Die Corona-News des Tages
Lesen Sie heute in unserem Corona-Newsticker: Delta-Variante auf dem Vormarsch / Gelockerte Coronaregeln am Arbeitsplatz / Was wird aus den Testzentren?
Seit dem Beginn der Corona-Pandemie überschlagen sich an manchen Tagen die Nachrichten zu COVID-19.
Um Ihnen den Überblick zu erleichtern, bietet DAZ.online Ihnen hier einen Überblick über die wichtigsten Corona-News des Tages – direkt aus dem News-Kanal der Deutschen Presse-Agentur.
12:32 Uhr
Corona-Regeln am Arbeitsplatz werden gelockert
Berlin (dpa) – Die Corona-Regeln am Arbeitsplatz werden ab 1. Juli gelockert. Unternehmen müssen zwar weiterhin zwei Tests pro Woche für Beschäftigte anbieten, die nicht von zu Hause aus arbeiten können. Allerdings ist dies laut neuer Corona-Arbeitsschutzverordnung nicht mehr erforderlich, wenn Arbeitgeber „durch andere geeignete Schutzmaßnahmen einen gleichwertigen Schutz der Beschäftigten“ sicherstellen oder nachweisen können, zum Beispiel wenn diese vollständig geimpft sind. Das Bundeskabinett hat die neue Verordnung am Mittwoch beschlossen. Sie soll bis 10. September gelten.
Arbeitgeber sind demnach aber weiterhin gehalten, „die gleichzeitige Nutzung von Räumen durch mehrere Personen (…) auf das betriebsnotwendige Minimum zu reduzieren“. Zudem bleibt es dabei, dass betriebliche Hygienepläne erstellt und Infektionsschutzmaßnahmen ergriffen werden müssen, etwa durch Trennwände und Abstandsregeln. Wo das nicht möglich ist, müssen medizinische Masken zur Verfügung gestellt werden.
Die verbindliche Vorgabe, dass eine Mindestfläche von zehn Quadratmetern für jede im Raum befindliche Person nicht unterschritten werden darf, entfällt allerdings. Ebenso endet die Pflicht für Unternehmen, dort wo es möglich ist, Homeoffice anzubieten. Diese Regelung ist Teil der sogenannten Bundesnotbremse und läuft gemeinsam mit ihr am 30. Juni aus.
„Wir brauchen auch weiterhin Kontaktbeschränkungen und regelmäßige Testangebote in den Unternehmen und Verwaltungen. Eine vierte Welle muss unbedingt vermieden werden“, sagte Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD). „Die jetzt vorgenommenen Anpassungen der Corona-Arbeitsschutzverordnungen ermöglichen es, die betrieblichen Infektionsschutzmaßnahmen an die erfreulich gesunkenen Infektionszahlen anzupassen“, fügte er hinzu.
10:58 Uhr
Fast jeder Dritte in Deutschland vollständig geimpft
Berlin (dpa) – Fast jeder dritte Mensch in Deutschland ist vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Das geht aus Zahlen des Robert Koch-Instituts vom Mittwoch hervor (Stand: 10.37 Uhr). Demnach wurden am Dienstag 1 003 690 Impfdosen verabreicht. Rund 43 Millionen Menschen (51,6 Prozent) haben mindestens eine Impfung bekommen, 26,9 Millionen (32,4 Prozent) sind vollständig geimpft.
Unter den Bundesländern verzeichnet Bremen mit 58,5 Prozent den höchsten Anteil Erstgeimpfter. Zehn weitere Bundesländer haben die 50-Prozent-Marke geschafft. Schlusslicht bleibt Sachsen mit 45,8 Prozent. Das Saarland zählt mit 39 Prozent den höchsten Anteil an vollständig Geimpften. Brandenburg ist mit 30 Prozent am Ende der Rangliste.
Die Impfkampagne gegen den Erreger SARS-CoV-2 hat in Deutschland Ende vergangenen Jahres begonnen. Zunächst waren Menschen über 80, Bewohner von Alten- und Pflegeheimen und medizinisches Personal an der Reihe. Unter anderem werden auch chronisch Kranke mit erhöhtem Risiko für einen schweren und tödlichen Verlauf bevorzugt geimpft. Mittlerweile können sich Menschen unabhängig von der bisher gültigen Prioritätenliste um einen Termin bemühen.
8:32 Uhr
Delta-Variante auf dem Vormarsch – Drosten: Schnell impfen
Berlin (dpa) – Trotz insgesamt sinkender Corona-Zahlen ist die als ansteckender geltende Delta-Variante des Virus auch in Deutschland auf dem Vormarsch. Nachdem bereits mehrere Bundesländer gemeldet haben, dass der Anteil der Variante an den Neuinfektionen zuletzt spürbar gestiegen ist, werden an diesem Mittwochabend neue Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) erwartet. Es ist damit zu rechnen, dass sich die zunächst in Indien entdeckte Mutante in vielen Teilen Deutschlands weiter ausgebreitet hat – wenn auch auf insgesamt niedrigem Niveau.
Der Virologe Christian Drosten plädiert angesichts der Entwicklung dafür, das Bewusstsein für die Bedeutung der Impfung zu stärken. „Das ist wirklich das, was wir jetzt machen müssen“, sagte der Experte der Berliner Charité im Podcast „Coronavirus-Update“ (NDR-Info). Er legte sich nicht fest, ob es wegen der Ausbreitung der Delta-Variante bereits im Sommer oder erst im Herbst zu einer Trendumkehr kommen könnte. Im Herbst werde die Inzidenz auf jeden Fall wieder steigen, sagte Drosten und betonte die Wichtigkeit der Impfung bei Eltern von Schulkindern.
„Wir müssen einfach schnell impfen“, lautet der Appell des Virologen. Reiche dies nicht, müsse man erneut mit Kontaktbeschränkungen gegensteuern. „Aber es gibt auch gute Gründe zu denken, dass das in Deutschland nicht notwendig wird.“ In England, wo sich die Corona-Lage wegen der Delta-Variante wieder verschlechtert hat, sei die Sieben-Tage-Inzidenz ausgehend von einem Niveau von 25 wieder angestiegen. „Man hatte nicht so weit runtergebremst, wie wir das jetzt in Deutschland schon gemacht haben.“
Hierzulande lag der Wert zuletzt bei 7,2 Infektionen pro Woche und 100.000 Einwohner, wie aus Daten des Robert Koch-Instituts vom Mittwochmorgen hervorgeht (Vortag: 8,0; Vorwoche: 13,2). Die Gesundheitsämter meldeten dem RKI binnen eines Tages 1016 neue Infektionen (Vorwoche: 1455).
In Deutschland hatte der Anteil der Delta-Variante in einer Zufallsstichprobe nach Daten des RKI zuletzt bei gut 6 Prozent (Woche vom 31. Mai bis 6. Juni) gelegen. Das war eine Zunahme im Vergleich zu den Wochen davor, der Trend bei der absoluten Zahl der Nachweise ist jedoch rückläufig. Am Mittwochabend wird der neue Virusvariantenbericht des Robert Koch-Instituts erwartet. In Großbritannien ist Delta bereits die dominierende Variante.
Am Dienstag meldeten mehrere Bundesländer, dass der Anteil der Variante auch bei ihnen gestiegen sei. In Hessen macht sie nach Angaben von Gesundheitsminister Kai Klose (Grüne) bereits mehr als ein Fünftel der Neuansteckungen aus. „Wir haben doch deutliche Anzeichen, dass Delta auch in Hessen mittlerweile schon über 20 Prozent der Fälle dominiert“, sagte er.
In Bayern hat sich die Zahl der bestätigten Infektionen mit der Delta-Variante im Verlauf einer Woche fast verdoppelt – von 132 auf 229 Fälle, wie Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU) mitteilte. In einzelnen Laboren betrage der Anteil inzwischen fast ein Viertel. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte zuletzt erklärt, es sei nicht die Frage, ob, sondern wann Delta das Infektionsgeschehen in Deutschland bestimmen werde.
Der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, forderte, stärker auf „Impfskeptiker und Impfleugner“ zuzugehen. „Wenn wir nicht auch einen Teil dieser Gruppe vom Sinn der Impfung überzeugen, werden wir die Herdenimmunität nicht erreichen“, sagte Montgomery dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Mittwoch). Mit Blick auf die Delta-Variante erklärte er: „Wer sich nicht impfen lässt, wird sich früher oder später mit dem Coronavirus infizieren.“
Aus eigenen Labordaten gebe es erste Hinweise, dass Menschen, die mit der Delta-Variante infiziert sind, eine noch höhere Viruslast haben als Infizierte mit der Alpha-Variante (B.1.1.7), berichtete Drosten. Bisherige Daten geben für ihn Signale, dass Delta etwas schwerere Verläufe verursache. Der Schutz vor einem schweren Krankheitsverlauf für vollständig Geimpfte sei im Vergleich zur noch in Deutschland dominierenden Variante Alpha aber gleichwertig. Der Schutz nur durch die Erstimpfung gilt jedoch als schwächer verglichen mit der Wirkung gegen früheren Virusformen.
5:42 Uhr
Umfrage: Corona-Gefahr rückte für Menschen in Deutschland immer näher
BERLIN (dpa-AFX) – Die Gefahr einer Corona-Infektion ist für immer mehr Menschen in Deutschland im Verlauf der Pandemie nähergerückt. So haben im vergangenen März bereits sieben von zehn Menschen mindestens einen Menschen aus dem engeren Umfeld gekannt, der sich mit dem Virus infiziert hatte. Das hat eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK) ergeben, wie die Deutsche Presse-Agentur in Berlin erfuhr. Im Mai 2020 waren es erst 23 Prozent. Die Umfrageergebnisse werden an diesem Mittwoch mit dem Gesundheitsreport 2021 der TK präsentiert.
Bereits bisherige Umfrageergebnisse hatten gezeigt, dass die Corona-Krise viele Bürger in diesem Frühling direkter betroffen hat als ein Jahr zuvor. Dass sie die Situation psychisch belastet habe, sagten im Mai 49 Prozent der Befragten über sich, wie eine Umfrage im Auftrag des Bundesverbands der Arzneimittel-Hersteller ergab. Bei einer Befragung von Juni 2020 hatten dies 44 Prozent bejaht. Eine Corona-Infektion in der eigenen Familie hatte demnach nun fast jeder Fünfte (19 Prozent), nachdem es vor einem Jahr 7 Prozent waren.
4:00 Uhr
Nachfrage nach Bürgertests sinkt: Was wird aus den Testzentren?
Frankfurt/Wiesbaden (dpa) – Ob in leerstehenden Läden oder in Zelten: Im Frühjahr poppten an zahlreichen Ecken in Hessen Corona-Testzentren aus. Davor bildeten sich, ebenso wie vor Apotheken mit Testangebot, häufig lange Schlangen. Schließlich war der negative Test eine Art Freischein für das Abendessen auf der Restaurant-Terrasse oder eine Shopping-Tour.
Doch inzwischen sind die Infektionszahlen so niedrig, dass Lockerungen greifen und vieles auch wieder ohne Test möglich ist. Zugleich wächst die Zahl der komplett Geimpften. Werden beispielsweise die Apotheken nun ihr Angebot herunterfahren? „Viele Apotheken berichten uns, dass die Nachfrage zurückgegangen ist. Damit fragen sich sicher viele, ob sie den Aufwand weiter betreiben wollen, sagt Katja Förster vom hessischen Apothekerverband in Offenbach.
Die Apotheken gehören neben privaten Firmen und staatlichen Institutionen zu den wichtigsten Teststellen-Betreibern. Auf der Internetseite www.corona-test-hessen.de sind derzeit über 1250 Bürgerteststellen verzeichnet. Da jedoch keine Verpflichtung besteht, sich auf der Seite zu registrieren, ist davon auszugehen, dass die tatsächliche Zahl höher liegt. Dem Hessischen Sozialministerium liegen nach eigenen Angaben einzelne Meldungen über Schließungen vor. Aber auch hier gebe es keine Mitteilungspflicht an das Land, hieß es.
Auch die Apothekenkammer geht davon aus, dass das Testangebot zurückgeht. Dafür gebe es auch wirtschaftliche Gründe, sagt Präsidentin Ursula Funke in Wiesbaden. „Inzwischen gibt es weniger Geld und das ist sicher für viele nicht rentabel. Ursprünglich bekamen die Apotheken wie alle anderen Anbieter bis zu 18 Euro pro vorgenommenen Antigentest, nun zahlt der Bund nur noch bis zu 11,50 Euro.
Der Arbeiter-Samariter-Bund betreibt gleich mehrere Teststellen in und um Frankfurt. Wenn es jetzt weniger Geld gibt, dann ist das für uns ein Problem, sagt ASB-Bereichsleiter Christian Albrecht. Anders als in Apotheken seien extra Räume bezogen worden. Dazu kämen Aspekte wie Verwaltung, Hygienepläne oder eine extra eingerichtete Hotline. „Wenn der Satz runtergesetzt wird, ist es schwierig, diese Infrastruktur aufrecht zu erhalten.“ Dennoch wolle der ASB seine Teststellen weiter offen halten: „Wir haben als Hilfsorganisiton auch einen sozialen Auftrag, sagt Albrecht. Laut seinen Schätzungen ist die Nachfrage für die Bürgertest etwa um zwei Drittel eingebrochen. Bei den kostenpflichtigen PCR-Testa habe das Interesse dagegen zuletzt etwas zugenommen, etwa als Nachweis für Flugreisen.
Zu den privaten Anbietern gehört unter anderem CoviMedical aus dem mittelhessischen Dillenburg. Das Ende 2020 gegründete Unternehmen betreibt über 140 Testzentren in ganz Deutschland sowie mehrere Teststellen auf Mallorca. Die Firma hat nach eigenen Angaben 1500 Beschäftigte, die fast alle aus der von der Pandemie besonders hart getroffenen Veranstaltungsbranche kommen.
Auch künftig sieht das Unternehmen noch Bedarf, wie es kürzlich erklärte: „Deshalb sind wir überzeugt, dass wir trotz höherer Impfraten auch in den nächsten Monaten noch flächendeckende Tests brauchen werden, um die Sicherheit zum Beispiel bei Veranstaltungen oder Reisen zu gewährleisten.“
Quelle: Den ganzen Artikel lesen