vermieden werden könnten.
In Deutschland läuft derzeit ihren Angaben zufolge eine Studie, die den Einsatz der „Fäkalen Mikrobiota-Transplantation“ (FMT) zur Behandlung einer Immunreaktion nach Stammzelltransplantation prüft. „In dieser Studie werden allerdings alle Spender bezüglich der Kolonisierung mit multiresistenten Bakterien geprüft und entsprechend ausgeschlossen“, betont Vehreschild.
Bei Stuhltransplantationen wird speziell aufbereiteter Kot aus dem Darm eines Spenders in den eines Patienten verpflanzt. Der Empfänger soll auf diese Weise eine gesunde Darmflora bekommen. Die Methode kommt bislang unter anderem bei der Behandlung schwerer Darminfektionen mit dem Erreger Clostridium difficile zum Einsatz.
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