Was K.o.-Tropfen so gefährlich macht – und wie Sie sich schützen
Es gibt eine Sache, die beinahe alle Eltern ihren heranwachsenden Kindern mit auf den Weg geben: „Wenn du unterwegs bist, lass dein Getränk nie aus den Augen.“ Fast jeder kennt auch die passenden Geschichten dazu, die sich alle um eine Substanz drehen: sogenannte K.o.-Tropfen. Eine Droge, die unbemerkt ins Glas gemischt wird und die Betroffenen zu leichten Opfern macht. Da die Tropfen farb- und geruchlos sind, bemerken die Opfer sie erst, wenn es zu spät ist. Und weil die Tropfen ähnlich, allerdings stärker als Alkohol wirken, geben sich die Opfer sogar oftmals selbst die Schuld.
Wie genau wirken K.o.-Tropfen?
Spricht man von K.o.-Tropfen meint man oftmals GHB und GBL, was unter anderem als „Liquid Ecstasy“ bekannt ist. Im Allgemeinen bezeichnet man damit jedoch Narkose- oder Beruhigungsmittel, die das Handeln von Menschen beeinflussen, ohne dass diese es bemerken. Die ersten Symptome treffen bereits nach etwa zehn bis zwanzig Minuten auf. Wenn das Opfer bereits Alkohol getrunken hat oder bestimmte Tabletten einnimmt, wird die Wirkung der Droge noch verstärkt.
Was macht die Tropfen so gefährlich?
Die Symptome unterscheiden sich zunächst nicht groß von denen eines Betrunkenen: Die Person verliert Hemmungen, ihr wird schwindelig, sie leidet unter Übelkeit und wird schnell müde. Hier liegt auch das große Problem der Substanz: Oftmals wird sie mit der Wirkung von Alkohol verwechselt und somit auch verharmlost. Freunde erkennen die Gefahr nicht und dann ist es meist schon zu spät: Das Opfer wird entweder bewusstlos oder wird von dem Täter an einen anderen Ort gebracht. Diese Wirkung nutzen deshalb gerade Sexualstraftäter und Diebe aus. Die Opfer können sich am Tag danach meist an nichts mehr erinnern. Sie leiden unter einem sogenannten „Filmriss“ – den es auch beim Alkoholkonsum gibt. Bei einer höheren Dosis droht außerdem Lebensgefahr: Das Opfer hat Probleme beim Atmen und kann sogar ins Koma fallen.
Wie Sie die Situation vorbeugen
Lassen Sie Ihr Glas niemals an der Theke stehen, um Tanzen zu gehen und Ihren Cocktail danach weiter zutrinken. Wenn Ihnen jemand „einen Schluck“ anbietet: Lehnen Sie ab! Um auf Nummer sicherzugehen, empfehlen wir Ihnen außerdem, Getränke aus der Flasche zu bestellen. Beauftragen Sie Ihre Freunde mit auf Ihr Glas aufzupassen und tun Sie das Gleiche bei ihnen. Außerdem hilft es, die Symptome zu kennen: Wenn Sie merken, dass jemand plötzlich völlig hemmungslos wird, sich auf die Tanzfläche drängt, anschließend müde wird und Mühe hat, wach zu bleiben, dann schieben Sie es nicht auf den Alkohol. Greifen Sie in dieser Situation ein und fragen Sie nach, ob alles in Ordnung ist. Bleiben Sie skeptisch und kümmern sie sich gegebenenfalls darum, dass die Person sicher nachhause kommt.
Um solche Situationen richtig einzuschätzen ist eine gewisse Hilfsbereitschaft und ein Gespür für Gefahren unumgänglich. Nehmen die körperlichen Symptome stark zu und geht es der Person immer schlechter, rufen Sie unbedingt einen Notarzt, als auch die Polizei. Bei der Verabreichung von K.o-Tropfen handelt es sich um eine Straftat, die auch als solche behandelt werden muss.
Was machen, wenn es zu spät ist?
Sie sollten wissen, dass K.o.-Tropfen nur in einem Zeitraum von bis zu zwölf Stunde nachweisbar sind. Wenn Sie unter einer Erinnerungslücke leiden, sich sicher sein möchten, dass Sie die Droge verabreicht bekommen haben, suchen Sie also schnellstmöglich einen Arzt auf und schildern Sie Ihren Verdacht! Mithilfe eines Urin- oder Bluttests kann die Substanz in Ihrem Körper nachgewiesen werden. Melden Sie den Vorfall anschließend der Polizei.
Dieser Artikel wurde verfasst von Angelika Watta
*Der Beitrag „Was K.o.-Tropfen so gefährlich macht – und wie Sie sich schützen“ stammt von GQ. Es gibt keine redaktionelle Prüfung durch FOCUS Online. Kontakt zum Verantwortlichen hier.
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