Begeisterung wecken für das E-Rezept!
Der Live-Talk der Gehe-Akademie zum E-Rezept hatte eine klare Botschaft: Apotheken sollten die verbleibende Zeit intensiv nutzen, um sich fit für das E-Rezept zu machen. Vor allem aber auch, um auf die Kundinnen und Kunden zuzugehen, sie über das E-Rezept zu informieren und beim Umgang mit dem Smartphone zu unterstützen. Hier liegen die Chancen, sie dafür zu begeistern, dass die Vor-Ort-Apotheke der Ort ist, die E-Rezepte einzulösen, digital und analog.
Man kann es nicht oft genug wiederholen: Das E-Rezept kommt. Wann es allerdings offiziell startet und in den Apotheken präsent wird, steht noch in den Sternen. Erst wenn 30.000 Rezepte das gesamte Procedere von der Ausstellung der elektronischen Verordnung beim Arzt über die Einlösung durch den Kunden in der Apotheke bis hin zur Abrechnung durch das Rechenzentrum durchlaufen haben, könnte es so weit sein.
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Der Online-Live-Talk der Gehe Akademie am 29. März, moderiert von DAZ-Herausgeber Peter Ditzel, fragte bei Expertinnen und Experten nach, wie die Zeit bis dahin in den Apotheken genutzt werden sollte, um mit dem offiziellen Startschuss fit zu sein für das E-Rezept.
Nervt die Software-Häuser!
Apothekerin Kerstin Kemmritz, Inhaberin der Falken-Apotheke Weißensee, Berlin, und Präsidentin der Apothekerkammer Berlin, wies in ihrem Impulsvortrag auf die Chancen hin, die sich mit dem E-Rezept ergeben. Allerdings müssen hierfür einige Voraussetzungen stimmen: Die Technik muss laufen, falls nicht, sollte man sich nicht scheuen, „die Softwarehäuser zu nerven“. Die verbleibende Zeit sollte man nutzen, das Apothekenteam zu schulen und Ärzte anzusprechen. Nicht vergessen: Wenn alles im grünen Bereich ist, dann sollte man im DAV-Portal die Apotheke als „E-Rezept-ready“ markieren, damit auch die verordnenden Ärztinnen und Ärzte, aber auch die Kundinnen und Kunden wissen, dass dort E-Rezepte eingelöst werden können.
Kemmritz sprach sich deutlich für die Nutzung der Gematik-App aus: „Es ist die App für das deutsche E-Rezept, die kostenlos, werbefrei und diskriminierungsfrei ist und momentan absolut ausreichend ist.“ Die Apotheken und die Patienten sollten wissen, dass sie mit dieser App alleine vollkommen klarkommen.
Zu den Flaschenhälsen der E-Rezept-Einführung gehören Defizite bei technischen Komponenten, nicht nur bei den Apotheken, sondern auch in Arztpraxen, so Kemmritz. Noch immer fehlen außerdem HBA-Karten. Und es klemmt bei der Ausgabe der NFC-fähigen elektronischen Gesundheitskarten der Krankenkassen samt PIN, die letztlich die Voraussetzung dafür sind, dass die Versicherten ihr NFC-fähiges Smartphone zur Einlösung der E-Rezepte nutzen können.
Kemmritz forderte die Apotheken dazu auf, mit Muster-E-Rezepten zu üben, um die Technik zu checken, das System, die Scanner. Das Apothekenteam sollte die Abläufe mit dem E-Rezept üben.
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