Glücklich sein in 5 Schritten: Psychotherapeutin gibt Tipps für mehr Zufriedenheit

Klimakrise, Pandemie, jetzt auch noch Krieg: Wie bleibt man in der stetigen Krisensituation positiv? Expertin Sara Kuburic erklärt, was Glück überhaupt bedeutet – und wie auch Sie mit fünf Tipps mehr Freude empfinden können.

In den letzten Jahren scheint es, als wolle die negative Nachrichtenspirale kein Ende mehr nehmen: Nach sich häufenden veheerenden Klimaereignissen wie der Flut im Ahrtal, der Isolation, Angst und Unsicherheit in Zeiten der Corona-Pandemie folgt nun der Krieg in der Ukraine.

Die Auswirkungen der Ereignisse auf unsere mentale Gesundheit sind dabei enorm: Immer mehr Menschen fühlen sich hoffnungslos und bedrückt. Manche haben sogar einen Teil ihrer Lebensfreude verloren. Sie sehnen sich nach Glück und Unbeschwertheit. Doch wie kann dieser Zustand wiederhergestellt werden? Die kanadische Psychotherapeutin Sara Kuburic gibt auf ihrem Instagram-Account „Millennial Therapist“ hilfreiche Tipps dazu, wie wir unser Verhalten in schwierigen Zeiten anpassen können, um positive Gefühle und Emotionen zu fördern.

Was ist Glück überhaupt?

Wie Kuburic gegenüber „USA Today“ sagt, beginnt das Problem bei vielen bereits bei der Definition von Glück. Denn was ist Glück überhaupt? Der Duden definiert Glück als eine „angenehme und freudige Gemütsverfassung, in der man sich befindet, wenn man in den Besitz oder Genuss von etwas kommt, was man sich gewünscht hat“. Es sei ein „Zustand der inneren Befriedigung und Hochstimmung“. Die meisten Menschen sehen Glück jedoch als dauerhafte Hochstimmung, nicht als reines Gefühl der Zufriedenheit. Das sei unrealistisch, so Kuburic.

Der Schlüssel zu mehr Glück: Ein realistisches Selbstbild

Erst wenn man verstanden hat, was Glück überhaupt bedeutet, kann man dieses auch erreichen. Wichtig hierbei sei die richtige Selbstwahrnehmung. Man muss sich bewusst machen, was man im Moment überhaupt braucht, um zufrieden zu sein.

Das Problem: Die meisten Menschen suchen ihr Glück in materiellen Dingen oder anderen Menschen. So geben sie ihr Glück aus der Hand – die Enttäuschung, wenn das erhoffte Gefühl, nachdem Sie Ihr Ziel erreicht haben, nicht eintritt, ist umso größer. So führt der hart erkämpfte neue Job nicht zum erhofften Gefühlsaufschwung, sondern hinterlässt ein Gefühl der Leere.

Tatsächlich hat Glück viel mehr mit unserer inneren Einstellung zu tun. Erzwingen wir positive Emotionen, während wir negative unterdrücken, werden wir langfristig nicht glücklich werden. Wichtig sei es, unsere Energie und unseren Fokus so zu lenken, dass wir ein stetiges Gefühl der Erfüllung erreichen, sagt Kuburic. Die positive Psychologie bezeichnet dieses Phänomen auch als „Flow“ – das stetige Gefühl der völligen Vertiefung und des Aufgehens in einer Tätigkeit.

Glück ist eine Entscheidung

Laut Kuberic ist Glück also kein Zufallsprodukt, sondern etwas, das man sich erarbeiten muss. Wir haben keine Kontrolle darüber, ob wir glücklich sein WOLLEN, können jedoch mit unseren täglichen Entscheidungen dazu beitragen, zu unserem individuellen Glück zu gelangen. „Glück ist ein Spiegelbild der Art und Weise, wie wir uns entscheiden, unser Leben zu leben“, hebt die Expertin hervor.

Die folgenden fünf Tipps helfen Ihnen der Psychotherapeutin nach dabei, Ihr Leben aktiv glücklicher zu gestalten – und so Schritt für Schritt zum allumfassenden Glück zu gelangen.

Fünf Tipps, um die Glücksgefühle zu erhöhen

1. Aktiv helfen

Sich gebraucht fühlen, die eigene Arbeit als sinnvoll ansehen und einen Zustand der Verbundenheit spüren – Studien zeigen, dass sich Menschen glücklicher fühlen, wenn sie anderen Menschen zu Hilfe kommen. In der Positiven Psychologie wird Humanität sogar als eine von sechs Tugenden gesehen. So stärken positive zwischenmenschlichen Interaktionen nachweislich die eigene Menschlichkeit und das Glücksempfinden.

Ein weiterer positiver Effekt: Wer sich selbstlos um andere kümmert, bekommt in der Regel auch etwas zurück. Selbstlose Menschen sind beliebt und zeichnen sich durch stabile Beziehungen sowie ein sicheres Umfeld aus. Helfen Sie demnach älteren Menschen, spenden Sie für gemeinnützige Hilfsorganisationen oder engagieren Sie sich ehrenamtlich – die Möglichkeiten sind schier grenzenlos. Wer gibt, macht so nicht nur andere glücklich, sondern kann auch seine eigenen Glücksgefühle fördern.

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  • 2. Bewusstsein für das Jetzt

    Achtsam sein und im Hier und Jetzt zu leben ist essenziell, um Glück im Moment zu verspüren. Oft leben wir gedanklich in der Vergangenheit, überdenken Ereignisse oder Entscheidungen, die wir nicht mehr ändern können – und unterdrücken so Gefühle der Gegenwart. Auch stetige Gedanken an zukünftige Ereignisse können unseren Tag bestimmen – und entscheiden, ob wir uns gut oder schlecht, nervös oder gar ängstlich fühlen. Vergangenheit und Zukunft liegen aber nicht in Ihrer Kontrolle. Demnach sollten Sie versuchen, das Leben kann nur im Moment (er)lebt werden.

    3. Ziele setzen

    Gerade in Zeiten von Pandemie und Krieg kann es dazu kommen, dass man sich verloren und gleichzeitig zerstreut fühlt. Setzen Sie sich Ziele, um diesem Gefühl entgegenzuwirken und Ihrem Leben Sinn und Orientierung zu geben. Etwas zu haben, auf das man hinarbeitet, kann sehr hilfreich sein.

    Zudem zeigt sich, dass Menschen, die sich Ziele setzen, diese auch eher erreichen. Sie legen den Fokus auf diese, erkennen, was sie weiterbringt und befreien sich von Dingen, die sie daran hindern, ihr Ziel zu erreichen.

    4. Dankbarkeit empfinden

    Momente der Dankbarkeit zu finden, kann ebenfalls zu mehr Glück führen. Der Grund dafür liegt darin, dass eine angenehme Emotion wie Dankbarkeit nicht gleichzeitig mit negativen Gefühlen wie Angst oder Ärger gefühlt werden kann. Gerade in Krisensituationen neigen wir dazu, uns auf die negativen Dinge zu fokussieren. So verlieren wir den Blick für die positiven Aspekte des Lebens. Sich diesen wieder zu öffnen, kann zu einem Gefühl von Glück führen.

    Dankbar zu sein, kann man lernen – zum Beispiel mit einem Dankbarkeits-Tagebuch, in welches Sie jeden Tag drei Sachen notieren, für die Sie dankbar sein können. Das können große wie kleine Dinge sein. Vieles, was Sie für selbstverständlich halten, kann Anlass für Dankbarkeit sein – ein nettes Lächeln eines Menschen, die ersten Sonnenstrahlen oder einfach nur die morgendliche Tasse Kaffee.

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    5. Akzeptanz für das Unkontrollierbare

    Es gibt Dinge im Leben, die lassen sich nicht kontrollieren. Ob große Ereignisse des Weltgeschehens wie die Pandemie und der Krieg oder aber die kleinen Dinge wie der verspätete Bus. Lernen Sie, Situationen und Umstände, die Sie nicht beeinflussen können, zu akzeptieren.

    Regen wir uns unnötig über diese auf oder steigern uns gar in diese rein, verlieren wir den Blick für das Positive – und das hindert uns langfristig an der Erzielung eines Glücksgefühls.

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