Hunger oder Appetit: So bauen Sie das gefährliche Bauchfett ab

Erst Mal hört es sich nach einer Kleinigkeit an. Aber Hunger und Appetit sind zwei völlig verschiedene Dinge. Und es ist gar nicht einfach, sie voneinander zu unterscheiden. Oder wissen Sie sicher, warum Sie gerade nach den Gummibärchen gegriffen haben? Hatten Sie wirklich Hunger? Oder nur Appetit auf die süßen Dinger?

Ernährung ist nur selten einfach, das gilt auch hier. Der Unterschied zwischen diesen beiden Begriffen ist wichtig,  denn im Durchschnitt snacken wir bis zu zehn Mal täglich. Aber nicht, weil unser Körper die Energie benötigt, sondern weil wir Appetit haben. Im schlimmsten Fall führt diese Dauerzufuhr von Nahrungsmitteln zu einer Überversorgung – und die überschüssige Energie, die der Körper gar nicht benötigt oder gar verbraucht, wird bevorzugt am Bauch eingelagert. Aber es gibt Hoffnung: Wer versteht, was Hunger und Appetit voneinander unterscheidet, baut die ungesunden Polster in der Körpermitte auch wieder ab.

Hunger ist ein mächtiger Trieb, den die Natur uns mitgegeben hat

Hunger wird von vielen mit einem leeren Magen gleichgesetzt. Aber es steckt viel mehr hinter dem mächtigen Trieb, den uns die Natur mitgegeben hat. Hunger ist im Grunde ein Warnsignal des Körpers: Die Kraftreserven drohen zu Ende zu gehen. Die Organe – und da vor allem das Gehirn – benötigen Energie um weiter ihre Arbeit ordnungsgemäß verrichten zu können.

Es laufen dafür zahlreiche biomechanische, psychologische und psychische Prozesse im Hintergrund ab. Welche genau, konnte man bis heute nicht genau klären. Noch immer wird daran geforscht, wie Hunger überhaupt entstehet. Sicher belegt ist bislang nur: Der Körper wehrt sich gegen die mangelnde Zufuhr von Nahrung. Hungernde werden auch deshalb nervös und aggressiv, vermutlich in den Verlangen, endlich Nahrung und Energie zu bekommen.

Es gibt aber eine Vermutung: Unser Körper ist durchzogen von einem Netzwerk mit Messstationen. Die Magenwand zum Beispiel signalisiert dem Hypothalamus, einer kleinen Region im Gehirn, die unter anderem für Sättigung und Hunger zuständig ist, wie stark sie gedehnt ist. Wenn der Magen voll ist, sendet das Gehirn wiederum Botenstoffe, die die Sättigung signalisieren. Eine kleine Portion Nudeln von 300 bis 400 Kubikzentimetern sollte dafür schon ausreichen.

Erst im Darm werden die Nährstoffe erkannt

Der Magen unterscheidet dabei allerdings nicht, welche Nährstoffe, Zucker oder Eiweiße gegessen wurden. Das passiert erst später im Darm, in der Leber sowie den weiteren Messstellen im Körper. Es wird vermutet, dass dann das Gehirn durch Botenstoffe darüber informiert wird, welche Nährstoffe gerade fehlen. 

Appetit dagegen ist der Wunsch, eine spezielle Nahrung aufzunehmen – unabhängig davon, ob der Körper ist sie gerade für die Aufrechterhaltung seiner Arbeit benötigt. Dieses Gefühl entsteht im sogenannten limbischen System des Gehirns. Diesem Bereich wird die Verarbeitung von Emotionen und Entstehung von Triebverhalten zugesprochen. Appetit tritt also unabhängig davon auf, ob der Hunger bereits gestillt ist. Auslöser für Appetit können einfache Sinnesreize sein – etwa, wenn wir einen leckeren Muffin sehen oder einen Geruch riechen, der uns das Wasser im Mund zusammenlaufen lässt.

Ernährung


Ich verzichte fast komplett auf Zucker – so fühlt es sich an

Häufig spielen bei der Entstehung von Appetit auch Erfahrungen und Erinnerungen aus der Kindheit eine wichtige Rolle. Wer früher beispielsweise mit Süßigkeiten belohnt oder getröstet wurde, übernimmt dies auch unbewusst – und belohnt sich als Erwachsener dann auch nach dem gleichen Schema. 

Während Hunger also ein wirkliches körperliches Bedürfnis ist, ist Appetit die pure Lust auf Essen. Die Versorgung des Körpers mit Energie spielt dabei keine Rolle. Man kann satt sein und trotzdem Appetit haben. Deswegen ist es für jeden der abnehmen oder auch nur sein Gewicht halten will, bewusst zwischen Appetit und Hunger unterscheiden zu können. Als Richtwert kann man sagen, dass echter Hunger erst etwa drei bis vier Stunden nach einer Mahlzeit auftritt. Wer besonders ballaststoffhaltige Lebensmittel zu sich nimmt, ist sogar länger satt. Denn deren Verdauung benötigt mehr Zeit. 

Bewegung wie Laufen sorgen dafür, dass wir weniger Appetit verspüren

Auch wird häufig Durst mit Hunger verwechselt. Die dadurch ausgelösten Gefühle ähneln sich sehr. Wenn Sie daran zweifeln, dass Sie wirklich schon wieder Hunger haben könnten, trinken Sie ein Glas Wasser und warten Sie ab. Verzichten Sie in solchen Fällen unbedingt auf gesüßte Getränke, die sind nur unnötig kalorienhaltig. Und ganz wichtig: Versuchen Sie nicht aus Langeweile zu essen. Oft greifen wir automatisch zu Nahrungsmitteln, weil wir gerade nichts Besseres zu tun haben. Meist essen wir dann zu süße Lebensmittel – die wiederum den Blutzuckerspiegel nach oben treiben. Fällt der danach dann schnell wieder ab, verspüren wir Heißhunger. Und wir essen nur noch mehr. 

Für Ablenkung vom Appetit können auch eine Laufrunde oder ein Spaziergang sorgen. Denn: Aus Studien weiß man, zu wenig Bewegung fördert den Appetit. 

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