Herzinfarktrisiko senken: Tipps zur Senkung von hohen Cholesterinwerten – Heilpraxis

Cholesterin senken: Herzinfarktrisiko reduzieren

Hohe Cholesterinwerte können zu Arterienverkalkung und damit zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen. Um dem vorzubeugen, sollte der Cholesterinspiegel auf einem gesunden Niveau gehalten werden. Fachleute haben einige Tipps zur Senkung der Werte.

Neben Rauchen, Adipositas, Alkoholmissbrauch und Bewegungsmangel sind erhöhte Cholesterinwerte laut Fachleuten ein bedeutender Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Manche Betroffene müssen Medikamente einnehmen. Doch in vielen Fällen ist es auch möglich, das Cholesterin zu senken, ohne Tabletten zu schlucken.

Niedrige Werte können die Gefäße schützen

Wie die Deutsche Herzstiftung in einer aktuellen Mitteilung erklärt, zählen hohe Cholesterinwerte zu den größten Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Vor allem hohe LDL-Werte (Low Density Lipoprotein) steigern das Risiko, einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden. Und umgekehrt können niedrige Werte Herz und Gefäße schützen. Wissenschaftliche Untersuchungen haben die günstigen Effekte sehr niedriger LDL-Werte belegt und zu neuen Therapieempfehlungen geführt.

Wie hoch die Cholesterinwerte sein dürfen, hängt jedoch von verschiedenen Faktoren ab. „Entscheidend ist, wie hoch das gesamte Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist“, sagt der Herzspezialist Prof. Dr. med. Ulrich Laufs vom Wissenschaftlichen Beirat der Deutschen Herzstiftung. „Dies wird neben dem Lebensalter und dem Geschlecht durch Rauchen, Bluthochdruck, Diabetes und andere Faktoren beeinflusst“, erklärt der Direktor der Klinik und Poliklinik für Kardiologie am Universitätsklinikum Leipzig.

Regelmäßige Kontrolle der Cholesterinwerte

Eine regelmäßige Kontrolle der Cholesterinwerte im Rahmen des Gesundheits-Check-Ups bei der Hausärztin oder beim Hausarzt zählt zu den wichtigsten Maßnahmen der Herzvorsorge. Der Herzstiftung zufolge gilt prinzipiell: Je niedriger die LDL-Cholesterinwerte, desto niedriger ist das Risiko für Herz und Gefäße.

„Es ist sehr gut dokumentiert, dass eine medikamentöse Senkung des LDL-Cholesterins zu einer Senkung des Herz-Kreislauf-Risikos führt“, so Laufs. Auch die Senkung der Werte ohne Arzneimittel könne das Risiko reduzieren. Entsprechend den neuen Therapieempfehlungen werden folgende LDL-Werte angestrebt:

  • Für gesunde Personen ohne Risikofaktoren gilt ein LDL-Cholesterinwert unter 115 mg/dl (<3,0 mmol/l) als Zielwert.
  • Bei gesunden Menschen mit einzelnen Risikofaktoren, zum Beispiel Übergewicht oder leicht erhöhtem Blutdruck, sollte der LDL-Cholesterinwert unter 100 mg/dl (<2,6 mmol/l) liegen.
  • Für Patientinnen und Patienten mit Diabetes oder mehreren Risikofaktoren sollte ein LDL-Cholesterin von unter 70 mg/dl (<1,8 mmol/l) angestrebt werden.
  • Bei Patientinnen und Patienten mit bekannten Gefäßverkalkungen, beispielsweise mit einem Stent in den Herzkranzgefäßen oder nach einem Herzinfarkt oder Schlaganfall und bei anderen Personen mit sehr hohem Risiko liegt der LDL-C-Zielwert unter 55 mg/dl (1,4 mmol/l). Bei besonderen Risiko-Konstellationen kann es sinnvoll sein, das Cholesterin noch weiter zu senken.

Veränderung des Lebensstils

Wenn die Werte des LDL-Cholesterins oberhalb der empfohlenen Grenze liegen, rät die Herzstiftung zunächst zu einer Veränderung des Lebensstils. Eine gesunde Ernährung sowie – bei Übergewicht – eine Gewichtsreduzierung können deutliche positive Effekte auf den Cholesterinspiegel haben.

„Allerdings wird die Bedeutung der Ernährung häufig überschätzt, weil hohe Cholesterinwerte im Wesentlichen genetisch bedingt sind“, erklärt der Herzspezialist. Zu einem herzgesunden Lebensstil gehören auch der Verzicht auf Nikotin sowie regelmäßige Bewegung. „Gut geeignet sind Ausdauersportarten wie Wandern, Laufen oder Schwimmen“, empfiehlt Laufs. Diese Maßnahmen dienen der Herz- sowie Gefäßgesundheit insgesamt. Zur Senkung von stark erhöhten Cholesterinspiegeln stehen Medikamente wie Statine zur Verfügung. (ad)

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